ACCEPT
Stalingrad
Also, ich weiß ja nicht….“Blood of the Nations“ war
wirklich klasse, aber was soll das hier jetzt sein? Der Titelsong knallt ja
noch Accept-like aus den Boxen (mit einer geilen E-Gitarrenversion der
russischen Nationalhymne, für mich eine der schönsten und majestätischsten
Hymnen überhaupt, rein musikalisch gesehen). Ansonsten hat sich verdammt viel
Mittelmaß auf die Platte geschlichen, „The Galley“, „Against the world“,
“Hellfire“ oder „Twist of fate“ sind nichts anderes als langweilige Abziehbilder
der wesentlich besseren Songs des Vorgängers. Mir fehlt auch die Härte, das
Tempo und die Aggressivität, etwas mehr von „The quick and the dead“ hätte es
schon sein dürfen. Für die geschmierte Presse sicherlich (jetzt schon…weil sie
ja wissen, was noch alles kommt..) das Metal-Album des Jahres, für mich die
erste große Enttäuschung.
Frank
EXUMER
Fire and Damnation
Jesses, wen haben wir denn da? „Possessed by fire“
mit seinen unsterblichen Hymnen wie „Fallen Saint“ (KLASSIKER!!) oder dem Titelsong
gehörte zu DEN Thrash Metal Alben der 80er und lebte vor allem vom
eigenständigen und aggressiven Organ von Mem von Stein. Der Nachfolger „Rising
from the Sea“ konnte da gerade wegen des Sängerwechsels nicht mithalten (sang
da nicht einer aus Haiti oder Hawai oder so? Hm..), zu monoton und
schwachbrüstig kam das rüber und die Band versank in der Bedeutungslosigkeit.
Jetzt also „Fire and Damnation“, wieder mit Originalsänger Mem von Stein und
Gitarrist Ray Mensh, der ebenfalls von der Ur-Besetzung noch übrig geblieben
ist. Zunächst mal fällt die saubere und druckvolle Produktion auf, stilistisch
bewegt man sich ein wenig in der „South of heaven“-Phase, hier und da schauen
auch ein wenig alte Metallica vorbei („The weakest limb“). Dies soll allerdings
lediglich ein kleiner Wegweiser sein, denn auch wenn die guten (alten!) Slayer
hier ein wenig Pate gestanden sind, so stehen Knaller wie „Fire and Damnation“
oder „Vermin oft he sky“ für sich alleine und sorgen für ein zufriedenes
Lächeln beim Käufer der CD. Dieses gefriert ein klein wenig beim Remake von
„Fallen Saint“, da geht der wunderbar aggressive Refrain des Originals in
Gegröhle unter und wenn ich dann im Booklet nachschaue, was sehe ich? Der
Gesang stammt vom Sänger von „Rising from the Sea“, HA! Mußte der ausgerechnet
„FS“ singen, verdammt?? Und mit „I dare you“ hätte es auch kein Remake eines
Songs des langweiligen Zweitlings sein müssen, dafür lieber noch was vom Debut,
Mensch.. Egal, dafür entschädigen Brecher wie „Devil Chaser“ und „Crushing point“
und auch wenn man in Sachen geshoutete Refrains hie und da ein wenig
hardcore-lastiger zu Werke geht und die hysterische Energie des Debuts nicht
mehr vorhanden ist, so ist „FAD“ immer noch ein gutes Thrash Album, das eure
Aufmerksamkeit verdient hat. 3 Live-Songs befinden sich noch auf der Platte
(2010 aufgenommen) und mit „Immortal in Black“ und dem famosen „Xiron Darkstar“
finden wir hier noch 2 der besten Songs des hochklassigen Debuts, cool!
Frank
Da hatte ich nen Media Markt-Gutschein und dann
kosten die beiden Blu Rays doch tatsächlich 28,--€… da hab ich aufgrund der
Tatsache, daß ich mein Geld nicht zum Fenster rauswerfen will, das Teil eben
für fast 10,--€ weniger bei Amazon bestellt. Jesses, manchen brennt echt der
Kittel, gell Media Markt?! Die Großen 4 live in Sofia vor 80.000 Leuten,
gefilmt mit HD-Kameras, das hat was. Und Anthrax zeigen gleich zu Beginn, daß
sie nichts verlernt haben, die feinen Gassenhauer wie „Metal Thrashing Mad“
(yessss!!!), „Caught in a mosh“ oder „Medusa“ werden durch das coole
Trust-Cover „Antisocial“ sowie die Ronnie James Dio-Hommage „Heaven and Hell“
(während „Indians“) aufgelockert und die Band ist spielfreudig wie eh und je.
Joey Belladonna trifft zwar die hohen Töne nicht mehr wie früher, man sieht ihm
aber an, wie happy er ist, wieder dabei zu sein. Beim finalen „I am the law“
zerdrücke ich dann eine Träne der Erinnerung, weil mir eingefallen ist, wie wir
damals mit Scott Ian Fotos in der RoFa LB gemacht haben und ich ihn mitsamt
seines Skateboards in den Arm genommen habe…hach ja…das waren noch
Zeiten….Metal Hammer Roadshow mit Overkill und Agent Steel… Weiter geht’s mit
Herrn Mustaine und seiner Band, bezeichnenderweise schifft es wie aus Eimern,
während es bei Anthrax trocken geblieben ist, hihi…Dave Ellefson ist wieder mit
von der Partie, die Jungs spielen tight, genau auf den Punkt und kommen
gigantisch gut beim Publikum an (achtet mal darauf, wie textsicher die Menge
ist, sieht man immer mal wieder, wenn das Publikum eingeblendet wird). „Hangar
18“ oder „Headcrusher“ sind halt auch zu gut, ebenso wie „Wake up dead“, „Peace
sells“ oder die Symphonie der Zerstörung, da gibt es kein Halten mehr und man
sah den Verfasser dieser Zeilen Luftgitarre spielend vor dem großen
Flachbild-TV herumspringen… und auch wenn ich es selbst kaum glauben kann, von
allen Konzerten, die hier vertreten sind, hat mir das von Megadeth am meisten
Spaß gemacht. Die größte Enttäuschung sind meine Faves Slayer, das fängt bei
der Setlist an und hört beim Gesang auf: Kein einziger Song von „Hell Awaits“
und „Show no mercy“, dafür Schrott wie „World painted blood“ oder „Disciple“,
den kein Mensch braucht, dazu Tom Araya, dem man irgendwie keinen Spaß an der
Sache ansehen kann – ich kann mir nicht helfen, aber er sieht aus, als ob er
unter Schmerzen oder anderem Druck spielen würde, dazu kommt der Brüll-Gesang,
der mir schon seit Jahren negativ bei den CDs aufgefallen ist und der die Band
einer originellen und einzigartigen Stimme beraubt, die man auf den ersten
Scheiben noch zu hören bekam. Da rettet auch Dave Lombardos tolles Drumming und
der Rauswerfer „Raining blood“ nichts mehr, so wie Megadeth die Überraschung
der Blu Rays ist, so ist Slayer die Enttäuschung. Schade…Tja, und dann
Metallica…sie spielen viele alte Songs und scheinen immer noch Spaß dran zu
haben – bin mal gespannt, wie lange man davon leben kann, wenn überhaupt nix
Gescheites mehr nachkommt. Oder erinnert sich noch einer an irgendeinen Titel
der letzten CD?? Mehr Worte möchte ich über die Band nicht verlieren, die Blu
Ray ist klasse und bietet eine tolle Reise zurück in der Zeit.
Frank
NIGHTWISH
Imaginaerum
Guido brachte mir seine gekaufte CD (im
schicken/fetten Digi mit zusätzlicher CD aller Songs ohne Gesang, was auch
immer das bringen soll) und meinte, er hätte sie besser nicht gekauft. Bei mir
läuft sie zum x-ten Mal, weil ich die Scheibe sehr gut finde. Ihr seht also,
wir sind euch in diesem Falle eine große Hilfe… Die ersten Songs sind meiner
Meinung nach allesamt fantastisch – der Ohrwurm „Storytime“ zu Beginn wird
gleich vom genialen „Ghost River“ abgelöst. Hier wird Sängerin Anette Olzon
immer mal wieder durch Marco Hietalas aggressives Organ abgelöst und das
geshoutete „He will go down, he will drown drown, deeper down“ wird später dann
noch von Kinderstimmen im gleichen Rhythmus gebracht, finde ich klasse. „Slow,
Love, Slow“ kommt fast schon jazzig daher, wie in einer Bar gespielt, man kann
den aufstehenden Zigarrenrauch sehen und die Sängerin, die vorne auf der Bühne
steht. Das eher konventionelle „I want my tears back“ mit seiner keltisch
angehauchten Melodie ist ebenfalls gelungen und besser als fast alles, was auf
dem Vorgänger stand. Der Höhepunkt des Albums folgt danach und nennt sich
„Scaretale“! Wie ein Film-Soundtrack einerseits, wie eine bösartige Einladung
in eine nicht besonders schöne Welt andererseits, die Gesangsmelodien fesseln
und nach etwa der Hälfte schlägt das Stück um, es wird pompös und ein Conferencier
lädt zu einem Trip der besonderen Art ein (musikalisch ein wenig wie auf einem
Rummelplatz klingend). Tolle Ideen in einem tollen Song, welcher nahtlos in ein
bombastisches Instrumental namens „Arabesque“ übergeht und den Weg freimacht
für das nach Blackmore´s Night klingende „Turn loose the Mermaids“. Für mich
der erste kleinere Ausfall des Albums. Mit „Rest calm“ geht es heavy weiter,
auch wenn beim Gesang in Sachen Härte Dampf rausgenommen wird und wieder so
eine recht belanglose Melodie erscheint, die mich erneut unangenehm an Mr.
Blackmore´s lange ausgelutschtes Mittelalter-Projekt erinnert. Der männliche
Gesang rettet das Ganze dann gerade noch, nimmt die weibliche Stimme mit und
pusht diese zu gesangsmelodischen Steigerungen, zu denen auch kurz ein
Kinderchor beiträgt. „The Crow, the owl and the dove“ finde ich belanglos und
langweilig, “Last ride of the day” schließt mit einer tollen Melodie endlich wieder
an die erste Hälft der Platte an. „Song for myself“ steht dann mit über 13
Minuten am Start und ist 4 Teile gegliedert, wobei musikalisch alles im gewohnt
bombastischen Nightwish-Stil beginnt, die Chöre hauen mächtig rein, beinahe ein
wenig Omen-mäßig, bevor sich die Stimmung nach etwa 7 Minuten vollkommen ändert
– der Rest des Songs besteht aus von Freunden und Verwandten der Band
gesprochenen Passagen, deren Inhalt sich mir noch nicht so recht erschlossen
hat. Die Musik hält sich im Hintergrund, wird langsam leiser und endet mit
gesprochenen Passagen. Harter Tobak, nicht geeignet, um im Auto gehört zu
werden, aber interessant und jeden weiteren Besuch des Songs über Kopfhörer als
MP3 oder auf der heimischen Anlage wert. Der abschließende Titelsong spannt
dann einen Bogen über die ganze Platte, indem er auf gekonnte Art und Weise
alle Songs des Albums Revue passieren läßt. Wow…
Bis auf den
einen oder anderen kleineren Ausfall in der Mitte des Albums gefällt mir „I“
außerordentlich gut, weil es vor originellen Einfällen nur so strotzt und somit
den Vorgänger meilenweit hinter sich läßt. Nicht immer einfach zu hören und
ganz anders als das, was man während der Tarja-Ära gehört hat, in gewissem Maße
auch nicht mehr ganz so eigenständig und einmalig wie damals, aber ich für
meinen Teil nehme das mit einer solch famosen Symphonic Metal Platte, echtem
Orchester und echten Stimmen gerne in Kauf. Hört rein und nehmt euch Zeit, es
lohnt sich.
Frank
HELSTAR
The Glory of Chaos
Also, ich weiß nicht….die einstigen Power Metal
Heroes haben ihren Sound ziemlich derb verändert und wandern mit aller Macht im
Thrash Genre. Dieses liebe ich nach wie vor, aber irgendwie kommt es mir so
vor, als ob die Band um James Rivera versucht, mit aller Gewalt einen
brutaleren Sound hinzubekommen. Nicht schlimm, wenn man die Songs dazu hat,
doch hier wird zu viel geschrubbt ohne daß was hängenbleibt und zu viel
geshouted und geschrien, ohne daß zündende Melodien transportiert werden. So
steht unterm Strich zwar eine derbe Metal-Abfahrt, der es meiner Meinung nach
aber nicht nur an den genialen Momenten der Vergangenheit fehlt, sondern die
auch die neue Ausrichtung nicht mit qualitativ hochwertigen Songs füllt („Alma
Negra“ sei als Beispiel genannt, der Song versinkt in einem Chaos an Schreien
und Double Bass, bevor es dann im Mittelteil besser wird, bevor am Ende wieder
das Chaos einsetzt). Wenn ich richtig hochklassigen Thrash auf ner neuen Platte
hören will, haben Heathen vorgemacht, wie es geht.
Frank
SCHEEPERS
Same
DREAM
EVIL
In
the night
BRAINSTORM
On
the spur of the moment
3 Scheiben zusammengefasst, weil alle, wie ich
finde, das Dilemma im Power Metal-Bereich treffend auf den Punkt bringen. Allen
Platten gemein sind klasse Sänger, fähige Musiker und auch gute Produktionen.
Auf allen 3 Scheiben dominieren die Gitarren und alle 3 verdienen sich den
Begriff Metal redlich. Insbesondere bei Scheepers und Dream Evil kommt aber
leider ein totales Ausbleiben aussagekräftiger Songs hinzu, es bleibt bei allem
Bemühen einfach kaum etwas hängen. Ralf Scheepers ist ein Ausnahmesänger, ich
weiß nur nicht, ob weitere Solo-Outputs, die in Richtung seiner Stammband
Primal Fear gehen, unbedingt nötig sind, zumindest kann ich kaum stilistische
Abweichungen feststellen und die Songs sind ebenso wenig zum Dauerhören
geeignet wie die der Schweden Dream Evil. Die haben brav Hammerfall gehört,
gerade wenn es in Richtung der melodischen Refrains geht, auch wenn die
Ausrichtung eine härtere ist. Aber egal, ob man nun „Immortal“, „In the night“
oder „Bang your head“ nimmt, mehr als ein Runterleiern bekannter Strukturen
gibt es nicht, teilweise stellt sich wie im letztgenannten Song eher peinliche
Berührtheit ein. Klar ist das alles nicht schlecht, ob nun „Kill, Burn, be
evil“ (Dream Evil) oder „Doomsday“ (Scheepers), aber unterm Strich reicht das
nie und nimmer, um auch nur für eine Spur Aufmerksamkeit zu sorgen, dafür sind
diese Pfade zu sehr ausgetreten. So bleibt nicht mehr als ein Schulterzucken
und meine Erleichterung, die Sachen nicht gekauft, sondern die Originale von
Guido bekommen zu haben (der sie sich gekauft hat, hehe…). Bei Brainstorm
schaut es ein wenig anders aus, hier werden etwas weniger eingängigere Songs
geboten, die Riffs sind eine Spur besser als die der beiden anderen hier
genannten Scheiben und auch die Songs an sich sind einfach interessanter und
besser gemacht. Leider fehlt auch hier ein absoluter Ausnahmesong, was dann
wiederum alle 3 Produkte verbindet. Solltet ihr also mal wieder ne Ladung
aktuellen Power Metal brauchen, so ist wenigstens Brainstorm das Reinhören
wert.
Frank
POWERWOLF
Blood
of the Saints
Na ja, und wenn ihr wissen wollt, wie man traditionelleren
Metal spielen und dennoch glänzen kann, dann höret her. Hier wird eingängiger
Power Metal mit gelungensten Melodien und Ideen versehen, die das Ganze so
dermaßen kurzweilig machen, daß man aus dem Grinsen gar nicht mehr rauskommt. „Dead
boys don´t cry“, die Hymne „We drink your blood“ oder das mit nem richtig
kultigen Refrain ausgestattete “Sanctified with Dynamite” gehen ab ohne Ende,
machen Laune ohne Ende, sind mit jeder Menge augenzwinkernden dunklen Themen
versehen und heben sich wohltuend vom sonstigen Einerlei ab. Geil!
Frank
JAG
PANZER
The
Scourge of the light
Von JP und deren sagenumwobener „Ample Destruction“
hab ich noch nie sonderlich viel gehalten, aber die Band gibt es immer noch und
immerhin steht mit Harry Conklin ein Ausnahmekönner hinterm Mikro. Respekt also
wenigstens dafür, daß nicht aufgegeben wurde. „Condemned to fight“ startet das
Album vielversprechend, doch die beiden Songs danach stehen stellvertretend
dafür, warum US-Power Metal so tot ist – nenne mir einer was Langweiligeres als
„The setting of the sun“ oder „Bringing of the end“ (was für ein schräger
Refrain..) und er bekommt den Preis dafür, daß er sein Geld für den mickrigen
Prozentsatz ausgegeben hat, der noch schwächere Songs schreibt. Wie kann man
sowas veröffentlichen, da fragt man sich, ob die Musiker taub sind.. leider
wird es danach nur selten besser, „Call to arms“ ist ein schöner getragener
Song, das nachfolgende „Cycles“ läßt mit seinen schrägen Riffs, dem ebenso
melodielosen Gesang und einem grausigen Refrain nur ein Kopfschütteln und das
Betätigen der Skip-taste übrig. „Overlord“ ist wieder ganz okay, kommt aber
irgendwie verhalten daher, als ob hier die Handbremse angezogen worden wäre.
„Let it out“ ist dann endlich mal ein wenig flotter, auch wenn es sich
lediglich um nen Standard-Banger handelt, den man so schon tausendmal zuvor
gehört hat. „Union“ kommt dann wieder mit einem Reißbrett-artigen Refrain
daher, langweilig und vorhersehbar, jesses…Das langsam eingeleitete, über
6-minütige „Burn“ macht Hoffnung, sieht man von der schräg gesungenen Bridge
ab, ist das zusammen mit dem Opener der Höhepunkt eines ansonsten schwer
mittelprächtigen Albums. Daran ändert auch der bemühte 8-minütige Rauswerfer
nichts mehr, der zwar einiges an Feeling und Atmosphäre aufbaut, mir aber für
diese lange Laufzeit einfach zu wenig bietet, ohne wirklich schlecht zu sein.
Bleibt unterm Strich eine Platte, die von feiner Leadgitarre und ebensolchem
Gesang lebt, das Songwriting hält da leider nur selten mit.
Frank
WHITE
WIZZARD
Flying
Tigers
Was habe ich den Vorgänger “Over the top”
geliebt…tue ich immer noch….der Titelsong, „Out of control“ und das sagenhafte
„40 Deuces“ waren rasende Metal-Granaten, überbordend in Aggression, Power und
Begeisterung, für den Metal-Olymp geschaffene Kracher, die es mit jedem Song
der letzten 20 Jahre aufnehmen können, der im traditionellen Metal-Bereich
veröffentlicht wurde. Als mir Guido die neue CD in die Hand gedrückt hat, war
ich begeistert. Als ich sie gehört habe zuerst ungläubig und danach wahnsinnig
enttäuscht. DAS soll die gleiche Band sein, die die o.g. Klassiker der Neuzeit
rausgerotzt und mit Wyatt Anderson einen der besten Sänger ever in ihren Reihen
hat (oder besser hatte, denn er ist mehrfach ein- und ausgestiegen und jetzt
wohl eher draußen als drin)? Die ersten Songs plätschern vorbei und man
schüttelt einfach nur traurig den Kopf…Begeisterung, Tempo, Power, die
mitreißenden Momente, wo sind sie hin? Erstickt in Pseudo-Proggern wie „Demons
and Diamonds“ (mit 9 Minuten mindestens 8 Minuten zu lang…) und instrumentalen
Nervensägen wie „Dark Alien Overture“ (White Wizzard auf dem Dream Theater-Trip
braucht kein Mensch) oder „War of the worlds“, verloren gegangen bei Möchtegern-Bangern
wie „Fight to the death“ und lahmarschigen Langweilern wie „Starman´s Son“, die
so jämmerlich schlecht sind, daß die deutsche Sprache nicht genügend
Möglichkeiten zur Beschreibung dieser akustischen Beleidigungen bereit hält.. klingt
als ob man die Platte VOR „Over the top“ rausgebacht hätte, nur ist dem leider
nicht so. Tja Jungs, jetzt habt ihr allen gezeigt, wie gut ihre eure
Instrumente beherrscht und ganz sicher nicht nur mich damit vergrault. Und wenn
das alles ist, was an Songwriting-Ideen noch bei euch übrig ist, dann soll eure
ganze Band von mir aus den Bach runtergehen.
Frank
ARCH / MATHEOS
Sympathetic Resonance
Na, da schau an…Mr.„zu unseren frühen Fates Warning-Alben
kann ich nicht stehen, da waren wir nicht erwachsen genug“Jim Matheos hat ne
Platte mit John Arch aufgenommen. Geldnot, Alter? Wie auch immer, wenn unterm
Strich was Feines rauskommt, soll es uns egal sein. „SR“ knüpft, man müßte
beinahe ein „natürlich“ einfügen, nicht an die Großtaten von „Spectre within“
und dem ewigen Klassiker „Awaken the Guardian“ an, diese Zeiten sind leider
vorbei. Schlecht ist die Platte aber noch lange nicht – 3 der 6 Songs
überschreiten die 10-Minuten-Marke, ohne je langweilig zu sein, John Arch´s
Stimme ist immer noch genauso warm und ausschweifend wie damals und ab und an
glaubt man, ein wenig „Exodus“ oder „The Sorceress“ durchschimmern zu
hören….auch wenn es nur kleine Momente des absoluten Glücks sind, es gibt nur 2
Leute, die das entstehen lassen können und die sind hier zu hören. Und als
feine Dreingabe hätten wir auch noch Frank Aresti an der zweiten Gitarre, also
3/5 der „Awaken the guardian“-Besetzung wieder zusammen. Ich für meinen Teil
habe die Platte für läppische 5,--€ bei Amazon runtergeladen (es gab leider
kein tolles Fantasy-Cover, welches mich zum Kauf der CD hätte verleiten können)
und die Songs sind jeden Cent und auch noch mehr wert. Eine feine Sache, gerade
in der heutigen Zeit absolut originell und eure Aufmerksamkeit wert.
Frank
HELL
Human remains
Wie beschreibt man das, was man hier hört….auf jeden
Fall ist es originell und hat mit dem erst kurz zuvor dazu gestoßenen David
Bower einen der krassesten und besten Sänger der Gegenwart zu bieten. Wie der
sich durch die Songs kreischt, tobt, brüllt, singt, shouted und auch mal
hysterisch-wahnsinnig lacht, ist große Klasse und in jeder Sekunde
abwechslungsreich. Die Songs an sich sind fast schon kleine Hörspiele, da wird
neben den bereits erwähnten Vorzügen des Sängers auch noch ein wenig erzählt,
es gibt orchestrale und kirchentaugliche Zwischenspiele, Pferdegetrappel, Kinderstimmen
tauchen auf, Hexen tauchen beim 7-minütigen „Macbeth“ auf und die Tod-und
Teufel-Thematik paßt wie die Faust aufs Auge. Es fällt schwer, hier einzelne
Stücke herauszuheben, denn egal ob man Longsongs wie „The Devil´s deadly
weapon“ (über 10 Minuten) oder „Blasphemy and the master“ (über 8 Minuten)
nimmt oder die, die mehr auf den Punkt kommen wie „Plague and fyre“ oder das
melodische Feuerwerk „The Quest“, es gibt Metal der originellsten Machart, den
man in dieser Art und Qualität sonst nicht zu hören bekommt. Fett produziert
ist die mit einem schönen Booklet versehene Scheibe im übrigen auch noch (die
Bandmitglieder könnten auch bei ner Black Metal-Truppe spielen so wie sie
aussehen). Absolute Kaufempfehlung und mit nicht mal 8,--€ bei Amazon auch
günstig zu haben. Sehr geil!! Kleiner Zusatz – habe gerade gesehen, daß die CD
jetzt wieder satte 10,--€ teurer geworden ist, da hab ich wohl Glück gehabt…so
ne krasse Preiserhöhung ist im übrigen ne Sauerei.
Frank
NUCLEAR ASSAULT
Game over
So, Zeit für guten alten Stoff jetzt. Ihr könnt uns
jetzt auslachen, aber die Band ging uns in den 80ern völlig am Allerwertesten
vorbei, niemand hat sich je mit ihr beschäftigt, ich nahm lediglich beim wahnwitzigen
„Hang the Pope“ von der Band Notiz. Und das, obwohl wir sie glaube ich bei
einem unserer zahllosen Besuche in der RoFa LB sogar in irgendeinem Vorprogramm
gesehen haben, wenn ich mich recht erinnere (aber da sind wir sicher Backstage
rumgerannt und haben versucht, an Interviews zu kommen...). Und dabei ist „Game
over“ so eine famose Meisterleistung…es bollert und kracht an allen Enden,
Highspeed Thrash mit abartig genialen Riffs und hohem Gesang, daß einem die
Kinnlade runterfällt. Gerade der Gesang ist absolut geil, hoch ohne
schwuchtelig oder kieksig zu sein, rauh und voller Power, richtig hysterisch
manchmal. Einzelne Songs braucht man hier gar nicht rauszuheben (ich habe mir
die CD-Fassung mit der „The Plague“-EP zugelegt, Value for money also, wie man
so schön sagt), doch…ein Song ist eine gesonderte Erwähnung wert, enthält er
doch eines der besten und gigantischsten Breaks der Metal-Geschichte –
„Buttfuck“!!! Fängt normal an, wird dann immer schneller, verwandelt sich in
Raserei und dann…das MUSS man gehört haben, auch die Unterhaltung der Musiker
über das, was dann kommt, das ist nicht von dieser Welt und läßt mich mein
Haupt in Scham vor einer geilen US-Combo senken, der ich damals keine
Aufmerksamkeit entgegengebracht habe, als der Thrash in aller Munde und wir mit
dem MS am Start waren. Schande!! „Hang the Pope“ ist im übrigen immer noch
genauso irre wie damals, auch „My America“, man merkt, daß Danny Lilker auch
bei S.O.D. war, hihi…. Habe mir noch „Handle with Care“ zugelegt, auch eine richtig
feine und derbe Sache und jeder Song um so vieles besser als das, was Thrasher
heutzutage so auf der Pfanne haben. Kaufpflicht!
Frank
FIFTH ANGEL
Time will tell
Frank
So, und jetzt geh ich weiter dem KSC beim Absteigen
zusehen….das ist eine verdammte Schande und macht mich wahnsinnig traurig….auch
wenn immer noch ein bisschen Hoffnung verbleibt, daß es vielleicht doch nicht
geschieht…aber was rennen da für Pfeifen auf dem Platz rum…Staffeldt…jesses…und
noch so einige andere…oh Mann…da fällt es schwer, hoffnungsvoll zu bleiben…und
bei nur 6 von 48 möglichen Auswärtspunkten auch…wir verlieren sogar in
Ingolstadt und beim FSV Frankfurt trotz Heimspiel-Atmosphäre…ich hör jetzt
besser auf…
Frank