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AIRBOURNE
Runnin’ Wild

Als ich “Black Jack” auf der dem Classic Rock beiliegenden CD gehört habe, fiel mir echt die Kinnlade runter. Diese 4 langhaarigen Burschen knallen die Riffs so rotzig raus, der Sänger schreit und shoutet sich so unnachahnmlich durch den Song, die Rhythmus-Sektion macht so einfach und gekonnt Druck, daß einem nicht viel dazu einfällt Außer Australien!! Bon Scott!!! AC/DC!!!!! Let there be rock!!!!!!!!!!!!! Eigentlich unnötig zu sagem, daß Airbourne natürlich auch aus down under stammen und mich sogleich auf die Suche nach der nur als UK-Import erhältlichen CD gehen ließen. Jetzt ist sie da und „Runnin’ Wild“ hält das, was „Black Jack“ versprochen hat (wenn auch nicht mehr ganz so rasant wie genanntes Stück). R´n´R in bester AC/DC-Tradition, die Jungs sind keine Nachahmer, sondern haben das anscheinend mit der (australischen) Muttermilch aufgesogen. „Fat City“, „Girls in Black“, „Runnin`Wild” oder “Hellfire” rotzen einfach und ohne Schnörkel drauflos und machen Laune, Joel O`Keeffe könnte der jüngere Zwillingsbruder von Bon Scott sein, so ein Organ hab ich wirklich selten gehört, was für ne Röhre!! Dazu kommt ne knochentrockene Produktion, die passende Verpackung mit Fotos etc und meine absolute Testempfehlung für alle, die genauso wie ich auch heute noch gerne „Let there be rock“, „Highway to Hell“ oder die famos plättende „If you want blood...“ auflegen. Warum es die Scheibe bei uns nicht gibt, sondern nur im Vereinigten Königreich verstehe ich nicht – wenn man mit sowas nicht offene Türen einrennt, mit was dann? Würde gerne mal die Gesichter der Young-Brüder sehen, wenn man ihnen das vorspielt *g*. Ein schöner Farbtupfer zwischen all dem Metall.

Frank


BULLET FOR MY VALENTINE
Scream aim fire

Seit der EP hab ich die Band irgendwie ins Herz geschlossen, rotzfrech, derb und melodisch kamen die Waliser daher  und das ändert sich nur ein wenig mit der neuen CD. Die extrem aggressiven Ausbrüche mußten einem eher am traditionellen Metal orienterten Weg weichen, auch wenn man sagen muß, daß diese Elemente schon immer Bestandteil im Sound der Band gewesen sind. Nun stehen sie also im Vordergrund, die harmonischen, an Lizzy und Maiden angelehnten Doppel-Leads sowie der Klargesang, alles sauber gespielt und mit viel Leidenschaft dargebracht. Den einen oder anderen balladesken Ton gibt es auch und man ist beinahe geneigt zu sagen, daß ein wenig die Ecken und Kanten fehlen, aber das wäre vielleicht zu hart. Denn die Melodien sind immer noch klasse, der Gesang sowieso und die nun zurück gefahrenen Shouts und derben Einschübe passen immer noch wie die Faust aufs Auge, auch wenn es gerne mehr davon hätte sein dürfen. Die Produktion stimmt und so dürfen alle, die mal wieder guten, melodischen und modern verpackten Metal hören wollen, gerne reinhören. Ich hab´s beim Reinhören belassen, denn trotz aller unbestrittenen Qualität war mir die ganze Sache zu einfach links rein und rechts raus gerutscht...

Frank


BENEDICTUM
Seasons of tragedy

Was da nach dem instrumentalen Intro (ich LIEBE instrumentale Intros, nen besseren Spannungsaufbau gibt es gar nicht) mit „Shell Shock“ losbricht, ist mal sowas von geil....Metal in seiner ursprünglichsten Form, fette Riffs und eine (weibliche) Stimme, die eine Urgewalt hat, daß man es kaum glauben kann. Das Debut der Band ist an mir vorbeigegangen, von dem Können der Dame hinterm Mikro hatte ich aber schon gehört und alles, was da gesagt wurde, stimmt – was für ein gewaltiges Organ, rauh und voller Power, quasi ne Leather Leone (kennt die noch jemand??) auf Drogen, abartig und genial!! Leider verliert sich die Band danach ein wenig in stereotypen Metal-Standards, die Songs sind allzu vorhersehbar, bieten kaum einmal Refrains oder Riffs, die hängenbleiben und brechen selten aus dem engen Rahmen aus, den man sich selbst auferlegt hat. Die „Balls to the wall“-Coverversion hätte es nicht gebraucht, das Bonus-Cover von „Catch the Rainbow“ zeigt aber ebenso wie das extrem geile „Steel Rain“, daß Veronica Freeman auch im klaren Bereich eine gigantisch gute Stimme hat. Gäbe es mehr wie das erwähnte „Steel Rain“ oder den sperrigen Titelsong am Ende der CD, könnte man von einer geilen Metal-Scheibe sprechen. So aber bleibt man mit vielen guten Ansätzen leider ein wenig im Startblock hängen. Im Auge behalten sollte man die Band aber auf jeden Fall. Auch wenn sie davon nicht leben kann..

Frank


LEGION OF THE DAMNED
Feel the Blade

Momentan gibt es keine andere Band, die den guten alten Thrash der 80er und sein Feeling so echt in die Neuzeit gerettet hat wie LOD. Songtitel oder das Foto auf der Innenseite des Booklets könnten haargenau aus der alten Zeit stammen, sind provozierend und wirken dennoch nicht konstruiert. Das würde man der Musik nämlich anhören. Klar, das Debut und der Nachfolger unterschieden sich nur geringfügig (wobei Guido mit „Sons of the Jackal“ das bessere Geschäft als ich mit dem Debut gemacht hat, weil „SOTJ“ ausgereifter und weiterentwickelter klingt und auch die Produktion besser ist), aber daß wir es mit gutem bis sehr gutem Thrash zu tun hatten, war unstrittig. „FTB“ blickt zurück in die Zeit vor dem Debut und überrascht insofern, als mir die Scheibe sogar noch besser als „SOTJ“ gefällt. Vom ein wenig stereotypen Stil der Nachfolger unterscheiden sich die noch unter dem Vorgänger-Namen Occult eingespielten Songs durch bessere und abwechslungsreichere Riffs und wesentlich bessere Ideen. „Slaughtering of the Pigs“ (KILLER!!!) ist so ein Beispiel, über eine Minute genial instrumental im Midtempo, dann aufs Heftigste losschlagend, einfach geiler 80er-Thrash mit einem keifenden Sänger, der wie weiland Mille (Kreator) auf „Pleasure to kill“ Gift und Galle spuckt. „Slut of Sodom“ und der Titelsong sind ebenfalls absolut herausragend, „Warbeast“ kann man auch auf der Habenseite verbuchen, keine Ahnung, wer da den Kopf ruhig halten kann. Komischerweise sind die beiden ersten Titel „Nuclear Torment“ und „Nocturnal Predator“ eher unspektakulär geraten, was durch den Rauswerfer „Reapers Call“ aber wieder wettgemacht wird. Soundmäßig gibt es hier ein derartiges Brett, daß kein Auge trocken bleibt, fett die Gitarren und tief und wummernd Drums und Baß, fantastisch! Von den neuen Songs taugt „Last Command“, während „Mask of Terror“ als okay, wenn auch nicht weltbewegend durchgeht. Beim von mir für satte 18,--€ erstandenen Digi-Pack geben die Jungs noch „Chronic Infection“ (Pestilence-Cover, glaube ich) zum Besten und ne über 2-stündige (!) DVD liegt ebenfalls bei (die ich aber noch nicht gesehen habe), so daß man hier auch was für sein Geld bekommt. „FTB“ ist einmal mehr Vollbedienung für alle Thrasher und der Beweis dafür, daß Qualität allein leider nicht mehr genügt, sondern man ein Label braucht, welches entsprechend die Werbetrommel rührt, ging das Original seinerzeit doch sang- und klanglos unter. Sieht man über die stilistisch etwas eingeengte Spielart bei LOTD hinweg (was aber wie gesagt für diese Scheibe hier eher weniger gilt), bekommt man eine geile CD für sein Geld, die mir viel besser gefällt als Truppen wie Fueled by fire, die mit altbackenem Sound ein Thrash-Revival herbeiführen wollen und damit scheitern werden. Ein Revival wird es meiner Meinung nach nämlich deswegen nicht geben, weil man dazu mehr erstklassige Bands wie LOTD bräuchte. The Haunted waren mal auf dem Weg, mußten dann aber beweisen, wie erwachsen und modern sie sind und haben ihre mit dem geilen „One kill wonder“ geschaffene Ausgangsposition leichtfertig vergeben. Cataract hab ich noch auf der Rechnung, mal gespannt, wann der Nachfolger des Krachers „Kingdom“ kommt. In der Zwischenzeit solltet ihr euch „FTB“ zulegen und den Unterschied zum Rest spüren.

Frank


ALTER BRIDGE
Blackbird

Das Debut der „Creed-mit-anderem-Sänger“ fand ich recht gut (zumindest hab ichs gut in Erinnerung), aber einen Knaller wie „Blackbird“ hätte ich nicht erwartet. Das ist verdammt gut gemachter, moderner Melodic Rock, wobei man aufgrund der richtig heftigen Riff-Breitseiten auch gut und gerne Metal dazu sagen könnte. Gesanglich klingt´s manchmal aufgrund der tiefen, melodischen Stimme schon ein wenig nach Creed, glücklicherweise schwingt sich diese aber sehr häufig in höhere Tonlagen und transportiert famose Melodien. Songs wie „Ties that bind“ oder der über 8-minütige halb-balladeske Titelsong sind ganz große Klasse, heavy und melodisch, teils zweistimmig gesungen, schwer und dunkel die Riffs, druckvoll und fett die Rhythmus-Abteilung. Und das Beste – bis auf 2 stehen nur erstklassige Titel auf der Platte (13 Songs insgesamt), das Niveau ist unheimlich hoch und der Rezensent ist überrascht und begeistert zugleich. Läuft bis zum Abwinken bei mir im Auto und sollte auch euch einen ausführlichen Test wert sein, tollen melodischen Rock mit heftiger Metal-Schlagseite bekommt man in dieser Qualität sehr selten geboten. Absolut geil!

Frank


THE VISION BLEAK
The Wolves go hunt their prey

Auch eine von Guidos favorisierten Bands bzw eigentlich handelt es sich hier ja lediglich um ein 2-Mann-Projekt. Eine CD hatte ich bereits gehört, das war zwar ganz nett, aber nicht besonders produziert und nicht der Rede wert. Das hier ist etwas ganz anderes: Fetter und klarer Sound, dazu eine erstklassige Mischung aus Death-/Black-/Gothic Metal, mit vielen Ideen, viel Abwechslung, sehr guten Riffs und tiefen Growls, die genau zu der Musik passen. Schwachpunkt ist der Klargesang, der wohl Moonspell-Atmosphäre herbeiführen soll, aber lediglich dünn und weinerlich daherkommt, noch dazu ohne recht Melodien transportieren zu können, hier sollten sich die Jungs auf die derbere Seite konzentrieren. Bleibt aber immer noch eine sehr gute Scheibe, die eure Aufmerksamkeit allemal wert ist und die man unbedingt gehört haben sollte.

Frank


ALIEN vs PREDATOR 2
Film

Nachdem der erste Film ein Überraschungserfolg gewesen war, ließ die Fortsetzung nicht lange auf sich warten. Die Effekte stammen von den Leuten, die auch bei X-Men 3 aktiv waren, also kann man sich auf gut gemachte und aufwändige Sachen freuen, die dann auch genau so eintreffen – ein Riesenspaß für „Freaks“, wie meine Freundin meinte (die sich im übrigen ebenfalls dazu zählt und mit mir im Kino war *g*) und davon gab es genug an diesem Sa abend im Heilbronner Cinemaxx. Der fast voll besetzte Saal erlebte eine im Vgl zum ersten Teil nicht auf engem Raum stattfindende Schlacht zwischen den Aliens und einem verbleibenden Predator, der im übrigen auch nicht davor zurückschreckt, die Menschen der betr Kleinstadt zu töten. Stattdessen findet die Schlacht überall im Ort statt und die Aliens laufen überall herum. Die wenigen Menschen, die übrig bleiben, fliehen aus der Gegend per Helikopter bzw versammeln sich im Glauben, von der Armee ausgeflogen zu werden, im Stadtkern. Aber es kommt anders – na ja, man kann sich das eigentlich denken, aber das könnt ihr ja selbst im Kino oder später auf DVD rausfinden. Ein feines Gemetzel auf HiTech-Niveau, klasse gemacht, kein bißchen billig oder aufgesetzt, teilweise recht ekelhaft (FSK18, ein Wunder, daß der Streifen nicht auf dem Index gelandet ist, alleine die Szene mit der Schwangeren im Krankenhaus ist recht abartig..), aber bestens unterhaltend. Wer Teil 1mochte, wird auch hier seinen Spaß haben.

Frank


DER NEBEL
Film

Mysteriöser Nebel zieht über eine Kleinstadt und killt alles, was nicht rechtzeitig auf dem Baum bzw in diesem Falle in einem Supermarkt ist und die Türen geschlossen bringt. Die Menschen darin splitten sich recht bald in Grüppchen auf, einige versuchen einen Ausbruch und kehren nicht wieder, eine religiöse Eiferin gibt es auch und natürlich auch den Helden mit seinem kleinen Sohn. Wir wir später sehen, kommen riesige Monster aus dem Nebel, den einen oder anderen heftigen Effekt gibt es auch und so wäre eigentlich alles gesagt und ein recht konventioneller, gut gemachter Horrorstreifen beschrieben. Bis das Ende des Films kommt und einen mit abartiger Härte trifft. Man sitzt echt im Kino und denkt sich „Scheiße, das kann doch nicht wahr sein..“, wenn das Licht wieder angeht und ich würde euch zu gerne verraten, welch krankes Finale man sich hier hat einfallen lassen, aber das solltet (müßt!) ihr selbst gesehen haben. Krank!! *g*

Frank


ALONE IN THE DARK
DVD

Du liebe Zeit, was soll das denn sein? Ein Horrorfilm sicher nicht, dazu passiert zu wenig. „Keine Jugendfreigabe“ prangt auf der schicken Steelbox, die sich Guido gekauft hat, aber kaum daß ich den Streifen gesehen hatte, wußte ich nicht mehr, was eigentlich gezeigt wurde. Und irgendwelche genialen Splatter-Effekte, die die FSK-Einstufung rechtfertigen würden gibt es auch nicht. Ein paar Metal-Songs laufen als Soundtrack mit, aber das ist auch alles. Mehr fällt mir irgendwie nicht ein. Langweilig.

Frank


Carol Clerk
POGUE MAHONE – Kiss my arse
The Story of the Pogues (Buch)

Wow, was für ein Wälzer! Als ich das großformatige Buch nach langer Zeit ausgelesen hatte, konnte ich einmal mehr feststellen, wie sehr Bands gleich welcher Coleur unter diesem Scheiß Musikbusiness zugrunde gehen können. Im Falle der englisch-irischen Pogues war dies ein schleichender Prozess, in welchem die 8-köpfige Band langsam zwischen all den Verpflichtungen, Tourneen, Studio-Aufnahmen, Video-Drehs und Promo-Aktivitäten zerrieben wurde. Die Mitglieder, eh dem Alkohol nicht abgeneigt, sahen noch tiefer ins Glas, Drogen kamen hinzu und nach und nach stieg einer nach dem anderen total zermürbt aus der Band aus, bis sich diese schlußendlich mangels Perspektiven auflöste. Bis dahin liest man sich ein wenig zäh durch viele Einzelheiten der Bandgründung bzw durch Shane Mac Gowans kaputten Lebensstil bis hin zu den ersten 3 großartigen Scheiben, gekrönt vom grandiosen Chartbreaker „If I should fall from grace with god“, mit dem aber gleichzeitig auch der langsame Abstieg und Zerfall begann. Alle Bandmitglieder kommen ausführlich zu Wort und man erfährt, daß auch und gerade eine Band, die so viele positive, rasante, melodische Folk-Rock-Punk Kracher wie „The sick bed of Cuchulainn“, „Thousands are sailing“ oder „The Irish Rover“  abgeliefert hat, sehr ernsthaft arbeiten mußte, um all die hohen Chartsnotierungen zu erreichen. Das Buch liest sich wesentlich ernster, als ich gedacht hatte (mein kleines Gehirn hatte die Formel Pogues = gute Laune = Saufen = viele witzige Anekdoten aufgemacht, die durch die Classic Rock Besprechung zum Leben erweckt wurde) und zieht sich dadurch ein ein wenig. Je mehr das Ende der Band näher rückt und die Jahre später erfolgende Reunion aller Original-Mitglieder der „If I should fall..“-Periode beschrieben wird, umso spannender wird es, auch wenn unterm Strich nur Pogues-Fanatiker und Komplettisten angesprochen werden dürften. Heute tourt die Band nur noch vereinzelt, leider sind wohl keine Pläne für eine neue Scheibe angedacht, so daß ihr euch getrost „Red Roses for me“, „Rum, Sodomy and the Lash“ und „If I should fall from grace with god“ zulegen könnt, so ihr die Band nicht kennen solltet. Einer der Best of – Sampler tut´s zum Einstieg natürlich auch.

Frank