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POWERGOD
Long live the loud – That´s
Metal Lesson II
“Warum fangen die denn jezt mit einer
alten Scheibe an?”, das werden sicher so einige denken. Nun, weil die
Songs zeitlos sind und es von daher keine Rolle spielt, wann die CD
veröffentlich wurde (nämlich schon vor einiger Zeit im
abgelaufenen Jahr). Nach langem Suchen hab ich endlich mal ein Exemplar
zum Reinhören gefunden, weil ich trotz der Tatsache, daß ich
Teil 1 auch gekauft hatte, vorher erstmal reinhören wollte.
Klassiker kann man nicht einfach so covern, da muß schon mehr
kommen, Herzblut, Begeisterung, Sound, Atmosphäre. Und nachdem ich
kaum ruhig stehen konnte beim Anhören und schnellstens mit dem
Teil zur Kasse gegangen bin, um im Wagen die Axt kreisen zu lassen,
daß die 150 Pferde plötzlich Schaum vor den Mund bekamen und
auf und davon galoppierten, kann ich euch sagen, daß das hier
eine ganz feine Sache ist. Angefangen von den Plattenkritiken zu jedem
Song (auch wenn es die unserer „Freunde“ aus Scheiß
Schwarz-Gelb-Town sind) und Kommentaren der Musiker im dicken Booklet
bis hin zur Musik selbst; hier bekommt Abattoirs Klassiker „Screams
from the Grave“ nach über 20 Jahren den Sound und die Darbietung,
die aus „Vicious Attack“ einen unsterblichen Meilenstein hätten
machen können, wäre die Produktion nicht so katastrophal
gewesen, Exciters „Long live the loud“ incl. geilem Fall Out-Intro
donnert ebenso eindrucksvoll aus den Boxen wie „Heavy Chains“ von
Loudness (auch wenn die schönen Doppel-Leads zu Beginn des Solos
fehlen) oder das thrashige „Bombs of Death“ von Hirax (was für ein
Kracher, immer noch!). Daneben sind einige Musiker wie Tom Angelripper,
Minoru Niihara, Schmier, Lips oder John Gallagher angetreten, um
mitzumischen, auch wenn Ravens „Mind over Metal“ die
überschäumende Power des Originals ein wenig abgeht und ich
Sachen von Rosy Vista (die schon damals kein Schwein interessiert
haben) oder Wendy O.Williams nicht gebraucht hätte (auch wenn die
irgendwie jeder cool fand, der Song ist langweilig). Dafür
entschädigen aber Killer-Versionen von Omen´s „Deathrider“,
Anvil´s „Motormount“ (SO geil!) oder Destruction´s „Total
Desaster“ und noch so einige mehr, so daß es hier bis in den
Metal-Olymp erstrahlt, was die Qualität angeht. Stellt sich die
Frage, ob man die CD nun unbedingt haben muß. Muß man
nicht, schon gar nicht, wenn man die (meisten) Originale besitzt
(einige amateurhafte Fehler im Booklet gibt es im übrigen auch,
wenn ich in meinem Job so schludern würde, könnte ich mir
bald einen neuen suchen..). Warum ich mir das Teil trotzdem gekauft
habe? Weil ich beim Hören eine Gänsehaut bekommen habe, weil
es eine tolle und liebevoll gestaltete Zeitreise ist und weil ich
METAL-FAN bin!! Falls es euch genauso geht (was ich doch hoffen will,
sonst wärt ihr ja nicht hier, gell), dann solltet ihr „LLTL“ eine
Chance geben. Sie wird genutzt, versprochen!
Frank
DIMMU
BORGIR
Stormblast
Neueinspielungen alter Alben scheinen
ein ertragreiches Geschäft oder nötige Überbrückung
kreativer Lücken zu sein. Bei Dimmu Borgir bekommt man nach
Genuß des im Booklet vorhandenen Vorworts eher den Eindruck,
daß es Shagrath und Silenoz wirklich am Herzen gelegen hat, den
alten Recken nochmal wiederzubeleben. Recht deutlich formulieren es die
Jungs, daß es ihnen eigentlich egal ist, wer nun was darüber
denkt (recht so) und sie die Neueinspielung nur für sich und ihr
danach beruhigtes Gewissen gemacht haben. Daß die Fans auch was
davon haben, dafür sorgt der gewohnt fette Breitwandsound, den
Maestro Tägtgren den Songs verpaßt hat; einzelne Titel
hervorzuheben ist eigentlich ünnötig (zumal ich mir die
norwegischen Titel sparen möchte...), nur so viel: Es gibt
genügend Abwechslung, immer mal wieder ruhigere Parts, melodische
Riffs und Double Bass-Einsatz ohne Ende, dazu die böse und
aggressiv klingenden Growls (SO hört sich das wirklich gut an, ihr
Pseudo-Blackies, die ihr nur dünnes Gekrächze, oder wie so
manche Death Metal-Truppe nur dummes Gegurgel im Stile Obituary
zustandebringt) und fertig ist ein auch toll verpacktes Werk, das dann
auch noch eine 30-minütige Bonus-DVD des Ozzfest-Auftritts der
Band enthält. Mir hat´s gefallen und die 16,99 €, die ich
dafür hingelegt habe, sind sehr gut investiert.
Frank
SYSTEM
OF A DOWN
Hypnotize
“Mesmerize” halte ich nach wie vor
für einen kleinen Meilenstein, witzig, innovativ, melodisch,
aggressiv und abgefahren. Bei „Hypnotize“ stellt sich dieses
Aha-Gefühl bei mir nicht ein. Alles klingt, wie
Ausschuß-Ware der „M“-Sessions, so bereits viel besser (eben auf
„M“) gehört und von daher auch für die angebotenen 12,90 €
nicht akzeptabel. Hier hätte man besser statt 2 recht kurzer
Scheiben die besten 1,2 Songs dieser Scheibe auf „M“ gepackt und es
dabei belassen. So steht ein nach Schnellschuß klingender
Nachfolger in den Läden (auch wenn dessen Songs zusammen mit denen
des Vorgängers entstanden sind), der mich ziemlich teilnahmslos
und unbeeindruckt gelassen hat.
Frank
EXODUS
Shovel headed kill machine
Eins gleich vorweg – der neue
Sänger ist grandios! Extrem aggressiv und eine perfekte Mischung
seiner beiden Vorgänger Paul Baloff und Zetro Souza entpuppt er
sich als riesengroßer Pluspunkt der neuen Exodus-Besetzung. Hinzu
kommen ein paar der geilsten Riffs, die ich seit langem gehört
habe, Killer vor dem Herrn, die einen schon im Laden schier den
Kopfhörer verlieren lassen, weil man einfach nicht ruhig stehen
bleiben kann, klasse! Weniger gut ist der eine oder andere Füller,
der sich eingeschlichen hat und dafür sorgt, daß man unter
dem Strich fast wieder beim Vorgänger „Tempo of the damned“
landet, der auch den einen oder anderen Hänger präsentiert
hatte. Momentan überlege ich noch, ob ich die 15,--€ ausgeben soll
und empfehle jedem, der den Vorgänger mochte, ruhig mal eine laute
Hörprobe zu nehmen, vielleicht seid ihr ja entscheidungsfreudiger
als ich?!
Frank
BULLET
FOR MY VALENTINE
The Poison
Die EP hat mich total weggeblasen und
rotiert heute noch regelmäßig im Player, umso gespannter war
ich auf die erste Fulltime-CD der Waliser Shootingstars. Die Band ist
ihrem Stil treu geblieben, melodische Maiden-Leads, Bay Area-Riffs und
modernere Sounds treffen auf melodischen Klargesang und aggressives
Gebrüll. Alles okay also, sollte man meinen, und dennoch....mir
fehlt das alles mit- und niederreißende der EP und so kommt es
nicht von ungefähr, daß der EP-Track „Hand of Blood“ mit
seinen feinen Slayer-Anleihen zu Beginn klar herausragt, auch „Cries in
Vain“ von der EP fällt aus dem Rahmen, dagegen können die
neuen Songs nichts ausrichten, „4 Words (to choke upon)“, „Hit the
floor“ oder der Titelsong knallen zwar ordentlich, scheinen mir aber in
Sachen Qualität nicht an die ultimativen EP-Kracher „No Control“
und „Just another star“ von der EP heranzukommen. Oder ist einfach nur
der Überraschungseffekt verpufft?! Entscheidet selbst..
Frank
STORMBRINGER
Don´t think...obey!
Nicht denken, das ist ein guter
Ratschlag für diese CD. Aber nicht mal Menschen ohne Gehirn
würden sich dieses unterirdische Gemisch aus mies produziertem
Pseudo-Metal im Verbund mit dem dünnen Stimmchen geben. Grausig
und so überflüssig wie die KSC-Auswärtsniederlage in
Paderborn...
Frank
3
Wake Pig
Was zur Hölle soll DAS denn bitte
sein? Ein völlig sinnfreier Brei aus Elektronik, akustischen
Gitarren und Frauengesang, ebenso hirnlos wie überflüssig und
nicht wert, meine Zeit in Anspruch zu nehmen. Eure im übrigen
schon gar nicht, denn Ihr sollt für sowas auch noch bezahlen..
Frank
DEMIRICOUS
One
Welch eine Wohltat, dann diese Scheibe
hier in den Player zu werfen – ein fettes Slayer-Riff knallt aus den
Boxen, knochentrocken legen Drummer und Bassist einen Speed-Rhythmus
drunter, daß man schon ganz automatisch mitbangen muß und
aggressive Growls machen den Deckel zu. „Repentagram“ nennt sich dieses
Kleinod längst vergangen geglaubter Zeiten und auch die meisten
anderen Sachen auf der CD machen herrlich viel Lärm und Bock auf
mehr (auch wenn ich mir mehr Geschwindigkeit statt Midtempo
gewünscht hätte). Ab 27.01.06 solltet Ihr euch das Debut
dieses US-Quartetts auf den Zettel schreiben, welches von Metal Blade
dann unters Volk gebracht wird, so ihr auf schöne Thrash-Sounds
aus alten Zeiten steht. Und wer tut das nicht?
Frank
SAVAGE
CIRCUS
Dreamland Manor
Guido hatte sich das Debut des
Ex-Blind Guardian-Drummers zugelegt und nach ausführlichem
Hören kann ich guten Gewissens sagen, daß wir es mit einer
richtig guten Scheibe zu tun haben. Klar klingt das alles ganz extrem
nach Blind Guardian, Gesang und Chöre könnten direkt vom
Original stammen, dazu kommen dann aber Songs wie „Waltz of the Demon“
oder „When hell awakes“, bei denen man den Jungs anmerkt, daß sie
sich wirklich Mühe gemacht haben – hier wird Abwechslung
groß geschrieben und nicht einfach immer nur drauflos gebolzt,
Riffs und Melodien gibt es en masse, es tauchen akustische Gitarren auf
und die recht langen Songs (allein 7 der 9 Titel überschreiten die
6-Minuten-Grenze) sind spannend aufgebaut, voller guter Ideen und
machen Spaß. Druckvoll und glasklar produziert sollte all das ein
Fest für Fans der alten Blind Guardian sein – auch wenn das nicht
allzu viele zu sein scheinen, denn die CD ist trotz der
äußerst geringen Stückzahlen, die man heutzutage nur
noch benötigt, um in die Charts zu kommen, nie dort aufgetaucht.
Schade eigentlich..
Frank
TWISTED
SISTER
You can´t stop R´n´R
Endlich mal ne Remaster-Version, die
ich mir kaufen konnte, ohne mir Gedanken zu machen, wohin ich mit dem
Original sollte, denn außer der Live at Hammersmith hatte ich
bislang außer den guten alten LPs nix von Dee Snider & Co im
CD-Regal stehen. „YCSRNR“, da werden Erinnerungen wach an das 83er MOR,
als Snider wild pöbelnd den Opener für damalige Startruppen
wie Whitesnake oder Thin Lizzy auf deren Abschiedstour machte und sich
die meisten der 30.000 fragten, wer zu Hölle denn diese Typen
seien *g* Der Gig war klasse, total aggressiv mit tollen Songs und als
einer der wenigen, der die beiden Scheiben „Under the Blade“ und eben
diese hier kannte, war ich vollends begeistert von den verdrehten
Schwestern. Die CD führt den baßlastigen Sound der LP
(Direct Metal Mastering – wer erinnert sich? Hihi...) fort und so
donnern auch heute noch feine Granaten wie „The kids are back“,
„I´ll take you alive“ oder „Like a knife in the back“ alles
nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Bis auf das schmalzige
„You´re not alone“ stehen hier wirklich nur Kracher auf der
Platte, alleine das explodierende „The Power and the Glory“ macht
deutlich, wie gut die Band gewesen ist, dann gibt´s noch
„We´re gonna make it“ (polternder Ohrwurm) und den
abschließenden Titelsong, bei denen deutlich wurde, daß die
Band zwar mit Tunten-Make-Up kokettierte, die Songs allerdings (wie auf
dem Backcover von „Under the Blade“ zu sehen) eher der wie eine
Schlägertruppe daherkommenden Seite der Jungs entsprachen und weit
vom Kitsch der nachfolgenden US-Truppen vom Schlage Cinderella, Ratt
& Co entfernt waren. Im Booklet finden wir die Texte, leider aber
keinerlei Liner-Notes oder Photos, was ich sehr schade finde, da
hätte der gute Dee Snider bestimmt noch einiges erzählen
können), dafür kommt diese Neuauflage mit 3 Bonus-Tracks
daher, von denen ich „Feel the Power“ anstelle des bereits
erwähnten „You´re not alone“ gerne auf der Platte gesehen
hätte. Für 11,99 € sicher einer der lohnenswertesten
Käufe momentan und absolute Pflicht für alle, die damals
dabeigewesen sind bzw wissen wollen, warum sich Blätter wie das
HOW bei Twised Sister so überschlagen. Klasse!
Frank
IN
BLACKEST VELVET
In SuiSight
Eigentlich nicht zu glauben, aber als
ich die Mail der Band von wg fehlendem Review bekommen hatte,
wußte ich zunächst nicht, wohin damit. Also auf der Homepage
nachgesehen und festgestellt, daß es keine Ausreden geben konnte,
ich hatte die Scheibe bekommen. Nur gefunden hab ich sie trotz allerlei
Sucherei nicht mehr. Von daher also auch hier meine Entschuldigung an
die Band und für alle Leser der Hinweis, daß es sich hier um
eine allseits gelobte Melodic Death-Scheibe handelt. Unter
www.inblackestvelvet.de findet Ihr alles Wissenswerte und könnt
die CD sowie das Debut „Edenflow“ auch bestellen. An die Band geht
nochmal ein großes „Sorry“....
Frank
SHINING
FURY
Another life
Also ich weiß nicht….der an sich
recht ansehnliche Power Metal dieser Band hier hat mir unter dem Strich
durch Gesang und Chöre einfach was ZU süßliches…Riffs
und Leads stammen aus einer der oberen Ligen, ebenso wie die klare und
druckvolle Produktion, einzig die hohe Stimme nervt schon ab der ersten
Sekunde, wenn der Titelsong mit seiner a-capella-Einleitung gar
Grausiges verspricht. Verstehen wir uns nicht falsch, hohe Stimmen wie
sie beispielsweise früher bei einer Band wie Jacobs Dream
geführt wurden, hatten was eigenständiges, hier jedoch
versinkt so manch gutes Riff unter einem grausigen Refrain bzw
Chören („Fast & Easy“, „Colours and Experience“), einzig der
Versuch, auch mal ein wenig düsterere Sounds wie bei „The
Haunting“ einzuflechten, sorgen für Pluspunkte. Nochmal – unter
dem Strich steht hier sicher eine der besseren Melodic Power
Metal-Scheiben, die Fans des Genres bestimmt zusagen wird, einzig die
völlig fehlende Aggression der vokalen Seite stößt mich
hier ab (von der lahmen und wirklich völlig
überflüssigen Coverversion von „Highway Star“ ganz zu
schweigen, außer den Soli ist hier rein gar nichts
hörenswert, das haben Metal Church schon vor 20 Jahren viel
mitreißender gemacht). Ab dem 13.01.06 könnt ihr selbst
entscheiden, ob ihr feine Gitarren mit gesanglichem Zuckerguß
haben wollt...
Frank
VORTEX
Welcome to Metalland
25 Jahre hat diese Truppe aus Holland
schon auf dem Buckel und nie sonderlich was gerissen (oder sollte uns
da was entgangen sein?!), aber aufgegeben haben sie nie, Sänger
und Gitarrist sind der Band bis heute treu geblieben, Respekt! Die neue
CD kommt in schöner Verpackung (dickes Booklet mit vielen Photos,
Liner-Notes, Texten und mit schrecklichem Cover..) und bietet eine
Stunde lang Power Metal mit Ecken und Kanten, melodischen Doppel-Leads
und eher an alte NWOBHM-Tage erinnernde Rhythmen; 8 Songs sind neuesten
Datums, dazu gibt’s noch wiederentdeckte Demo-Tracks aus den 80ern, so
daß Fans, die ihren Metal lieber traditioneller mögen und
auch an etwas limitierteren Gesangsleistungen a la Jess Cox (Tygers of
Pan Tang-Debut) keinen Anstoß nehmen, getrost zugreifen
können. 15,50 € zzgl. P+V sind bei Hellion dafür zu zahlen.
Kontakt www.hellionrecords.de.
Frank
THIN
LIZZY
Greatest Hits DVD
Endlich….ich hatte ja schon des
öfteren rumgemeckert, daß es mir unverständlich sei,
weshalb die Very Best of-VHS nicht endlich mal auf DVD käme, here
we go :-) Wenn man es genau nimmt, ist das hier natürlich nicht
die angesprochene VHS, sondern ein Extrakt davon, alle großen
Hits sind vorhanden, zumeist in s/w (warum auch immer..), die
„Live“-Versionen sind dies eigentlich mitnichten, denn die Aufnahmen
des „Live and Dangerous“-Tapes wurden mit Studio-Sounds unterlegt,
lediglich „Thunder and lightning“ verdient das „Live“-Anhängsel
wirklich. Klar, hier sind keine Hi-Tech-Videos am Start, einfach nur
Clips von damals mit der grandiosen Musik von Phil Lynott & Co,
einige rare Tracks wie „King´s Call“ mit Mark Knopfler, „With
love“ oder das witzige „Sarah“ (achtet mal auf das Ende, hihi..) oder
das wunderschöne „Wild One“. Am Ende steht dann ein 73er Auftritt
von „Whisky in the jar“ (noch mit Eric Bell an der Gitarre und wirklich
live) und 70 Minuten sind wie im Flug vergangen. Extras gibt es keine,
aber das ist mir in diesem Falle wurscht, denn hier tummeln sich feine
Lizzy-Songs, endlich für die Ewigkeit bzw. die bestmögliche
Wiedergabe konserviert. Wenn sich jetzt noch jemand des „Live and
dangerous“-Tapes annehmen würde......
Frank
EMERSON,
LAKE AND PALMER
Beyond the Beginning DVD
Neben Yes gehören auch ELP zu
unseren erklärten Lieblingen aus der Ecke “70er Dinos”,
nachzulesen auch in der Bandhistory unserer Nr.12 (na, wer hat das Heft
noch?). Mit „BTB“ liegen nun endlich auch visuelle Darstellungen der
Bombast-Rocker vor, die zudem einen interessanten Einblick in das
Innenleben des Trios bieten. Angefangen mit jeder Menge Live-Material
auf DVD 1, Interviews, Dokus etc. bis hin zum Höhepunkt auf DVD2,
einer einstündigen History mit aktuellen Interviews der
Bandmitglieder, bei denen deutlich wird, daß sich die Herren
Emerson und Lake nicht immer einig waren, was den musikalischen Weg der
Gruppe anbelangt und sich einige Frotzeleien an die jeweilige
Gegenseite nicht verkneifen können, während Drummer Carl
Palmer sehr sympathisch und witzig rüberkommt. Keith Emerson
scheint mir ein wenig angepißt, was den Werdegang der Band
angeht, vielleicht ist das aber auch nur ein Gefühl..?! Ganz
besonders interessant die 77er-Aufnahmen der Tour, die ELP mit einem
riesigen Orchester durch Stadien in den USA und Kanada absolvierten und
die trotz gigantischer Zuschauerzahlen mit rund 3 Mio Dollar Verlust
endete und gleichzeitig den Anfang vom Ende einer der erfolgreichsten
70er Bands überhaupt einläutete. Klar, das Bildmaterial
entspricht nicht immer dem neuesten Stand, aber man sollte hierbei
bedenken, daß die Aufnahmen über 30 Jahre alt sind und
dafür ist das Ganze dann doch sehr ansehnlich (und auch Welten
über Bootleg-Niveau, nicht daß hier Befürchtungen
aufkommen). Für rund 20,--€ bekommt man zudem über 4 Stunden
(!) Material (u.a.auch mit Clips der Vorgängerbands The Nice, King
Crimson und Crazy World of Arthur Brown, Einblicke in ein Rehearsel
anno ´73, man kann die Band bei einem Autorennen in Brands Hatch
beobachten, der 74 er Auftritt auf dem California Jam vor 275.000 Fans
ist komplett vertreten uvm), schön verpackt und mit einem dicken
und informativen Booklet versehen wurden die beiden Silberlinge auch,
so daß „BTB“ für alle ELP-Fans ein Muß darstellt.
Alle, die am Werk einer der führenden Prog-Rock-Bands und der
Gigantomie der 70er interessiert sind, sollten die Kohle ebenfalls
investieren, die Zeitreise ist kurzweilig, macht viel Spaß und
ist teils auch mit einem Augenzwinkern von Seiten der Bandmitglieder
kommentiert.
Frank
THE
WHO
The Kids are alright DVD
Ein sonderlich eingefleischter Who-Fan
war ich nie, diese Doppel-DVD jedoch ist ein absolutes Muß; hier
war eine Band, die schon in den 60ern völlig aus der Rolle fiel,
gelackte Moderatoren nach Strich und Faden an der Nase herumführte
und mit jeder Note ihren Protest gegen die Mechanismen des
Geschäfts ausdrückte. Dieser 1979 in den Kinos angelaufene
Streifen präsentiert sich hier in einer etwas längeren
Fassung und zeigt in nicht chronologischer Reihenfolge sehr
eindrucksvoll, wie sich die Mannen um Pete Townshend aus den 60ern als
eine der führenden Rock-Bands der 70ern präsentierte und
entwickelte und daneben auf alle Regeln pfiff und einfach das machte,
wozu sie Lust hatte (Frage Moderator: „Where are you from?“ Antwort:
„London“. Frage: „Where from London?“ Antwort: “London, England”..).
Daneben stehen Songs wie “Baba O´Reilly“ oder „Won´t get
fooled again“ als Klassiker des 70er Rocks sowie Drummerlegende Keith
Moon, der mit allerlei seltsamen Aktionen auch heute noch für
Kopfschütteln sorgen kann, hihi...Bonusmaterial gibt es
haufenweise, Interviews, ein Making-of, in dem bis ins Detail gezeigt
wird, welche Mühe man sich bei der Überarbeitung des Films
gemacht hat, ein Quiz mit weiterem Bonusmaterial, wenn man alle Fragen
korrekt beantwortet, ein fettes Booklet mit einer Unmenge an
Informationen undundund....für 20,--€ ist das hier ein Stück
Musikgeschichte, deren Verpassen eigentlich mit Metal-Entzug bestraft
werden sollte. Famos, toll gemacht, liebevoll zusammengestellt und
unverzichtbar für jede Sammlung.
Frank
UNLEASHED
– Entfesselt
DVD
Jet Li sehe ich total gerne, was der
an Kampftechniken drauf hat, ist immer wieder verblüffend und die
Actionszenen seiner Filme sind zumeist atemberaubend. Und so beginnt
auch „Unleashed“ rasant und äußerst brutal, als der von
kleinauf wie ein Hund abgerichtete Li für seinen Boß Geld
eintreibt und dessen Forderungen damit unterstützt, daß er
alles und jeden zu Brei schlägt. Nach einem Racheakt eines
ebensowenig zart besaiteten Opfers trifft er einen blinden
Klavierspieler und seine Tochter und entdeckt, wie es ist, zu einer
Familie zu gehören. Wie es dann aber so sein muß, holt ihn
seine Vergangenheit ein und der Film nimmt wieder Fahrt auf. 20%
Action, dann 60% Handlung und Heranführen an das normale Leben und
am Ende wieder 20% Action, hier und da ein paar Ungereimtheiten und in
der Mitte vielleicht ein wenig zu langatmig, dafür
entschädigen aber wirklich famose Kampfszenen und ein Jet Li, der
seine Rolle klasse spielt und somit dem landläufigen Vorurteil,
Actionstars hätten nur einen Gesichtsausdruck drauf, eindrucksvoll
entgegentritt (buchstäblich, hihi). Als Extras gibt’s noch ein
Making of, weitere Kampfszenen, ein Video und einiges mehr, so
daß man sich „Unleashed“ getrost ansehen sollte. Ich fands sehr
gut, auch wenn „Kiss of the Dragon“ (in der 18er-Fassung) das Maß
aller Dinge in Sachen Jet Li bleibt.
Frank