Home
COMMUNIC
Conspiracy in mind
Wenn eine CD in allen “großen”
Mags abgefeiert und allüberall die Höchtnote vergeben wird,
wird man als normal denkender Metaller gleich mal skeptisch. Da an
diesem 25.2. aber unser Trip zum KSC-Spiel nach Saarbrücken wegen
des Scheiß Schnees und daraus resultierender Spielabsage
ausfallen mußte, haute ich das da gesparte Geld für die CD
raus. Und was soll ich sagen....Worte wie kraftvoll, aggressiv, fett,
melodisch, atmosphärisch drücken nur sehr ungenügend die
musikalische Vielfalt aus, die hier geboten wird. Schon nach Einsetzen
des Gesangs in allerbester Warrel Dane-Manier verwandelt sich die
Begeisterung in Unglaube, wenn die ersten Gesangsmelodien zweistimmig
himmelwärts streben. Ist das klasse..so würden Sanctuary
klingen, wenn es sie noch gäbe! In den zwischen 7 – 10 Minuten
langen Songs passiert von akustischer Gitarre bis fettestem Double-Bass
und Riffgewittern alles, was man sich bei einer richtig famosen
Metal-Platte wünscht und es wäre eine Schande, wenn nicht
jeder (JEDER!), der hier mitliest, mal ein Ohr riskieren und sich
verzaubern lassen würde. Gänsehaut pur....wer das
verpaßt, der weiß nicht, wie klasse sich Metal anno 2005
anhören kann. Zusammen mit Mercenary das Beste seit langer langer
Zeit. Hail Communic!
Frank
POWERWOLF
Return in Bloodred (VÖ 4.4.)
Nach einer recht reißerischen
Mail von Seiten Metal Blade war ich gespannt, welch Metal-Sensation
denn hier auf uns zukommen würde. Ein Blick aufs Backcover
läßt einen ein paar lächerlich geschminkte Gestalten
erblicken, die wie verunstaltete Zirkusclowns aussehen und die Frage
aufkommen läßt, wie man sich dermaßen peinlich
präsentieren kann. Egal, die Musik zählt und die ist
glücklicherweise etwas besser, wenn auch nicht gerade bahnbrechend
und somit zwingend auf eurer Einkaufsliste erscheinen müssend (na,
ist das ein Deutsch? Da könnt Ihr noch was lernen *g*). Im Ernst,
die Jungs hängen ihrem recht harmlosen Sound ein schwarzes
Mäntelchen um, hie und da ist eine Orgel zu hören, aber
unterm Strich ist das bei aller Konkurrenz nicht genug, um aus der
breiten Masse herauszuragen.
Frank
BRAINSTORM
Liquid Monster (VÖ 4.4.)
Ein wenig besser machen es die
Labelkollegen von Brainstorm, die eigentlich in schöner
Regelmäßigkeit ihre Scheiben abliefern, ohne bei allem
Kritikerlob für sonderlich großes Aufsehen sorgen zu
können. Dies wird sich auch mit „LM“ nicht ändern, denn trotz
knalliger Produktion, gewohnt erstklassigen musikalischen Leistungen
und tollem Sänger fehlt dem Material einfach der herausragende
Song, der die Band mal ein Stück weiter voranbringen könnte.
So pendelt sich alles zwar auf gutem, aber eben nicht herausragendem
Niveau ein, diejenigen, die die Band schon immer mochten, werden sich
die Scheibe zulegen, während der Anreiz für die Masse der
Metal-Fans erneut nicht groß genug sein wird. Schade eigentlich..
Frank
ETERNAL
OATH
Wither (VÖ 29.3.)
Nicht so recht Fisch oder Fleisch ist
diese CD hier: EO pendeln zwischen Death und Gothic, ohne sich für
eine Richtung zu entscheiden, man könnte auch von einer Mischung
sprechen, hier allerdings scheint mir eher so, als ob die Band nicht so
recht wüßte, wo sie eigentlich hin möchte –
Death-Growls und –Riffs auf der einen, klarer Gesang und ruhige
Passagen auf der anderen Seite, nicht wirklich schlecht aber ein wenig
zerrissen und planlos. Kann man kaufen, muß man nicht.
Frank
MAZE
OF TORMENT
Hammers of Mayhem (29.3.)
Na, das ist doch mal was…auf diesem
2003 aufgenommenen und aufgrund diverser Labelprobleme erst jetzt
veröffentlichten Streich dieser schwedischen Band knallt es ganz
gewaltig, mit donnernder Produktion brettern 10 Songs plus ein
Venom-Cover (“In League with Satan”) an einem vorbei, ganz im Stile
alter Thrah-Bands, Growls, Kreator-artiges Gekeife und Sacrifice-artige
Hysterie gehen Hand in Hand, dazu ein fetter, von Peter Tägtgren
fabrizierter Sound und fertig ist eine feine CD erlesensten Lärms.
Besonders zu erwähnen seien bei allem Geballer und Aggression hie
und da feinste Doppel-Leads im Maiden-Stil, die die Chose perfekt
auflockern und Songs wie „Beyond the infernal gates“, „Tyrannizer“ oder
„The dead temple prayer“ zu einem Genuß machen, den sich auch und
gerade alte Speed-/Thrash-Metal-Fans perfekt geben können. So
klingt in den 80ern verwurzelter Sound, weiterentwickelt und mit einem
famos-druckvollen Sound der Gegenwart versehen! Geil!!
Frank
OMNIUM
GATHERUM
Years in Waste
Sorry, aber die Lobeshymnen für
diese Band verstehe ich nicht – klar ist das musikalisch nicht
schlecht, aber der Gesang... selten so was
schwachbrüstig-monotones gehört, ständig die gleiche
Tonlage, immer und immer wieder, wie ein 13-jähriger, der gerne
bööööse wäre und doch nur peinlich ist und die
Musik kaputtmacht. Da gibt es im Bereich Melodic Death zum Glück
wesentlich Besseres!
Frank
SCENES
Call us at the number you provide
Nanu, solch professionelle
AOR-Klänge aus Deutschland? Bandname und Verpackung lassen eher
auf igendwas neumodisch-belangloses schließen, stattdessen gibt
es fette Riffs, (ein wenig zu viel) Synthie-Klänge, astreinen
Gesang und das alles verpackt in eine selten gehörte druckvolle
und glasklare Produktion. Was der Band meiner Meinung nach noch fehlt,
sind die zündenden Refrains, man wartet im Verlauf der
größtenteils gelungenen Songs geradezu darauf, daß
Chöre ein- und sich Refrains im Gehirn festsetzen, aber da tut
sich leider ein bissel zu wenig. Zudem muß man feststellen,
daß das Coverartwork nichtssagender kaum sein könnte und man
die Band anhand diesem nirgendwo zuordnen kann. Insgesamt aber dennoch
eine reife Leistung und allemal einen Hördurchgang wert!
Frank
IMPELLITERI
Pedal to the metal
Na, da hat aber einer seine In Flames-
und Zakk Wylde-Scheiben gehört...der eher traditonelle Power Metal
wird mit allerlei neumodischen Stilelementen aufgepeppt, es fiept hier
und da doch ganz bedenklich und ich denke, wir können mit einiger
Genugtuung behaupten, daß es der gute Mann auch mit dieser
Anbiederung an momentan gängige Standards nicht schaffen wird, aus
dem Meer der Erfolglosen aufzutauchen. Recht so.
Frank
ELVENPATH
Gateways
Es kommt selten vor, aber ab zu
verirrt sich doch mal eine Demo-CD (oder Eigenpressung, wie es
heutzutage so schön heißt) zu uns (die haben alle Angst vor
uns, hehe...). Elvenpath kommen aus Frankfurt und heben sich sowohl
durch die originelle Bandbio als auch durch eine wirklich erstklassig
aufgemachte und mit viel Liebe verpackte CD von anderen Scheiben ihrer
Art ab und alleine beim Betrachten von Cover und Booklet bekommt man
richtig Bock, das Teil einzulegen. Leider kann die Produktion das
optisch gemachte Versprechen nicht halten und klingt ein wenig
schwachbrüstig, da hätte man besser ein wenig mehr Kohle
reingesteckt. Die 5 Songs der 40 Minuten langen CD dürften die
Klientel ansprechen, die sich für obskurere Metal-Bands vom
Schlage Doomsword oder Ritual Steel oder auch für Truppen wie
Domine interessiert, es herrscht gesanglich leicht kauziger, manchmal
ein wenig schräger (Backgroundvocals bei „Shade of a wolfsface“),
instrumental gesehen epischer Power Metal vor, der seinen
Höhepunkt beim getragenen knapp 9-minütigen „Winterland“
findet, welches mit der Zeit Fahrt aufnimmt und zeigt, daß die
Jungs ihr Handwerk verstehen (sehr gute, ein wenig an Maiden erinnernde
Gitarrenarbeit). Erwähnenswert auch der knapp 10-minütige
Rauswerfer „The sacred talisman“, der sehr abwechslungsreich daherkommt
und mich mehr als einmal an die bereits genannten Domine erinnert hat.
Unterm Strich ist das ganz sicher nicht schlecht und sollte
Anhänger genannter Bands getrost dazu verleiten, mal unter
www.elvenpath.com nachzusehen, wie man an die Scheibe kommt. Mich
würde interessieren, wie sich die Band in einem guten Studio
schlägt, hoffen wir mal, daß sich bald ein Label der Truppe
annimmt.
Frank
DEEP
PURPLE
Burn 30th Anniversary Edition
Es ist eine Schande…lange bevor irgend
jemand über das Teil berichtete, hatte ich es schon zuhause und
dann vergessen, was darüber zu schreiben…”Burn” ist nichts weniger
als meine Lieblings-Purple-LP und nachdem die CD-Version davon lieblos
einfach überspielt wurde (das Booklet als solches zu bezeichnen,
wäre ein Witz) und ich zudem gelesen hatte, daß Roger
Glover, der für die Neubearbeitung der vorigen Purple-Scheiben
verantwortlich zeichnete, das Projekt aufgrund Problemen der „Wo ich
nicht mitgespielt habe, kann ich auch nicht remastern“-Art wieder
verließ, hatte ich die Hoffnung auf eine angemessene Neuauflage
schon aufgegeben. Doch hier ist sie: Das Album wurde in den Abbey Road
Studios remastered, 4 Songs wurden 2004 neu remixed und sind daher
neben ihren Orignal-Versionen nochmal vertreten und mit „Coronarias
Redig“ finden wir noch einen Bonus-Track, der zwar auf der „Shades
´68 - ´98“ 4er-Import-Box schon verbraten, dafür hier
aber ebenfalls neu remixed wurde. Über die Qualität dieser
Sternstunde klassischen Hardrocks noch Worte zu verlieren, hieße
Gitarren zu Ritchie Blackmore zu tragen (oder so..), „Burn“, „Might
just take your life“, „You fool no one“ oder „Mistreated“ zählen
zum Besten, was der 70er Hardrock hervorgebracht hat, David Coverdale
singt wie ein Gott, Glenn Hughes sowieso und auch wenn die Remixes
nicht unbedingt notwendig gewesen wären, da klanglich kaum
Unterschiede auszumachen sind, so zählt diese Remaster-Version
aufgrund absolut verbesserten Klangbilds im Vergleich zur Original-CD
zur absoluten Pflichtübung. Ein 24-seitiges Booklet mit massig
Liner-Notes, Photos etc. rundet dieses edle, im schwarzen Pappschuber
steckende Meisterwerk ab. Grandios!!!
Frank
TESTAMENT
Seen between the lines (DVD)
Ich habe mich gefreut, als das
Promo-Päckchen eine Testament-DVD zum Vorschein brachte, endlich
bekommen wir mal was anderes als Death Metal-DVD´s zugeschickt!
Und dann das...der „Sound“ des angeblich remasterten Live-Materials ist
unter aller Kanone, der Unterschied zwischen den frei wählbaren
Original- und Remaster-Sounds besteht lediglich in Höhengewinn,
was das erbärmliche Rauschen noch unerträglicher macht. Riffs
sind in dem Matsch kaum zu erkennen und es ist so gut wie
unmöglich, sich so etwas anzusehen, daran ändert auch die
gute Bildqualität nichts. Heutzutage mit solch minderwertigem
Material auf den Markt zu kommen, wirft ein bedenkliches Licht auf Band
und Plattenfirma, einfach ein mieses VHS-Tape von vor über 10
Jahren mal auf DVD pressen und dann in Interviews darauf verweisen,
daß leider keine Zeit war, Bonusmaterial draufzupacken bzw. was
von dem angeblich doch massenweise vorhandenen sonstigen Live-Material
hinzuzufügen (das kommt dann zwecks Zusatzeinnahmen auf einer
anderen DVD, schon klar). 4 Clips gibt es noch, die sind gut gemacht,
dafür sind die Songs schlecht („Souls of Black“ war alles, nur
keine gute Testament-Scheibe) und der Rest (Bio, Disografie und 2 kurze
und äußerst belanglose Dokus von Testament in Tokyo bzw.
beim Essen...) Standard bzw. überflüssig. Finger weg!!
Frank