SLAYER
World painted blood
Schwierig…nach dem, was ich vorab gehört hatte, hätte die
Platte ein Hammer werden müssen. Ist sie meiner Meinung nach aber
nicht. Dieses Prädikat verdient sich lediglich der absolute
Kracher „Psychopathy red“, da weiß man schon vom ersten Ton der
Gitarren, daß das ein Brecher ist, der sich in die Reihe der
Klassiker der Band einreiht. Ansonsten sucht man diese vergebens, auch
wenn es wie z.B. mit „Hate worldwide“ oder „Unit 731“ sehr wohl weitere
schnelle Songs gibt, die aber zum einen nicht die absoluten
Killer-Riffs haben und zum anderen von Tom Araya eher zugeschrieen
werden, auch da fehlt mir das gewisse Etwas. Der eine oder andere Titel
ist abwechslungsreich genug, um ebenfalls als gelungen zu gelten, aber
insgesamt überwiegt bei mir eher das Gefühl, welches ich bei
der letzten Metallica hatte. Ganz okay, auf dem richtigen Weg, aber oft
angehört habe ich mir das Ganze nicht mehr. Das wird mir mit
Ausnahme des genannten Killer-Tracks auch hier passieren, fürchte
ich, zumal man mit dem Vorgänger „Christ Illusion“ eine bessere
Platte am Start gehabt hat. Stellt man also Metallica, Slayer und
Megadeth (Review im Anschluß) nebeneinander, immerhin 3 der
großen 4, so haben ausgerechnet die, mit denen ich am wenigstens
anfangen konnte, die mit Abstand beste CD gemacht. Beiliegende DVD habe
ich im übrigen noch nicht gesehen, bei „Playing with dolls“
handelt es sich um einen 20-minütigen Kurzfilm (FSK18), der von
der Musik inspiriert worden ist.
Frank
MEGADETH
Endgame
Na ja, der große Megadeth-Fan war ich schon in den 80ern nicht,
die anderen fanden die Band geil, vorallem Stephan konnte gar nicht
genug von Dave Mustaine und seinen Jungs bekommen. „Peace sells...“
steht bei mir auch in der Sammlung, damit hat sich´s dann. Also
genau der richtige Mann, ne Kritik zu schreiben *g* Spaß
beiseite, was für ein Knaller ist das denn geworden?? Nach einem
Instrumental-Song zu Beginn knallt „This day we fight!“ gleich richtig
rein und vereint alle Markenzeichen Megadeths auf einmal. Rasantes,
abgefahrenes Riffing, gigantische Soli und Mustaines heiseres Organ.
Das Beste an der CD ist allerdings die Tatsache, daß sich bis auf
das etwas lahme „Hardest part of letting go..“ NUR Kracher auf der
Scheibe finden, egal ob „44 Minutes“, „1,320“, der Titelsong
(galoppiert nach schrägem Beginn auf und davon) oder das absolut
geile „Headcrusher“ (was für ein geiles RIFF in der Mitte des
Songs, das würden Hetfield und Co sicher auch gerne mal wieder
hinbekommen), es brummt an allen Ecken und Enden vor Power und Ideen.
Und was sind das für Gitarren, jesses.....dazu kommt eine der
besten, weil druckvollsten, differenziertesten und fettesten
Produktionen, die ich seit langem gehört habe und fertig ist eine
der geilsten Metal-CD´s des Jahres. FETT!!!
Frank
GAMA BOMB
Tales from the grave in space
Die CD-Verkäufe kleiner Bands wie Gama Bomb müssen wirklich
extrem niedrig / kaum mehr lohnenswert sein, warum sonst stellt man
sein neues Werk zum Gratis-Download ins Netz und hofft auf
entsprechenden Konzert-Zuspruch bzw Merchandising-Umsatz als Belohnung?
Mir tut sowas leid für solche Bands, auf der anderen Seite bekommt
man dafür aber Zuspruch, den man vielleicht sonst nicht bekommen
hätte (bin mir nicht sicher, ob ich mir die Platte angehört
hätte, weil man solche Sachen eh nicht in den Läden findet).
Wie auch immer, das hier ist eine feine Sache, ein Old
School-Thrash-Kracher wie ihn viele gerne zustande bringen würden
– alleine „Slam Anthem“ zu Beginn ist tödlich, Riffs ohne Ende und
dazu das geniale, ein wenig an Steve Gaines von Abattoir erinnernde
Organ und fertig ist ein Einstieg, wie er besser nicht sein
könnte. Doch auch die anderen Songs vom Schlage „Three Witches“,
„Last Ninjas Unite“, „Mussolini Mosh“ (wie kommt man auf solche Titel?)
oder „Apocalypse 1997“ halten das Niveau, sind schnell und donnern
furios und mit frischer Energie aus den Boxen (gut produziert ist das
Ganze auch noch). Da das Ganze nix kostet, gibt es wirklich gar keinen
Grund, warum ihr euch das nicht geben solltet – schaut einfach mal auf
der MySpace-Seite der Band rein und folgt dem Link (hoffe, das gilt
auch jetzt noch, besitze die Songs schon ne ganze Weile), ein
Thrash-Brett wartet!!!
Frank
CONQUEST
End of days
Diese Scheibe bekamen wir aus den USA zugeschickt, mit Booklet und
allem, was dazugehört. Tut mir dann immer leid, wenn ich kaum was
Positives schreiben kann...Conquest bieten in meinen Augen schrecklich
biederen Metal, der zwar mit beiden Augen in die Thrash-Richtung
schielt, dabei aber nie richtig aus dem Quark kommt. So gut wie alles
hier ist in Midtempo gehalten und langweilt auf die Dauer extrem, man
wartet immer, daß es jetzt losgeht, aber da passiert nichts. Dazu
kommt der schwache Gesang und fertig ist leider eine weitere Scheibe,
für die ich nicht mehr als ein bedauerndes Schulterzucken
übrig habe, auch wenn die Riffs und Soli gut sind und die Sache
auch gut produziert wurde. Kontakt www.headfirstentertainment.com.
Frank
EUROPE
Last look at Eden
Den Titel kannte ich schon (nicht die Musik!) und als ich auf Planet
Rock einen verdammt guten Hardrocker hörte, bei welchem diese
Worte vorkamen, war ich baff – DAS sollten Europe sein?! Das war nicht
weniger als schwer beeindruckend, Breitwandsound, fetteste Riffs und
eingängiger Refrain, fast schon „Kashmir“-mäig und absolut
Spitze. Leider aber hält das restliche Material diesen Standard
nicht, auch wenn es weit davon entfernt ist, schlecht zu sein. Ich
denke nur, daß Normalo-Rocker wie „U Devil U“ oder „Catch that
plane“ niemanden hinterm Ofen hervorlocken werden. Ganz am Ende meint
man dann noch, es mit ner alten Whitesnake- oder Purple-Platte zu tun
zu haben, „In my time“ könnte auch als „Soldier of fortune“ auf
„Stormbringer“ stehen, absolut fantastische Ballade mit einem Joey
Tempest, der klingt wie Coverdale. Ob das für einen Kauf reicht,
müßt Ihr entscheiden. Vielleicht einfach die beiden Songs
für wenig Geld runterladen?!
Frank
HOUSE F LORDS
Cartesian Dreams
HOL heimsen stets beste Kritiken ein, sonderlich viel reißen tun
sie allerdings nicht. Das ist schade, denn gerade eine Scheibe wie „CD“
ist um so vieles besser als das, was als melodisches Wunderwerk so
gepriesen wird. Einer der Gründe steht am Mikrofon und heißt
James Christian. Was der an Stimme besitzt, gibt es nicht mehr oft,
rauh und kraftvoll und eingängig zugleich, verleiht er Songs wie
„The bigger they come“, „Bangin´“ oder dem Titelstück das
nötige Etwas und macht aus „CD“ eine richtig gute Melodic Rock-CD.
Gut produziert ist das Teil auch noch und wenn sich so mancher alte
Dokken-/Crue-Fan der alten Zeiten wie der Schreiber dieser Zeilen dazu
aufraffen kann, hier zu investieren, können die Jungs vielleicht
auch mal die Anzahl Platten verkaufen, die solch gute Musik verdient.
Reinhören!!
Frank
NEW DEVICE
Taking over
Mit Melodic Rock machen wir weiter, vielleicht eine Spur härter
als House of Lords, denn während dort auch Keyboards und eher
bombastische Sounds zum Einsatz kommen, krachen hier die Gitarren schon
ein bissel heftiger. Von der Band (sind Amis, glaube ich) hatte ich auf
einer dem Classic Rock Mag beigelegten CD gehört, die Jungs des
Magazins haben die Band auf ihr neu gegründetes Label genommen.
Stilistisch würde ich die Jungs in die Richtung Def Leppard ohne
Süßholzgeraspel oder alte Crue einordnen, harte Songs mit
zumeist zündenden Melodien und Refrains, die Spaß machen und
genau das richtige für Fahrten im Sommer sind. Der hereinbrechende
Winter sollte euch aber nicht davon abhalten, hier mal ein Ohr zu
riskieren, der Titelsong oder „Make my day“ sind richtig feine
eingängige Rocker, die Lust auf mehr machen.
Frank
MÖTLEY CRÜUE
Red, White and Crüe – Best of
Da ich gerne die Musik der Bands/Künstler höre, deren
Bücher ich gerade lese, kam mir das Sonderangebot bei Play.com
für diese Doppel-CD gerade recht, denn für 7,99 € ist das
okay (ich besitze lediglich die geniale „Shout at the devil“). Nach dem
Genuß der beiden Scheiben fühle ich mich dann auch
bestätigt, denn bis auf wenige Ausnahmen werde ich mit den Songs
nicht warm – die härteren Titel wie „Wild Side“, „Live Wire“ oder
das mit einem fulminanten Beginn ausgestattete „Kickstart my heart“
sind wirklich gut und die „Shout at the devil“-Sachen sowieso (auch
wenn man da Besseres als ausgerechnet „Helter Skelter“ hätte
nehmen können), das feine „Don´t go away mad (just go away)“
ist auch klasse. Sonst aber sind insbesondere die Songs auf der zweiten
CD (und da besonders die Sachen, die mit John Corabi aufgenommen
wurden) ein deutlicher Grund dafür, warum es mit der Band so
bergab gegangen ist. „The Dirt“ und die darin geschilderten
Hintergründe hilft da ebenfalls. Meines Wissens nach haut auch die
letzte Scheibe „Saints of Los Angeles“ bei weitem nicht an alte Erfolge
anknüpfen können und es bleibt abzuwarten, ob die Band wieder
dahin zurückkehren kann, wo sie hergekommen ist. Bis dahin kann
ich euch nur empfehlen, euch „Shout at the devil“ mit Krachern wie
„Bastard“, „Looks that kill“, „Knock´em dead kid“ oder
„Danger“zuzulegen.
Voll auf dem Melodic-Trip (lese gerade Mötley Crües „The
Dirt, Review folgt), habe ich mich dann noch bei 2 Klassikern bedient,
die zu Unrecht in der Poser-Ecke gelandet sind:
SKID ROW
Same
Noch vor dem gigantischen „Slave to the grind“ haben Sebastian Bach und
Co mit diesem beeindruckenden Debut auf sich aufmerksam gemacht. Schon
der Opener „Big Guns“ zeigt, wo´s langgeht und auch Sachen wie
„Sweet little Sister“ oder „Makin’ a mess“ gefallen mir hundertmal
besser als alles, was auf GnR´s so gelobtem „Appetite for
Destruction“ steht. Mit „18 and Life“ hatten sie den ersten Hit mit
einer Halbballade, die vor Verzweiflung und Aggression nur so
sprüht und in etwa die Leppard-Nummer „Billy´s got a gun“
erreicht, was die Atmosphäre und das vermittelte Gefühl der
Ausweglosigkeit vermittelt. Am Ende steht dann mit „Midnight / Tornado“
ein weiterer Melodic-Kracher, der wie „Big Guns“ mit Gang-Vocals im
Stile „Balls to the wall“ aufwarten kann und fertig ist eine CD, die
ihr für wenig Kohle bei den einschlägigen Versender abstauben
könnt.
Frank
CINDERELLA
Long cold winter
Mit ihrem Aussehen trugen sie dazu bei, daß sie in die
Hair-Metal-Abteilung gesteckt wurden, rein musikalisch hatten sie
nichts mit Dünnbrettbohrern wie Poison zu tun. Harten Blues-Rock
mit fetten Riffs hatte sich die Band auf die Fahne geschrieben, auf dem
Debut hatte man sich noch ein wenig in die Bon Scott-/AC/DC-Ecke
gelehnt, diese Einflüsse machten dem eigenen Stil der Band Platz
und schufen Songs wie „“Fallin´ apart at the seams“, „Gypsy Road“
oder „Fire and Ice“. Mit „Don´t know what you got“ war eine alles
andere als kitschige Ballade vertreten, während der Titelsong auch
einem Joe Bonamassa gut zu Gesicht stehen würde. Dazu ein fetter
und druckvoller Sound und fertig ist eine tolle Scheibe, die ich jedem
nur ans Herz legen kann. Auch hier gilt, für wenig Geld bekommt
man viel gute Musik!
Frank
DEF LEPPARD
Pyromania Deluxe Edition
“Pyromania” und “Hysteria” zählen seit ihrem Erscheinen zu meinen
Lieblingsplatten und kehren regelmäßig in den CD- oder
MP3-Player zurück. Vorliegende Deluxe-Ausgabe ist nicht sonderlich
günstig, lohnt euer Geld aber Cent für Cent. Das
Original-Album wurde digital remastered und Songs wie „Photograph“, das
harte „Stagefright“, „Die hard the hunter“, „Foolin`“, „Rock of ages“
oder das tolle „Billy´s got a gun“ vereinigen harte Riffs und
melodische Refrains in unvergleichlicher Art und zählen zum
Besten, was Melodic Metal je hervorgebracht hat. Richtig interessant
wird es dann auf CD2, denn hier gibt es Def Leppard live ´83 zu
hören – deutlich zu merken, daß die auf den
Studio-Produktionen mächtigen Chöre live abgespeckter,
dafür aber um einiges aggressiver rüberkommen, wobei
insbesondere 2 der ganz frühen Klassiker weit nach oben
herausragen, „Rock Brigade“ und „Wasted“! Doch auch die Nummern von
„High´n´Dry“ überzeugen restlos, ebenso die
„Pyromania“-Stücke, bevor am Ende mit Brian May (Queen) ein
illustrer Gast die Bühne betritt und mit der Band ein krachendes
CCR-Cover in Form von „Travellin´Band“ runterzockt, ein totaler
Hammer! Ich habe beide CDs auf der heimischen Anlage in enstprechender
Lautstärke durch die Boxen geblasen und bin absolut begeistert.
Verpackt sind beide Scheiben in einem schönen Digi-Pack, dazu
kommt ein fettes Booklet mit ausführlichen Liner-Notes und vielen
Fotos, so daß diese Deluxe Edition ihrem Namen und dem Status
einer der geilsten Metal-Scheiben ever gerecht wird.
Frank
MÖTLEY CRÜE
The Dirt (Buch)
Am Anfang des Buches steht in etwa “Gewidmet unseren Frauen und Kindern
– mögen sie uns vergeben, was wir getan haben”. Was wie ein
reißerisches Intro wirkt, ist kein bißchen
übertrieben. All die Superlative, die dieses Buch bei seiner
VÖ begleitet haben, stimmen wirklich. Hier geht es wirklich zur
Sache, es wird kein Blatt vor den Mund genommen, nichts beschönigt
oder gar entschuldigt, die 4 bandmitglieder stellen sich in stets
wechselnd geschriebenen Kapiteln als das dar, was sie waren: Heroin-,
Alkohol- und Sex-abhängige Prolls, denen ihr Tun genauso wie das
Wirken desselben auf andere vollkommen gleichgültig war. Zur
Ehrlichkeit des Buches gehört sowohl das Eingeständnis,
daß man es bei weitem übertrieben hat, als auch schlicht die
Erkenntnis, daß man sich eigentlich wie eine Horde Idioten
aufgeführt hat. Dieses Verhalten bzw die geschilderten Geschichten
machen es einem daher auch schwer, mit irgendeinem der Bandmitglieder
so etwas wie Sympathie zu empfinden; Nikki Sixx, der aggressive und
rücksichtslose Bandleader, Tommy Lee, der vor lauter Promi- und
sonstigen Ehen gar nicht mehr gewußt hat, wer er ist, bis er im
Knast gelandet war, Vince Neil, der sogar nach dem von ihm
verschuldeten Tod des Hanoi Rocks-Drummers meinte, über dem Gesetz
zu stehen und Mick Mars, der noch am ehesten einem Hauch von Sympathie
nahekommt, auch wenn es nicht viel von ihm zu lesen gibt. Es gibt
allerdings eine Stelle im Buch, die einem die Tränen in die Augen
treibt, denn plötzlich wird inmitten des Drogen-und
Alkohol-Wahnsinns eine andere Geschichte erzäht, die von Vince
Neils kleiner Tochter Skylar nämlich, bei der Krebs festgestellt
wurde und die im Alter von 4 Jahren daran gestorben ist. „The Dirt“
hält alles, was es versprochen hat und noch darüber hinaus.
Lesenswert, auch wenn ich wie immer die englischsprachige
Originalversion der deutschen Übersetzung vorgezogen habe, und in
seinen Exzessen einzigartig.
Frank
ANVIL
The Story of Anvil
Nachdem ich das Buch gelesen hatte, war klar, daß auch die DVD
her mußte. Und wenn ich diese in einem Wort beschreiben
müßte, würde dies herzerweichend lauten. Lips und Robb
Reiner sind zwei solch liebenswürdige Typen, daß man
mitfühlt, wenn sie irgendwo mal wieder den Zug verpaßt
haben, im Organisations-Chaos versinken. vor 2 Leuten in einem Club
spielen oder nicht bezahlt werden..sie streiten sich zwischendurch
fürchterlich (bei der Aufnahme zu „This is thirteen“, das war
heftig..) und sie vertragen sich wieder mit rührenden Worten, die
von Herzen kommen. Es gibt großartige Szenen, etwa als
Lips´ ältere Schwester ihm einen fünstelligen (!)
Betrag leiht, damit die Band mit Chris Tsangarides aufnehmen kann oder
wenn man Lips bei seinem Job beobachtet bzw was seine Kollegen dazu
meinen, daß er bei Anvil spielt. Am Ende stehen die Jungs mit
ihrer letzten Platte „This is thirteen“ da und bekommen keinen
Plattenvertrag, dafür aber jede Menge Absagen, bevor sie das Heft
selbst in die Hand nehmen und die Scheibe selbst pressen lassen. Unter
dem Strich steht eine lustige, berührende und herzerwärmende
Story über eine Band bzw deren 2 Protagonisten, die nicht aufgibt,
was auch immer ihr in den Weg gestellt wird (und glaubt mir, das ist
verdammt viel....). Es hat mir wahnsinnig viel Freude gemacht, die etwa
75 Min zu sehen, dazu kommen noch jede Menge Extras wie z.B. Interviews
mit den langjährigen Bandkollegen Ian Dickson und Dave Allison
unter dem Motto „Where are they now“ uvm. Falls ihr des Englischen
mächtig seid (Untertitel gibt es keine), müßt ihr das
einfach gesehen haben, zudem unterstützt ihr 2 riesig sympathische
Musiker, die das wirklich verdient haben.
Frank
TYSON
The Movie DVD
Ich glaube, Die Ärzte haben mal nen Song über die 80er
gemacht, in dem es hieß “Unser James Bond hieß Roger Moore”
und so, wie sie damit recht hatten, so wie Bands wie Maiden, Priest,
Saxon, Dio oder auch Metallica und Slayer unsere Bands der 80er
waren/sind, so ist Mike Tyson zumindest MEIN Heavyweight-Champ aller
Zeiten. Er war derjenige, für den ich nachts den Wecker gestellt
habe, weil ich genau wie viele andere auch hier den absolut besten und
größten Fighter gesehen habe. Daß alles anders kam,
ist bekannt und diese DVD widmet sich dem Phänomen Mike Tyson in
bestmöglicher und ehrlichster Art und Weise, denn es erzählt
alleine Tyson selbst. Da es keine Untertitel gibt, ist das leider nur
für Leute sinnvoll, die des Englischen richtig gut mächtig
sind, denn man versteht die etwas lispelnde, schnelle Sprache nur mit
vollster Konzentration. Dann aber enthüllen sich in den 90 Minuten
alle Facetten dieses Mannes, der als jüngster
Schwergewichts-Champion aller Zeiten mit 20 Jahren die Gürtel
aller Verbände auf sich vereinigte und diese in einer
Achterbahnfahrt verspielte, wieder zurückholte und endgültig
verlor. Eine verunglückte Heirat sowie der leidige Prozess wg
angeblicher Vergewaltigung mit anschließender
Gefängnisstrafe bildeten die Tiefpunkte seines Lebens, der
absolute Wendepunkt kam nicht nur nach seinem Eindruck aber, als sein
Entdecker und Ersatz-Vater Cus D’Amato 77-jährig kurz vor Tysons
erstem Titelgewinn starb. Hier bricht die Stimme des so oft als Tier
verschrienen Tyson ab und er beginnt zu weinen, ehrlich und ohne
Schauspielerei. „Als Cus starb, war ich 19 und wußte
plötzlich nicht mehr, was ich machen sollte, ich war einfach nur
ängstlich, ohne meine Vaterfigur, ohne mein Leitbild und voller
Mißtrauen der ganzen Welt gegenüber.“ Ich fand diesen
90-minütgen Einblick in die Seele eines der immer noch
größten Fighter aller Zeiten extrem beeindruckend, vorallem,
wenn man bedenkt, wie selbstkritisch er sich am Ende des Films im
Rückblick auf sein Leben zeigt und wie viele Fehler er zugibt.
Für ihn sei es nun nur noch wichtig, seine Kinder aufwachsen und
zur Schule gehen zu sehen und sich vielleicht irgendwann mal auf
Enkelkinder zu freuen, meint er am Ende. Wenig später und nach
Abschluß des Films starb seine 4-jährige Tochter durch einen
tragischen Unfall im häuslichen Fitnessraum. Als ob Tyson nicht
schon genug gelitten hätte...als Bonus gibt es ein sehr
informatives Interview mit einem US-Box-Kommentator, welches weitere
interessante Einblicke bietet. Für 7,99 € habe ich die DVD bei
Play.com bekommen, der Film ist viel mehr wert als das.
Frank
An dieser Stelle bleibt nur, euch Frohe Weihnachten und einen guten
Rutsch in 2010 zu wünschen – danke für eure Geduld und
fürs immer wieder bei uns reinschauen, auch wenn es sicherlich oft
umsonst gewesen ist. Bleibt gesund und der Mortal Sin-Fangemeinde treu
. Wenn ihr euch auch nicht auf einen Update-Rhythmus bei uns verlassen
könnt, so dann wenigstens auf das, was ihr zu lesen bekommt - wir
schreiben auch weiterhin unsere Meinung, so ehrlich wie seit unserer
ersten Print-Ausgabe vor beinahe 24 Jahren und ebenso unabhängig..
Und das ist etwas, was viele andere gerne hätten. CU next year!!!
Frank und Guido