Wieder
mal hat es sehr lange gedauert, bis wir ein Update fertig hatten. Als
die Datei so gut wie fertig war, hat sich mein Rechner in die ewigen
Jagdgründe verabschiedet, also neuen Rechner kaufen und nicht
zuletzt alles nochmal machen müssen...zudem kamen weitere CDs bei
uns an, wir haben neue gekauft, das KSC-Buch hat nach 4 Wochen seine
erste Auflage komplett verkauft, ich durfte (und darf immer noch)
Interviews und sonstige Promo-Arbeit dafür machen usw...langer
Rede, kurzer Sinn, hier ist endlich ein neues Update, viel Spaß
damit :-)
AMON
AMARTH
With Oden on our side
Endlich hat die Band mal den
großen Wurf gelandet, den man ihr immer andichten wollte. Den
Vorgänger fand ich langweilig und auch schlecht produziert und
weil das die Jungs wohl genauso gesehen haben, haben sie einfach beide
Punkte geändert, klasse Songs geschrieben und das Ganze fett und
druckvoll produziert. Hier könnt ihr als Anhänger
großen Wikinger-Kinos wirklich nichts falsch machen, egal ob
„Valhall awaits me“, „Asator“, „Gods of war arise“ oder „Under the
northern star“, überall feine Riffs mit den nötigen Melodien
sowie aggressiven Growls, Abwechslung en masse und genügend guten
Ideen, um die 9 Songs wie im Fluge vorbeiziehen zu lassen. Unbedingt
reinhören, ein Highlight der derberen Sounds!
Frank
GOD
DETHRONED
The toxic touch
Was für ein schrottiges Cover,
dachte ich mir beim Anblick der Promo-CD und hatte irgendwie schon gar
keine große Lust, reinzuhören (ja ja, das Auge sieht mit
*g*). Klar hab ich den Silberling dann doch gehört und mit
Verwunderung festgestellt, daß sich hier einiges zum schon
gelungenen Vorgänger getan hat. Die Band setzt vermehrt auf
atmosphärische Einschübe, ruhigere Töne und mehr
Melodie, „Typhoid Mary“ ist so ein Paradebeispiel dafür. Keine
Angst, es kracht dennoch an allen Ecken und Enden dieser gut
produzierten Scheibe, „On wings of pestilence“ oder „Hating life“ sind
nur 2 Beispiele dafür, wie gut extremer Metal heutzutage klingen
kann. Zusammen mit Amon Amarth schon der 2. Extrem-Output von Metal
Blade, der in Sachen Neuerscheinungen eure Kohle wert ist!
Frank
MEATLOAF
Bat out of Hell 3 – The Monster is
loose
Man mag ja über das
Anhängen von Zahlen an ein einst erfolgreiches Werk denken, was
man will, am Ende müssen die Songs beweisen, daß sie den
Namen zu recht tragen. Im Falle Meatloaf gab Teil 2 Anlaß zu
Zweifeln, denn der Großteil des Materials war durchschnittlicher
Natur und die Platte erreichte ihre Verkaufszahlen ausschließlich
dank einer Single. Auch hier gibt es wieder eine Single und schon die
erste Kostprobe (noch im Radio) verursachte bei mir den berühmten
Gänsehaut-Effekt – „It’s all coming back to me now“ ist ein klasse
Song, gesungen von Meatloaf und Duett-Partnerin und mit einer
unsterblichen Melodie gesegnet. Das ist groß, Leute!!! Klar,
reine Metalheads werden den Kopf schütteln, wenn ihr aber Sinn
für ruhige, atmosphärische Songs habt, dann ist das hier was
für euch. Doch keine Angst, der Dicke (na ja, so dick ist er
eigentlich gar nicht mehr..) mit der gigantischen Stimme hat auch den
einen oder anderen Rocker im Gepäck, es gibt für jeden
Geschmack etwas, das Ganze ist wie immer erstklassig produziert und die
Tatsache, daß Jim Steinman wieder mit am Werk war,
läßt Bombast-Rocker wie das beinahe 10-minütige „Seize
the night“ in hellstem Licht erstrahlen. Bei aller Qualität kann
man auch den mit Gewalt auf modern getrimmten Titelsong verschmerzen,
der unglücklicherweise gleich am Anfang der CD steht. Falls ihr
also reinhören solltet, haltet durch :-) Ansonsten ist die Scheibe
mit fast 80 Minuten ihr Geld wert und ich habe endlich mal wieder einen
Spontankauf gemacht, den ich nicht gleich wieder bereut habe.
Frank
IRON
MAIDEN
A matter of life and death
Eine schöne lange Kritik hatte
ich geschrieben, doch Zeit und kaputter PC haben das alles
überholt, also fasse ich mich kurz: Eingeleitet von 2 richtig
langweiligen Songs, steigert sich die CD zum Glück stetig, um in
„The Reeincarnation of Benjamin Breeg“, „For the greater good of god“
und „Lord of the light“ ihre Höhepunkte zu finden. Zum
Abschluß hat man mit „The Legacy“ leider wieder einen schlimmen
Totalausfall zu bieten, doch unter dem Strich ist „AMOLAD“ eine gute
Maiden-Platte geworden, wenn auch kein Klassiker. Mein Kritikpunkt: Ich
würde mir Songs wie „Abduction“ (von Dickinsons letzter
Soloscheibe) auch mal wieder von Maiden wünschen, kurze, knackige
und wirklich tolle Metal-Granaten, die die Band einst berühmt
gemacht haben. Mir graut vor der Vorstellung, mir beim Konzert die
ganze neue Platte anhören zu müssen (mit Betonung auf
„anhören“) – wenn ich technisch anspruchsvolle Musik hören
möchte, gehe ich zu Yes und genieße das; bei Maiden will ich
Metal hören, bangen und abgehen und das kann ich bei all den 7-9
Minütern mit ihren Bass-Intros und langen Instrumentalpassagen
nicht. 3-4 Songs täten es auch, lange genug sind sie ja, aber fast
80 Minuten neues Material und dann nur einige wenige Klassiker, das ist
mir keine 55,--€ wert. Mal sehen, vielleicht verkaufen wir unsere
Karten wieder...
Frank
Nachtrag: Haben unsere Karten
mittlerweile verkauft. Falls es mal wieder „normale“ Konzerte geben
sollte, auf denen ein gesunder Mix aus Alt und Neu zu hören ist,
werden wir da sein. Dieses Mal verzichten wir gerne..
RUFFIANS
Desert of tears
Als damals die heute von allen so
hoch gelobte EP erschien, war das Mortal Sin eines der ganz wenigen
Magazine, welches ein Interview mit der Band gemacht hat. Uns gefiel
die Scheibe so gut, daß wir auch wochenlange Wartezeiten in Kauf
nahmen (remember, in Zeiten ohne Mails mußten die Hefte damals
noch per Post mit Begleitbrief verschickt und auf Antwort gewartet
werden – wie gerne hätten wir damals auch eine von Leatherwolf
erhalten, wir habens 3x versucht...). Wie auch immer, die Band ist, wie
so viele andere von damals, wieder zurück und die vorliegende CD,
die Guido sich gekauft hat, überzeugt durch schöne Verpackung
und gute Produktion. Leider ist es das dann aber auch, denn die Songs
brechen kaum mal aus ihrem Midtempo-Schema aus und lassen schnell
Langeweile aufkommen. Stets die gleichen/gleichklingenden Riffs, der
Gesang bleibt hinter anderen Power Metal-Bands wie Vicious Rumors klar
zurück und sonderlich aggressiv sind die Songs auch nicht. In
einem Wort: Hausbacken. Schade...
Frank
VICIOUS
RUMORS
Warball
Noch einer von Guidos
Neuzugängen, den ich mit großer Erwartung in den Player
gelegt habe, denn kein geringerer als James Rivera soll der
gestrauchelten US-Legende mit seiner gigantischen Stimme wieder auf die
Sprünge helfen. Ich weiß nicht, ob meine Erwartungen zu hoch
geschraubt waren (Guido gefällt die Scheibe nämlich), aber
ich bin ein wenig enttäuscht, denn wenn man einen solchen
Sänger in seinen Reihen hat, dann sollte man auch für die
entsprechenden Gesangsmelodien sorgen, die aber weitestgehend
außen vor bleiben. Stattdessen wird die Stimme mal verzerrt, mal
mit gebrüllten Chören entfremdet und auf die großen
Melodien wartet man vergebens. Dafür stimmen aber Produktion und
vorallem die Gitarrenarbeit, da passiert wahnsinnig viel, was Leads und
Riffs angeht, als Beispiel sei der gelungene Rauswerfer „Oceans of
Rage“ genannt, das ist klasse gemacht! Für mich hätte das
allerdings nicht gereicht, 15,--€ dafür hinzulegen und so bin ich
froh, daß Guido das getan hat :-)
Frank
Ja, ja, der Frank ist ein alter
Sack und hat Watte in den Ohren. Die Scheibe ist so geil, dass diese
nur ein ganz heißer Anwärter für DIE CD des Jahres 2006
sein kann. Also, KAUFEN und mir zustimmen, sonst nichts!!!!!
Guido "ich erkenn´ eine geile
CD"
TYR
Ragnarok
Guido war fleißig dieses Mal
und heizt das metallische Bruttosozialprodukt ein wenig an, denn auch
diese CD hat er sich gekauft. Um es vorwegzunehmen, diese hier hat mir
besser als Ruffians und Vicious Rumors gefallen, auch wenn man die Band
nicht als Heilsbringer in Sachen Power Metal sehen sollte. Fett und
druckvoll produziert gibt es 16 Songs, die immer mal wieder mit
Folk-Einflüssen aus der Heimat der Jungs durchsetzt sind (sind das
nicht die Faröer Inseln?!). Diese Melodien scheinen sich, was den
Gesang angeht, zu wiederholen, was gleichzeitig meinen Kritikpunkt
darstellt: Als Ergebnis klingen viele Passagen schlicht und ergreifend
gleich und man könnte meinen, immer mal wieder den gleichen Song
zu hören. Dem gegenüber stehen aber instrumentale Ideen, die
mit kleinen Zwischenspielen, Intros oder Instrumentals (wir reden hier
insgesamt von 16 Songs incl all dieser Geschichten) für
Auflockerung sorgen und mir die CD wesentlich besser im Gedächtnis
belassen als die beiden weiter oben besprochenen Scheiben. Mal sehen,
was da noch nachkommt..!
Frank
WHITE
SKULL
The Ring of the Ancients
Irgendwie ist bei mir immer noch
die Tatsache im Gedächtnis, daß diese Italiener mal eine
Sängerin hatten..mehr aber auch nicht, denn die Ergüsse der
Band waren nicht dazu angetan, sie sich zu behalten. Leider ändert
sich das auch mit dieser neuen CD nicht, obwohl die Jungs eigentlich
alles am Start haben, was man für ne feine Power Metal-CD
benötigt: Die Band spielt handwerklich einwandfrei, die Produktion
ist gelungen, die Gitarren kommen so, wie es sein muß (laut!!),
die Rhythmusfraktion macht Druck und nicht zuletzt überzeugt der
Sänger mit einem rauhen kraftvollen Organ. An den Songs allerdings
hapert es...es klingt alles ein wenig nach den Pretty Maids (der
Refrain des Titelsongs z.B.) und das ist (bedenkt man den Output der
Dänen in den letzten Jahren) wahrlich kein Kompliment, denn alles
plätschert langweilig und vorhersehbar aus den Boxen,
stinknormaler Power Metal ohne Überraschungen und, vorallem, ohne
Identität und Wiedererkennungswert. Da solltet Ihr Euer sauer
verdientes Geld besser für andere Neuerscheinungen ausgeben.
Frank
DISILLUSION
Gloria
Den Vorgänger haben wir
geliebt, umso gespannter war ich auf die neue CD..leicht macht es einem
die Band nicht, und ich muß sagen, daß mir die Experimente
hier zu weit gehen. Kaum mal ein roter Faden oder etwas
Nachvollziehbares, nur ein schreckliches Durcheinander, welches man
wohl als Extravaganz oder musikalisches Können verkaufen
möchte (und, wenn man die Reviews überall liest, wohl auch
erfolgreich). Sorry, aber ich kann damit absolut nix anfangen und wenn
ihr die letzte Scheibe der Jungs gemocht habt, solltet ihr auf keinen
Fall blind zuschlagen, sondern erstmal ausführlich reinhören.
Meine Musik ist das nicht.
Frank
WOLF
Black Flame
Na ja, nach schwarzer Flamme sieht
das Cover mit seinem eigentümlichen Grün nicht gerade aus,
aber lassen wir das. „I will kill again“ ist ein extrem nichtssagendes
Stück zu Beginn der CD (machen das jetzt alle so??) und auch
danach wird es nicht wesentlich besser; das Problem liegt zum einen
darin, daß es so gut wie keinen Wiedererkennungswert gibt und zum
anderen im teilweise ein wenig süßlichen Gesang, der mir
für eine richtig harte Metal-Band (und das will die Band ja sein,
siehe Booklet/Rückcover) einfach nicht passend erscheint. Die
Riffs hingegen sind wie die Produktion vom Feinsten, wenn auch die
Strukturen der Songs teilweise ein wenig sperrig sind. Ihr merkt schon,
Begeisterung sieht anders aus, „BF“ ist ganz sicher nicht schlecht,
aber 15,-- € würde ich dafür nicht hinlegen...
Frank
TIERRA
SANTA
Las mil y una noches
Nicht mehr ganz neu, ich
weiß, aber was hab ich nicht nach dieser Scheibe
gesucht....mehrfach bestellt, wochenlang gewartet, nie gekommen,
storniert. Jetzt hab ich sie doch bekommen und bin hin und weg.
Für alle, die mit der Band nichts anfangen können, hier
handelt es sich um eine Live-DoCD von 2003 mit vielen fantastischen
Songs der spanischen Metaller. Na ja, letzteres müssen wir nach
der schwachen letzten CD in Anführungszeichen setzen, insbesondere
wenn man diese CD hier gehört hat – fein aufgemacht steckt der
Doppeldecker in einem Pappschuber und entpuppt sich dann auch noch als
Digi-Book mit vielen Fotos, wahrlich value for money (in diesem Falle
18,--€). Die Sache ist sehr gut produziert, rauh und druckvoll und im
Hintergrund reklamiert jemand „im Studio nachgebessert!“, aber das ist
mir in diesem Fall egal und immer noch lieber als schwachbrüstige
Gitarren und blechern klingende Drums. Das Publikum ist ein wenig
leise, singt aber immerhin ab und an mal mit und kann auch mit den
spanischen Ansagen was anfangen – was diese ankündigen, knallt auf
CD 1 mit Brechern wie „Alas de Fuego“ (vom absolut besten Album
„Indomable“, unbedingt reinhören!!), „Sangre de Reyes“ oder „Las
Walkirias“ voll rein und bietet melodischen, leicht an Maiden
angelehnten Metal der Extraklasse mit grandiosem eher tiefer angelegtem
Gesang. CD 2 ist sogar noch besser, denn (nicht nur) bei „Una Juventud
Perdida“ kommt auch mal die ruhigere Seite der Band zum Vorschein,
bevor der Song nach über 6 Minuten und feinen, schweren Gitarren
in den schnellen Banger „Tierras de Leyenda“ umschlägt. Auch die
anderen Songs sind total abwechslungsreich und das abschließende
„Legendario“ beendet nach über 90 Minuten eindrucksvoll zwei
CD´s, die nur erahnen lassen, was aus der Band hätte werden
können, wenn sie nicht in Richtung Kommerz abgedriftet wäre...
Frank
WHITESNAKE
Live in the heart of the Blues
Kennt Ihr das? Ihr habt ein
perfektes Produkt gekauft (was für eins auch immer) und seid
trotzdem nicht zufrieden, weil es ZU perfekt ist? Genau so geht es mir
mit der neuen Whitesnake Doppel-Live-CD: Schön verpackt in einem
Doppel-Digipack mit Booklet, versehen mit einem tollen, fetten Sound
(auch wenn die Publikumsreaktionen zu Beginn der Songs ein wenig zu
euphorisch ausfallen...), wird man Zeuge, wie Coverdales absolut
perfekt spielende Begleitmusiker die alten Klassiker plattmachen. Mit
brachialer Gewalt werden Perlen wie „Don´t break my heart again“,
„Walking in the shadow of the Blues“ oder „Ready an’ willing“ in den
Boden gestampft, ohne auch nur ein bißchen Feeling für die
Originalsongs zu vermitteln. Wie gesagt, das alles klingt wirklich
perfekt, aber es FÜHLT sich nicht wie Whitesnake an. Die 4 neuen
Songs sind okay, wenn auch nicht weltbewegend und das Purple-Doppel
„Burn / Stormbringer“ kommt auch in keiner Sekunde an Aufnahmen wie
z.B. den „Mark III Final Concerts“-Doppeldecker heran. Für 11,50 €
wird das Ganze zwar zu einem fairen Preis angeboten (bei Media Markt
KA), wert ist es mir die Sache aber dennoch nicht gewesen.
Frank
KISS
Double Platinum
Diese und die nachfolgende Scheibe
hab ich mir in ihren remasterten Versionen zugelegt, 7,--€ pro
Stück und ein Stück gute alte Zeit, dieser Verbindung konnte
ich nicht widerstehen *g* Die Original-Do-LP mit all ihren
Zertifikaten, Flyern etc hab ich mir vor langer Zeit irgendwann Ende
der 70er gekauft und seitdem trotz der „Greatest Kiss“-CD (auf der
eigentlich auch alles enthalten ist) immer mal wieder nach der „DP“
geschielt, weil diese mich all die Jahre begleitet hat und auch die
eine oder andere unterschiedliche Version bekannter Songs enthalten
ist. „DP“ bietet eine grandiose Songauswahl, „God of Thunder“,
„Strutter ´78“, „Black Diamond“, „Beth“, „Hard luck woman“,
„Detroit Rock City“, das geile „Love Gun“, alle und viel mehr sind hier
am Start, 20 Songs insgesamt, eine CD voll feinem Hardrock der
erfolgreichsten und besten Kiss-Ära und Stammgast bei mir in der
Auto-Anlage. Dazu gibt´s noch einen kleinen Begleittext sowie
wenigstens die Abbildungen der damals der LP beigelegten Gimmicks,
alles im grünen Bereich also, auch wenn in Sachen
Liner-Notes/Photos sicher noch mehr möglich gewesen wäre.
Frank
MOTÖRHEAD
Overkill
Ha, auch das mußte sein :-)
Die bei Sanctuary erschienenen Bronze-Remasters (das war die damalige
Plattenfirma) sind immer liebevoll und schön aufgemacht (wie bei
den Uriah Heep-Remasters gibt es auch hier Liner-Notes, Photos und
Bonus-Tracks) und allemal ihr Geld wert. Vorallem wenn so viele
Klassiker der ich sage jetzt mal Original-Besetzung enthalten sind –
der Titelsong brettert per Philthy Animal Taylors Double-Bass gleich
donnernd und druckvoll aus den Boxen, dazu kommen all die lieb
gewonnenen Brecher „No Class“, „Metropolis“, „Capricorn“, „Stay Clean“
oder „Tear ya down“ und auch die anderen, weniger bekannten Songs
machen Spaß, auch wenn sie heute ein bissel antiquiert
rüberkommen. Dafür versprühen sie den rauhen und
unverfälschten Charme einer Truppe, die damals als einzige so
richtig Lärm machte und sich einen Dreck um ausgefeilte
Gitarren-Arrangements und Melodien scherte.
Frank
RAINBOW
Rising
Und weil ich gerade dabei war, hab
ich mir auch noch die Remaster-Version des Rainbow-Klassikers zugelegt.
Leider äußerst spartanisch aufgemacht (Liner-Notes etc
fehlen völlig), bekommt man für sein Geld wenigstens Kracher
wie „Tarot Woman“, „Starstruck“ und die beiden über
8-minütigen Meisterwerke „Stargazer“ (wer diesen epischen Knaller
nicht kennt, kann kein Metaller sein...) und „A light in the black“
geboten sowie die Gewißheit, daß Hardrock nicht besser
gemacht werden kann als dies Ritchie Blackmore, Ronnie James Dio und
Cozy Powell damals getan haben. Diese 3 bildeten auch das Rückgrat
der Band für das nachfolgende Live-Doppelalbum „On Stage“ sowie
„Long live R’n’R“, alles ebensolche großartige Werke und leider
ebenso sparsam aufgemacht wie „Rising“, diesen Klassikern hätte
eine würdigere Verpackung zugestanden. Bei Heep oder
Motörhead wußten die zuständigen Plattenfirmen, wie man
das macht...
Frank
Und nun ein kleines
Hellion-Special, nachdem wir mal wieder ein Päckchen von good old
Jürgen bekommen haben:
AXEHAMMER
Windrider
Gemein...da bekommt man Booklet und
Rückcover zugeschickt, will das Ganze gerade in eine CD-Hülle
stecken, damit alles komplett ist und dann ist da nur ein Rohling, der
lediglich die ersten beiden Stücke enthält, während die
restlichen 8 Songs nur kurz angespielt werden :-( Wie auch immer,
geboten wird US-Metal alter 80er Schule, der grob Richtung alte
Ruffians tendiert und alle Fans eben jenes traditionellen Stils
ansprechen sollte. Da wir aber nur ein Fragment bekommen haben, soll es
damit auch gut sein. Erhältlich bei Hellion für 15,50 € zzgl
P+, Postfach 1445, 25524 Itzehoe, www.hellionrecords.de.
Frank
GAUNTLET
Path of Nails
Ich weiß ja nicht, ob da ne
versteckte Kamera im Spiel ist, aber nach der Axehammer Light-Version
folgt hier eine CD, die weder der Aufnahme-/Abspielteil meines
Audiobrenners noch der reine Abspielteil haben möchte (mehr als
„Wrong Disc“ gibt’s leider nicht..). Und meine Autoanlage mag sie auch
nicht. Mehr kann ich aus genannten Gründen also leider nicht zu
dieser CD sagen :-)
Frank
DANGEROUS
BREED
Let the breed begin
Und weiter gehts mit musikalischer
Diät, nur 3 Songs gibt es hier, fairerweise muß man aber
sagen, daß es sich hier auch nur um eine EP handelt. Die fette
Produktion klingt irgendwie klinisch (aber nicht schlecht), „Blood on
the moon“ startet die Scheibe schwer und stampfend, Power Metal-ish und
mit gutem, rauhem Gesang. Das nachfolgende „Colours of the Night“ ist
auch nicht schneller, bietet dafür aber eingängigere
Töne und erinnert ein wenig an das, was mal von Bands wie Rough
Cutt kam, sehr gut! „With a kiss“ fällt dann leider ein bissel
langweilig aus, für einen Song mit über 6 Minuten hätte
da ein wenig mehr passieren müssen. Doch halt: Höre ich da
was von Mortal Sin? Die Jungs wissen halt, was sich gehört *g*
Erhältlich für 8,--€ zzgl P+V bei Hellion.
Frank
BIBLE
OF THE DEVIL
Brutality, Majesty, Eternity
Auf Namen kommen manche... Es
handelt sich hier im übrigen NICHT um Black Metal oder sonstiges
modernes Geknüppel, sondern um was richtig abgefahrenes – eine
Mischung aus Motörhead und Thin Lizzy. Irre, aber wahr. Die
schnellen Passagen erinnern an Lemmy & Co und bringen genau deren
Energie Ende der 70er, dazu jede Menge melodische Doppel-Leads, die
auch von Lizzy hätten stammen können, ein bissel Hardrock
noch dazu und fertig ist eine sehr kurzweilige Angelegenheit, die ich
gerne weiterempfehle. Eure 15,50 € zzgl P+V sind hier gut angelegt,
falls ihr was mit genannten Bands anfangen könnt. Zu bekommen bei
Hellion.
Frank
DAFNE
Same
Jesses, schlecht gezeichnetes
Fantasy-Cover und (natürlich..) eine italienische Band...muß
das sein? Es muß. Und wenn das Ganze dann auch noch viel besser
als erwartet ist und vorallem anders klingt, werden die gemeinhin
gepflegten Vorurteile schnell widerlegt. Dafne (was ein Name für
ne Metal-Band...) spielen Metal ohne klassisches Gedudel und erinnern
nicht nur beim Gesang an die göttlichen Exxplorer. Kennt die noch
jemand? „Run for tomorrow“ und so? Gut, dann wißt Ihr, was euch
erwartet. Ab und zu sind tatsächlich ein paar Synthies zu
hören, dann wird’s ein wenig kitschig, aber die Gitarren bestimmen
dann doch den größten Teil der Scheibe und sogar das
abschließende Instrumental weist trotz knapp 9 Minuten keine
Längen auf. Mir hat’s gefallen und wenn ihr 15,50 € zzgl P+V an
Hellion überweist und das kitschige Cover außer Acht
laßt, bekommt ihr eine feine Dosis US-Metal der etwas
eingängigeren Sorte geboten. Gut!
Frank
YES
Close to the edge
Zeit wurde es, daß ich die
Platte mit meinem Lieblings-Yes-Song endlich in die Sammlung einreihen
konnte. Für läppische 11,99 € hab ich die remasterte
Neuauflage im Schuber und mit Bonus-Tracks ergattern können und
sogleich den Rausch der Klangwelt von Yes wieder erlebt. Der über
18-minütige Titelsong bringt den Begriff „Prog“ auf den Punkt,
ohne auch nur eine Sekunde lang zu nerven oder zu übertreiben
(okay, den Anfang muß man überstehen *g*); Jon Andersons
Stimme paßt wie die Faust aufs Auge zum warmen, freundlichen und
einladenden Sound der Band, Rick Wakeman und Steve Howe brillieren mit
einer Melodie nach der anderen und Alan White und Chris Squire (der
auch noch fantastische Backing-Vocals beisteuert) legen einen
kraftvollen Rhythmusteppich darunter. „CTTE“ ist ergreifend,
majestätisch, gefühlvoll und geradezu
überschäumend, ein Meisterwerk auch nach weit über 30
Jahren und wie schon gesagt mein Lieblingsstück im reichhaltigen
Programm der Band. Ganz knapp dahinter folgt das wunderschöne „And
you and I“, welches mir in seiner Studioversion hier noch einmal viel
besser gefällt als die Live-Aufnahmen, getragen von einer
akustischen Gänsehaut-Gitarre und dem genialen Gesang Jon
Andersons, das ist einfach NUR genial!!! Schade, daß ich mit
solch platten Superlativen um mich werfen muß, das wird den
filigranen Klassikern gar nicht gerecht, am besten, Ihr hört
selbst rein und nehmt euch ein wenig Zeit, es lohnt sich! Auch beim
abschließenden „Siberian Khatru“, wo es ein bissel mehr zur Sache
geht und Steve Howe zeigen kann, warum er zu den weltbesten Gitarristen
gehört. Als Bonus gibt es das Simon and Garfunkel-Cover „America“,
sowie unveröffentlichte Alternativ-Versionen von „And you and I“
und „Siberian Khatru“, Liner Notes, Photos, das Original-Artwork auch
auf der Innenseite des Booklets und von mir abschließend noch die
Bemerkung, daß es niemals mehr solch ein Meisterwerk melodischer
Rockmusik gegeben hat. Was das für euch heißt, sollte klar
sein – über den Schatten springen und statt einer weiteren „ganz
gut,hab ich aber nach zweimal hören wieder
weggestellt“-Metal-Scheibe mal was anderes probieren. „Close to the
edge” bringt euch einen Trip, den ihr so schnell nicht vergessen werdet!
Frank
RAINBOW
Live in Munich 1977 DVD
Was für eine wunderschöne
DVD.....irgendwann nachts wurde mal wieder ein Rockpalast-Konzert
gezeigt und ich konnte genau jenen Rainbow-Gig aufnehmen, welcher
seither wohlbehütet auf vergänglichem VHS-Tape schlummerte
und auf seine digitale Fassung wartete. Jetzt endlich ist es soweit und
das Beste daran – hier wurde nicht einfach auf DVD überspielt und
fertig, sondern mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. So findet man
gleich 2 Booklets, eines mit den Hintergründen zur damaligen Zeit
und Besetzung und das andere das damalige Konzertprogramm mit
Interviews mit allen Musikern (Dio meint interessanterweise, daß
er auch mit 50 noch singen würde, weil er gar nichts anderes
könne, zum Glück, kann man da nur sagen), die Vorgruppe wird
vorgestellt, sogar die damaligen Werbeanzeigen wurden abgedruckt,
klasse Idee! Dazu gibt es Interviews (u.a. mit Colin Hart, der 40 Jahre
mit Blackmore/Purple/Rainbow als Tourmanager zusammengearbeitet und
einige Anekdoten zu erzählen hat) und eine dokumentierte
Slideshow, wo man aus dem Off über eine halbe Stunde lang weitere
Infos zum Gig erhält. Und dann wäre da logischerweise noch
das Konzert, welches Rainbow aufgrund einer gerade beendeten Haftstrafe
(!) Blackmores in Österreich, von der er gerade noch rechtzeitig
zurückgefahren wurde, erst um Mitternacht beginnen konnten. Bis
auf „Stargazer“, das „Long live R’n’R“ zum Opfer fiel, finden wir
alles, was Rang und Namen hat, von „Kill the King“ bis „Still I´m
sad“, wobei wir hier von teils fast 20-minütigen Versionen (z.B.
von „Man on the silver mountain“ oder „Catch the Rainbow“) sprechen und
man ständig vor dem Fernseher niederknien möchte... Da das
Konzert damals ja vom WDR aufgenommen wurde, sind Bild und Ton gelungen
und zusammen mit all den liebevoll gestalteten Extras haben wir eine
DVD, die einen tollen Gegenwert für euer Geld liefert und bei
jedem von euch in der Sammlung stehen muß!
Frank