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EIDOLON
Coma Nation

Die letzte Eidolon war ein Musterbeispiel dafür, wie man nach einer guten Vorlage (nämlich die Scheibe davor) doch noch neben das Tor zielen kann – völlig langweilig und ohne jede Power und Melodie wurde da drauflos gespielt und ich hatte die Band eigentlich schon abgeschrieben. Jetzt haben sie einen neuen Sänger und schon das einleitende „Nemesis“ läßt aufhorchen: Geile Doppel-Leads kommen da aus den Boxen, mächtig und majestätisch, bevor der Titelsong dann auf und davon prescht. Geil!!! Und was noch besser ist: Das ändert sich auch auf den folgenden Songs nicht, hier regiert US-Power Metal allerhöchster Qualität, famose Riffs, melodische Leads und klasse Gesang, der mich ein wenig an Ray Alder erinnert, ohne aber so hoch und kalt zu sein. Alleine das über 7-minütige „Scarred“ hat alles, was ein guter Metal-Song haben muß, pfeilschnelle Riffs, langsame Parts und Speed direkt hintereinander, dazu der geradezu darüber schwebende Gesang, einfach klasse! Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, daß nicht nur die schnellen Songs wie „A day of infamy“ gelungen sind, sondern auch die Midtempo-Stücke absolut überzeugen können und einen automatisch den Lautstärkeregler nach oben drehen lassen. Hinzu kommt eine glasklare und allen Vergleichen standhaltende Produktion mit ultra-fetten Gitarren, die geilen Riffs und Melodien, Power ohne Ende und mein Rat, daß ihr den Kauf dieser CD allen anderen aus dem Bereich Power Metal vorziehen solltet. Hier wartet ein Rohdiamant auf eure Aufmerksamkeit, der Anfang Juni veröffentlicht wird und dem nicht mal beim über 18-minütigen (!) Rauswerfer „Within the Gates“ die Puste ausgeht – einfach geiler Metal, uneingeschränkte Kaufempfehlung!

Frank


KALMAH
They will return

Hach ja, ich kann einfach nicht genug bekommen vom schnellen, rasanten und melodischen Death Metal der Marke In Flames/Children of Bodom. Da man aber bei weitem nicht alles haben muß, was da so erscheint, versucht man, sich das Beste herauszupicken, etwas, das Adi gerade getan hat und dessen CD gerade bei mir läuft. Ich habe das Debut der Finnen (woher sollten sie auch sonst stammen...) in guter Erinnerung (und als Rohling irgendwo bei mir rumstehen, hihi..) und auch dieses neue Werk gefällt mir. Stellt Euch einfach einen Bastard aus den beiden genannten Bands vor, mit druckvollem, fettem Sound, tollen Melodien und Einfällen, rasantem Tempo, massig Ideen sowie abartigem Gesang, der auch von Alex Laiho stammen könnte, und fertig ist „TWR“. Klar, das ist nicht sonderlich innovativ (eigentlich überhaupt nicht), aber es ist klasse gemacht (Riff-Feuerwerke wie bei „The Blind Leader“ oder „Swamphell“ sind einfach geil, basta!), bringt Spaß und jede Menge entsetzter Gesichter außenrum und rangiert dicht hinter den beiden Großen des Genres. Jetzt hoffe ich mal, daß sie den CD-Titel wörtlich nehmen und in Zukunft mit ähnlich genialen Songs wiederkommen.

Frank


INSOMNIUM
In the Halls of Awaiting

Klasse sieht sie aus, die CD. Dunkel, geheimnisvoll und mystisch, ich liebe solches Artwork! Die Finnen (was auch sonst? Wachsen die Bands dort auf Bäumen, oder wo kommen die alle her?) bieten zunächst etwas unspektakulären Melodic Death Metal, bevor es bei Song Nr. 3 „Medeia“ zum ersten Mal erstklassig und die schöne Atmosphäre des Covers umgesetzt wird. Auch die nachfolgenden „The Elder“ (die akustische Gitarre zu Beginn klingt wie die des Jahrtausendklassikers „Guardian“ von Fates Warning), „Black Waters“ und „Shades of deep green“ (Höhepunkt der CD) halten das hohe Niveau, sind nie rasend schnell, sondern leben teils von folkigen Melodien der Gitarren (Keyboards gibt es hier nicht, ist auch mal ganz nett, gell) und dem dunklen gegrowlten Gesang, der mich teilweise ein wenig an das Debut von Dark at Dawn erinnert, die ja ihre eigene Vorlage mit dem Zweitwerk leider neben das Tor gesetzt haben. Einzig beim abschließenden Titelsong und dessen 11-minütiger Dauer stoßen die Jungs dann an ihre kompositorischen Grenzen, denn das fehlende Tempo macht solch einen Longsong schnell langweilig. Insgesamt eine gute, wenn auch nicht überragende CD, die man als Anhänger melodischer Death Metal-Klänge allerdings beruhigt kaufen kann.

Frank


HAREM SCAREM
Weight of the World

Das gibt´s doch nicht! Hatte mir die CD beim Media Markt angehört und war von Melodien und ausreichender Härte so angetan, daß ich mir das Ding gekauft habe. Und nu läuft sie auf der Anlage und ich find´s langweilig – zuallererst ist die Produktion nicht 100%ig, zu wenig differenziert, es klingt, als ob man das letzte Quentchen für einen wirklich sauberen und druckvollen Sound zurückgehalten hätte (oder vielleicht hat sich dieses Quentchen auch auf dem Weg zu mir aus dem Staub gemacht..?). Die Songs sind okay, aber sie klingen bei genauerem Hinhören altbacken und die Chöre bzw. Melodien zünden nicht wirklich, weil sie sich ziemlich ähneln. Muß man also nicht unbedingt haben....das hätte mir allerdings besser unterm Kopfhörer einfallen sollen, jetzt ist es zu spät und die Kohle weg. Shit happens!!

Frank


DOOMSWORD
Resound the Horn

Das war eine Überraschung, als ich diese CD in unserem Postfach fand! Lese ich nämlich den viel strapazierten Begriff „Epic Metal“, dann fällt mir immer sofort das grandiose Doomsword-Debut ein, welches mit Songs wie „Warbringers“ oder „Swords of Doom“ völlig abgefahrene und majestätische Schlachthymnen präsentierte und in seinem schmucken Leder-Digipak auch optisch klasse daherkam. Ich hatte schon gedacht, die Band gäbe es nicht mehr, aber nun wurde ich eines Besseren belehrt – oder auch nicht, denn zunächst mal fällt auf, daß der Sängerwechsel (Nightcomer wurde durch Bandgründer und Gitarrist Deathmaster ersetzt, der jetzt nur noch singt, die Pseudonyme sind absoluter Kult...) der Band nicht gut getan hat und auch die Songs nicht die Klasse des Debuts besitzen: 7 Stück finden wir auf der CD und die durchschnittlich 7 Minuten pro Titel plätschern leidenschaftslos vor sich hin, es wird keine Spannung aufgebaut, keine Antmosphäre, es passiert so gut wie nichts innerhalb der Songs (man könnte die Stücke auch als Ausschußware einer Allstar-Combo der im Infoblatt genannten Candlemass und Medieval Steel bezeichnen), dazu kommt der hausbackene und schwachbrüstige Gesang und eine nicht 100%ige Produktion (schwacher Gitarrensound, kaum Druck im Baßbereich) und fertig ist eine Enttäuschung, die ich nicht erwartet hätte und die mir die Freude über das weitere Bestehen der Band genommen hat. Daran kann auch der einigermaßen gelungene Rauswerfer „Resound the Horn: Odin´s Hail“ nichts ändern. Das irgendwie modrig daherkommende Artwork im übrigen auch nicht. Schade!

Frank


MANOWAR
Warriors of the world unite

Also, ich weiß ja nicht, was Guido da gehört hat (manchmal ist er ein wenig taub durch das ganze Black Metal-Zeugs, das er sich den lieben langen Tag reinzieht, hihi…), aber nachdem ich die Single nun auch endlich mal gehört habe, muß ich sagen, daß mir der Song gut gefallen hat (auch Adi, mit dem ich das Ding zusammen gehört habe, war mit mir einer Meinung) – ein typischer Manowar-Stampfer mit absolut genialem Epic-Mittelteil (DAS will ich von Manowar hören!) läßt einen gespannt auf die neue CD warten, die ja den episch-bombastischen Anteil der Band wieder deutlicher herausheben soll. Ich bin gespannt...

Frank


UNLEASHED
Hell´s Unleashed

Schon lustig, wenn man sich Bands wie Unleashed anschaut – damals mit der unsäglich schlechten und völlig peinlichen Lärmwelle Anfang der 90er ans Rampenlicht gespült (man sagte dann Death Metal dazu, vielleicht weil jeder denkende Mensch von diesem Gerülpse ohne Sinn und Verstand bei längerem Zuhören bleibende Schäden bekommen hätte...) und jetzt mit einer neuen CD am Start. Ich freute mich auf ähnlich dummes Zeugs wie damals und setzte den Kopfhörer nach einer eingehenden Hörprobe dann belustigt ab – Unleashed haben doch tatsächlich nachgedacht und setzen auf thrashige Riffs im guten alten Bay Area-Stil und eben kein dummes Gegröhle, sondern wirklich auf Gesang, der trotz aller Rauhheit sogar sowas wie Ausdruck rüberbringt. Bei Songs wie „Hell´s Unleashed“ bekommt man lupenreinen Speed-/Thrash um die Ohren gehauen, die Riffs brettern auf und davon und man kann kaum den Kopf stillhalten. Schön! Leider sind zuviele langweilige Midtempo-Sachen auf der CD, die immer dann genial wird, wenn das Gaspedal durchgetreten wird, mir ansonsten aber zu harmlos ist. Da seht ihr, wohin einen Soilwork-/In Flames-/Bodom-/Dimension Zero-/Callenish Circle-/Kalmah-etc-Dauerbeschallung führen kann....          

Frank


SYSTEM OF A DOWN
Toxicity

Das Video hatte ich schon mehrfach gesehen und dann bei einem Besuch im Media Markt endlich mal dran gedacht, mir die CD anzuhören. Und wenig später, bei einem Besuch bei Adi, offenbart mir dieser grinsend, daß er die Scheibe gekauft hätte – nix wie mitgenommen, angehört und gebrannt, denn was hier 14 Songs lang auf einen niederprasselt, ist so dermaßen abartig, verdreht, witzig und originell, daß ich die ganze Laufzeit der CD über nur gelächelt und den Kopf geschüttelt habe. Die Texte sind so kleingedruckt, daß ich keine Lust hatte, mir das anzutun (werde ja auch net jünger, gell), zudem ist es mir eh egal, über was da so gesungen wird – it´s the music that matters und meine Empfindung bei all den kuriosen Songs ist die, daß ich hier die S.O.D. der Gegenwart gehört habe. Klar sind SOAD nicht so hardcore-lastig und heavy, aber sie sind schnell, versiert, verrückt und haben einen Sänger, der alle Arten von Gesang beherrscht und mühelos all die gestörten Hämmer vom Schlage „Jet Pilot“, „Chop Suey!“ oder den Titelsong rüberbringt. Macht tierisch Laune und obwohl es die 14 Songs „nur“ auf eine knappe Dreiviertelstunde Laufzeit bringen, meint man, man würde ewig zuhören, weil so viel innerhalb der einzelnen Songs passiert. Ein geiles und richtig witziges Gerät, welches wir mal unter Alkoholeinfluß bei unserer alljährlich im Sommer stattfindenden Mortal Sin-Feier testen werden, hihi...

Frank


BESEECH
Souls Highway

Allüberall mit guten Kritiken bedacht, frage ich mich, wie tief der Anspruch dieses geschmierten Packs bei der „Presse“ eigentlich wirklich ist. 11 x strunzdumme und langweilige, ja, wie sagt man zu diesem Mist? Rockmusik? Gothic Rock? Oder einfach nur Schrott? Der männliche Gesang ist zum Davonlaufen schlecht und daß hier 2 Gitarren und ein Keyboarder mitmachen, hört man kaum, so sehr war man damit beschäftigt, einen gitarrenfreien und harmlosen Sound hinzubekommen, der noch dazu nicht mal besonders druckvoll oder klar aus den Boxen kommt. Ich hoffe mal, die Souls Highway dieser Pfeifen ist eine Einbahnstraße, dann bewegen sie sich wenigstens immer schön weg von all denjenigen, die für ihr Geld gerne Qualität und keinen weichgespülten schrägen Mist haben wollen.

Frank


MERCENARY
Everblack

Einen ziemlichen Brocken legen uns diese (nein, dieses Mal keine Finnen) Dänen in den Player (aber alle kommen sie von da oben, hihi...). Mercenary bestehen aus 6 grimmig dreinblickenden Langhaarigen und beschäftigen neben 2 Gitarristen auch einen Keyboarder, einen Sänger für die melodischen Sachen und eine Growlstimme für die derberen Passagen, die vom einen Klampfer übernommen wird. Zumeist überwiegt der derbe Gesang, wobei auch dieser eher rauh und aggressiv-melodisch als richtig derb daherkommt. Die Musik der Band pendelt zwischen Melodic Death und Power Metal hin und her, wirkt durch den Gesang mal aggressiv, mal eingängig, während die Gitarren ihre Riffs zumeist schwer und dunkel abfeuern (hilfreich dabei ist der ultrafette Sound). Hier sind wir dann beim einzigen Problem der CD: Es ist kein schneller Song enthalten, das Gaspedal wird nicht durchgetreten, was bei Songtiteln wie „Darkspeed“ eigentlich so sein sollte, oder? So wartet man vergeblich auf einen richtig heftigen Ausbruch, was schlußendlich dazu geführt hat, daß ich mir das Ding dann doch nicht gekauft habe. Falls euch dieser Punkt aber nicht stört und ihr euch auch mit mittlerem Tempo zufrieden geben könnt, dann erhaltet ihr für euer Geld eine sehr gut produzierte Scheibe mit aggressiven und melodischen Songs, die locker das Niveau bekannterer Bands halten können und in ihrer gesanglichen Vielseitigkeit sogar eine eigene kleine Nische besetzen können.

Frank


NECROPHOBIC
Bloodhymns

Nachdem Guido auf Einkaufs- bzw. Bestelltour war, landeten wieder mal einige interessante CD´s in meinem Player, über die es zu richten gilt. Eine davon trägt den genialen Namen Bloddhymns und thrasht zunächst mal wild drauflos; es slayert immer wieder an allen Ecken und Enden (Gitarren) und der aggressive Gesang erinnert ein wenig an Bands wie Witchery. Zum Glück legen die Jungs Wert auf Abwechslung und so sorgen Songs wie „Art of Rebellion“ mit spärlich eingesetzten melodischen Leads für Aufhorchen und lockert ein schneller Mittelteil das schwere „Shadowseeds“, während „Taste of Black“, „Hellfire“ oder das langsam eingeleitete „Mourningsoul“ auf und davon marschieren. „Cult of Blood“ wiederum enthält einen ruhigen Mittelteil mit schön-unheimlicher Gitarre, bevor es mit schönem melodischen Solo in den ultraschnellen Endteil geht und mit „Among the Storm“ wird die CD instrumental beschlossen. Ihr seht schon, Langeweile gibt es hier nicht, keiner der 10 Songs fällt ab, weil jeder einzelne etwas zu bieten hat, das Ding auch ganz gut produziert ist und überhaupt – ihr solltet euch das mal anhören...!

Frank


CATAMENIA
Eskhata

Huch, die Wölfe kommen mir bekannt vor – da hat jemand einfach Moonspell´s Wunderwerk „Wolfheart“ genommen, das Cover blau angestrichen und einen runden Rahmen drumrum gemacht. Wie originell. Und als dann das erste Lied ertönt, blicke ich erstaunt auf meinen Höhenregler, doch dieser steht so wie immer – irgendwie scheint da beim Aufnehmen ein Schelm im Studio eben jenen hochgezogen zu haben, so klingt das Ganze recht höhenlastig und ein richtiger Bums von Seiten der Tiefenfraktion fehlt. Dies führt dann dazu, daß die massig vorhandenen Bolz-Passagen klingen, als ob man seine Waschmaschine laufen lassen würde, unsauber und kein bißchen heavy. Bei langsamen Stücken wie dem melodischen „Flames“ denkt man dafür dauernd, es würde was fehlen (was ja auch der Fall ist, die Power fehlt). So klingt alles total lasch und das eintönige Gekeife macht es auch nicht besser. Da hilft es auch kaum etwas, daß man bei „Beyond the Starlight“ Dimmu Borgir und Nightwish in einen Topf wirft, denn schon beim an- und abschließenden Titelsong liegt man vor Lachen schon wieder am Boden, wenn die Band ihre Waschmaschine wieder anwirft und das Tempogebolze zu klirrendem drucklosen Matsch verkommt. Langweilig, überflüssig und zudem auch noch mies produziert – so klingen Black Metal-Bands, die keiner braucht und nie einer haben wollte.

Frank


EXTOL
Undeceived

Da tut es richtig gut, eine Soundwand wie bei Extol geboten zu bekommen, daran sollten sich Nichtskönner wie Catamenia ein Beispiel nehmen (oder will mir einer erzählen, Extol wären soooo bekannt und hätten daher ein riesiges Budget bekommen? S.O.D. haben schon vor über 15 Jahren einen Hammersound in 3 Tagen hinbekommen). Mit Melodic Death wäre der Band nur sehr unzureichend entsprochen, denn hier wird zudem noch viel Wert auf den technischen Aspekt der zumeist zwischen 5 und 7 Minuten langen Songs gelegt: Breaks en masse und dennoch Aggresionen genug, ab und an auch mal eine klare Singstimme, akustische Zwischenspiele und das Gefühl, Dream Theater hätten sich am Death Metal neuerer Prägung versucht. Spannend, abwechslungsreich und gut, ein bissel Opeth ist auch noch drin, wirklich gelungen! Reinhören!!

Frank


POWERGOD
Evilution Pt.III

“Bleed for the Godz” war über jeden Zweifel erhaben und konnte der Band zurecht einiges an Publicity einbringen. Mit eigenen Songs schaut´s indes ein wenig schlechter aus, denn der Großteil des auf „E“ gebotenen Materials ist schlicht langweilig – „Got Milk?“, „Dead Serious“, „Massacre Machinery“, „Monster Man“ oder „Parting Gift“ locken keinen Hund mehr hinterm Power Metal-Ofen hervor und der Rest ist auch kaum der Rede wert (für den Frauengesang beim viel zu langen Titelsong müßte man Schadenersatz fordern). So schlicht und langweilig wie die Verpackung, also beruhigt stehenlassen und Geld für wirklich gute Sachen wie Eidolon ausgeben, gell?

Frank


SENTENCED
The cold white light

Habe ich schon gesagt, wie sehr ich glattpolierten, ohne jegliche Ecken und Kanten daherkommenden Allerweltsrock hasse? Diese „Wir machen einen auf HIM mit ein bissel mehr Gitarren“-Verlierer aus der dritten finnischen Liga gehören dazu. Schrecklich.

Frank


THIN LIZZY´S PHIL LYNOTT
Live in Sweden 1983

Wie ihr anhand der Lizzy-History an anderer Stelle sehen könnt, liebe ich diese Band und werde es immer tun. Phil Lynott war einer der größten Musiker, die je ein Instrument in die Hand genommen haben, einer der begnadetsten Songwriter und einer der originellsten Sänger ever. Und dann diese CD....schön in einem roten Pappschuber verpackt, habe ich mich richtig drauf gefreut, Lizzy in ihrem Abschiedsjahr live zu hören, aber schon die Namensgebung machte mich stutzig und richtig: Hier wird Magnum-Keyboarder Mark Stanway aufgeführt und als Lizzy-Fanatic weiß man, das jener Herr nie zu Lizzy, sondern zum erfolglosen Nachfolger Grand Slam gehört hat – sind also wirklich nicht Thin Lizzy, die man hier hört, sondern ein Lynott-Solo-Gig. Und warum dann jede Menge Bilder der 83er Lizzy-Besetzung im Booklet? Warum John Sykes mit auf dem Cover? Bei der Vorstellung der Band auf „Baby please don´t go“ spielt ein Donald irgendwas die Klampfe, lediglich Brain Downey ist mit an Bord und auch wenn es auf dem Cover „featuring John Sykes“ heißt, so bezweifle ich einfach mal dessen Mitwirken, denn so schlecht, wie auf dieser CD Gitarre gespielt wird, kann ein Sykes nicht mal im Vollrausch sein. Die Playlist weist mit „The Boys are back in town“, „Still in love with you“,  “Sarah” und “A night in the life of a blues-singer” nur wenige Klassiker auf, dafür kommen Lynott-Solo-Titel wie “Yellow Pearl”, “Solo in Soho” oder “King´s Call“ zum Zuge, ein unveröffentlichtes Stück hätten wir dann noch und eine mir am Herzen liegende Frage: Wurde die grandiose Live-Band Thin Lizzy mit „Werken“ wie „Live/Life“ (die Lynott allerdings beim Mix selbst verbockt hat) nicht schon genügend geschädigt, mußte es jetzt auch noch dieser soundmäßig und spieltechnisch miserable (!) Mitschnitt unter Oberaufsicht dieser Magnum-Pfeife sein? Oh ja, im Booklet entschuldigt er sich für den Sound, toll, das sieht man auch gleich, wenn man die CD bestellt oder sich als Lizzy-Fan blind kauft, vielen Dank auch. Er hätte die Songs aus persönlichen Gründen unter Verschluß gehalten, meint er – klar, kann man sich ja für schlechte Zeiten aufheben, denn mit diesen jämmerlichen Versagern von Magnum kommt ja nichts an Kohle rum. Da kann er die Platte auch hundertmal Phil´s Mama Philomena und dessen beiden Töchtern Sarah und Cathleen widmen, dies hier ist ein ganz mieses Ding, welches man diesem Penner um die Ohren hauen sollte. Fuck you, Mark Stanway!!!!! So, und jetzt lege ich mir „Live and dangerous“ auf, und wenn ihr Lizzy richtig live hören wollt, solltet ihr das auch tun oder auf die ebenfalls grandiose „BBC Radio 1 in Concert“ zurückgreifen, denn da hört man wirklich Lizzy live ´83. Zum Glück hab ich mir das Ding zuerst angehört, sonst hätte ich mir sonstwohin gebissen....

Frank