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IN SOLITUDE

The World. The Flesh. The Devil

 

Na, hier stimmt gar mal der aufgebrachte Sticker, nennt er doch Maiden, NWOBHM und Mercyful Fate. Nicht ganz übereinstimmen mag ich darin, daß hier das Beste der genannten vereinigt wird und gar abstrus wird es wenn vom „The next big thing“ gesprochen wird. Dazu sind die zumeist 5-6 Minuten langen Songs (der am Ende bringt´s auf beinahe ne Viertelstunde) doch zu harmlos, unaufgeregt und unspektakulär. Beileibe nicht schlecht, die Gitarrenarbeit überzeugt mit vielen schönen Doppel-Leads, der Gesang kommt dem guten alten King Diamond sehr nahe (ohne die hohen Schreie allerdings) und die Produktion läßt NWOBHM-Erinnerungen wach werden – nur bei den Songs hätte es ein wenig mehr gebraucht, als lediglich das Format „solide“ zu erreichen. Hab ich für unter 10,--€ bei play.com erstanden, nochmnal kaufen würd ich mir die Scheibe nicht. Dann lieber „Melissa“ aufgelegt, gell..

 

Frank

 

 

MALICE

New Breed of Godz

 

Hach ja…. Malice gehörten zu den Besten damals… das Debut und der nicht minder feine Nachfolger „License to kill“ schlugen wie ne Bombe ein und das Organ von James Neal kam wie ein entarteter Rob Halford-Bruder daher. Leider stand am Ende eben nicht der verdiente Erfolg und die Band ging den Weg, den so viele geniale Bands Ende der 80er / Anfang der 90er im Zuge der Grunge-Welle genommen haben… jetzt sind sie wieder da und – welch Überraschung – James Rivera steht am Mikro. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob sich Rivera zum Jörg Pilawa des HM entwickeln würde, egal, wo man hinhört, er singt. Und bei Malice ist er fehl am Platz. Oder will mir allen Ernstes irgendjemand erzählen, daß die neuen Fassungen von Killern wie „Air Attack“, „Sinister Double“, „Godz of Thunder“ oder „Against the empire“ auch nur entfernt an die Originale heranreichen? Der Gesang paßt nicht (so gut James Rivera auch ist), weil er vollkommen anders ist und der Sound... man höre sich die fetten Gitarren der beiden Klassiker-Scheiben damals an und vergleiche dann mit dem hier. Wenn man nicht für die CD bezahlen müßte, könnte man eine versteckte Kamera vermuten. Beinahe hätte ich noch die neuen Songs vergessen, aber das wäre auch egal gewesen, hört euch einfach mal „Branded“ an und „LAAANGWEILIG“ springt einem ins Gesicht bzw. in die Ohren. Jesses, wie kann man mit solchem Material um die Ecke kommen? Egal, die „Presse“ wird´s eh abfeiern, weil man die Jungs von SPV gut kennt und/oder brav Werbung geschaltet wird und so mancher Jüngling unachtsam auf den Zug aufspringen, den Rock Hard & Co auf krumme Schienen gestellt haben. Sorry, aber das hier ist einfach nur peinlich und schlecht, KAUFT EUCH DIE ORIGINALE!!! Und vergesst diese Missgeburt hier ganz schnell wieder…

 

Frank

 

 

SABATON

Carolus Rex

 

Du liebe Zeit… wäre es nicht so traurig, könnte man sich totlachen. Da werden Truppen wie diese hier als die Power Metal Heilsbringer gepriesen und zu hören bekommt man mit Synthies verwässerten, zugekleisterten Pseudo-Pomp mit allerlei kriegerischen Songtiteln („voll heavy, ey“), bei dem man sich nach einem Song schon vorkommt, als hätte man ne ganze Sahnetorte konsumiert. Grausig aufgeblasenes Zeug, weder Heavy noch Metal, vielleicht als Einstieg für ein paar Nachwuchs-Metaller tauglich, die sich dann hoffentlich im Härtegrad weiter vorarbeiten und irgendwann merken, von welchen Bands der Begriff HM definiert wird.

 

Frank

 

 

PORTRAIT

Crimen Laesae Majestatis Divinae

 

Zum Bsp von dieser Truppe hier. Schweden wie Sabaton, aber in jeder Note mit hundertmal mehr Härte und Aggression als die oben genannten akustischen Tortenproduzenten. Auch hier liest man was von Mercyful Fate und auch hier paßt es, Sänger Per Karlsson hat auch die hohen Schreie drauf, zudem transportiert er auch feine Melodien. Die Band hat außerdem ein feines Gespür für die nötige Atmosphäre, das Instrumental „The Wilderness beyond“ ist klasse und könnte genau aus der guten alten Zeit stammen. Das nachfolgende „Bloodbath“ ist famos, die Klampfen überschlagen sich förmlich und bis auf den mit dem äußerst dämlichen Titel „Der Todesking“ (???) aufwartenden Abschlußtrack paßt hier alles wie die Faust aufs Auge (bei diesem ist den Jungs leider am Ende der Sprit ausgegangen). Alleine für das Backcover hätten sich die Band nen Preis verdient, solche Bilder machen sie heute nämlich nicht mehr. Und solch geile Musik auch nicht, von daher solltet ihr hier unbedingt reinhören und einer tollen Band ne Chance geben. Geil!!!

 

Frank

 

 

BON JOVI

Same

 

Aus alten Posertagen…. und bevor hier jemand meint, dicke Backen machen zu müssen – unsereiner hatte ´86 im MS in seiner Playlist Boston neben Dark Angel, schwarz auf weiß und wahrscheinlich bevor so mancher Sabaton-Metaller geboren war. Also Schnauze J…Die erste BJ ist immer noch die Beste, wie ich beim 5,--€ (!) Kauf dieser 2010 erschienenen Neuauflage feststellen konnte. Hier gibt es alles, was das Melodic-Herz begehrt, fette Refrains, die auch hängenbleiben, frisch und munter drauflos gespielt, Richie Samboras fette Soli und Songs wie das fantastische „Roulette“, „Shot through the heart“, „Love lies“ oder den Knaller „Breakout“, alles sauber und druckvoll produziert und heute noch genauso gut wie damals. Von „Runaway“ ganz zu schweigen. Der gute Jon war damals der Hammer, auch der Nachfolger „7800 Fahrenheit“ gefiel mir sehr gut, alles noch weit weg von der grausigen Mucke, die die Herren heute abliefern. Die Neuauflage kommt als Digi mit Liner-Notes und 4 Live-Bonus-Tracks und ist den läppischen Preis allemal wert.

 

Frank

 

 

TWISTED SISTER

Come out and play

Love is for suckers

 

Nachdem gerade die neue Dee Snider-Bio bei mir eingetrudelt ist und die beiden TS-Spätwerke für 5,--€ erhältlich waren, habe ich meine Sammlung geschlossen. Nach dem Mega-Erfolg von „Stay hungry“ wird beim Hören von „COAP“ sofort klar, daß die Scheibe ein Flop werden mußte. Was mit dem schnellen Titelsong so gut beginnt, flacht danach erschreckend ab und bietet fast gar nichts mehr. Wenn man Sachen wie „You want what we got“ oder „Looking our for #1“ ertragen muß und dann an die genialen 3 Scheiben davor denkt, fragt man sich, was sich die Band gedacht hat, als sie mit diesen Songs um die Ecke gekommen ist. Und dann die Produktion…obwohl von Dieter Dirks gehandelt, klingt das alles erschreckend flach, drucklos und irgendwie gepresst, null Power, mittig und zahnlos, da könnte ich stundenlang so weitermachen. „King of he fools“ am Ende entschädigt ein kleines bißchen, rettet eine erschreckend schwache und ideenlose Platte aber nicht mehr. Beim Erscheinen von „Love is for suckers“ waren die Jungs bereits vom Radar verschwunden und auch das zu Recht. Zu jener Zeit hatten sich die Posertruppen a la Ratt oder Poison nach oben gespielt und genau deren Sound wollten Snider und seine Jungs nun für sich adoptieren. Was beim Titelsong oder „Tonight“ mit klasse Doppel-Leads noch sehr gut gelungen ist und bei der Single „Hot Love“ so gerade noch durchgeht, scheitert bei den restlichen Songs am langweiligen Songwriting. Man höre sich nur den grottigen Rauswerfer „Yeah Right“ an….die Songtitel standen irgendwie stellvertretend für die Entwicklung der Band, aus „Destroyer“, Shoot em down“, „The Power and the Glory“, „I`ll take you alive“ oder „Burn in hell“ wurden „Hot Love“, „I want this night to last forever“ und „I´m so hot for you“ – genau SO hört sich auch die Musik an. Kraftstrotzende Rocker mit tollen Melodien, heavy wie die Hölle auf der einen, tuntige, saft- und belanglose Trällereien auf der anderen Seite. Es ist verdammt schade, daß eine solch tolle Band solch einen Abstieg hinlegen mußte. Bin gespannt, was im Buch darüber zu lesen ist und hoffe, daß die immer mal wieder für Konzerte reformierte Band noch was im Köcher hat – SO kann man sich nicht verabschieden, das ist einer der besten Hardrock-Bands der 80er unwürdig.

 

Frank

 

 

ACE FREHLEY

No regrets

 

Ne Bio vom bis heute wohl populärsten Kiss-Mitglied?! Na ja, der große Kiss-Fan war ich nie, aber die beiden Konzerte, die ich gesehen habe, gehören zum Spektakulärsten, was ich je erleben durfte. Und Songs wie „Deuce“, „God of Thunder“ oder „Hard Luck woman“ (um nur einige zu nennen) sind auch klasse. Der gute Paul (so heißt Ace nämlich wirklich, gell) haut richtig auf die Kacke und erzählt alles, was ihm in seinem Alkohol- und Drogenrausch noch so eingefallen ist. An Gene Simmons läßt er kein gutes Haar, die beiden müssen sich wirklich nicht besonders gut verstanden haben, zu Paul Stanley erfährt man kaum etwas, Peter Criss scheint ein netter Kerl gewesen zu sein. So weit, so gut. Doch auch die diversen Anekdoten aus den 70ern haben es in sich, dazu kommt ein einfach zu lesender Schreibstil (ich hab gerade ein Buch mit div Zeitungsartikeln über Mike Tyson bekommen und da kommt man kaum vorwärts..) und ein sehr sympathisch rüberkommender Autor und unterm Strich eine mittlerweile auch auf Deutsch erhältliche, sehr kurzweilige Angelegenheit, die man gelesen haben sollte.

 

Frank

 

 

Neil Daniels

The Story of JUDAS PRIEST – Defenders of the faith

 

Ein fettes Taschenbuch mit der Priest-Geschichte, das ist doch mal was! Der Spaß verringert sich, wenn man bemerkt, daß von den knapp über 300 eng bedruckten Seiten nur 200 die Geschichte der Band wiedergeben. Der Rest ist voll von Statistiken..na ja…immerhin steht auch „mein“ Konzert vom 2.12.81 in KA drin, zusammen mit Def Leppard und Accept für umgerechnet 10,--€…waren das noch Zeiten… doch zurück zum Buch. Dieses schildert so gut als möglich alles Wissenswerte um die Band, Autor Daniels hat sich wirklich viel Mühe gegeben und spart auch nicht mit kritischen Worten. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil er von seiten der Band und deren Management keinerlei Unterstützung bekam, man legte ihm sogar durch die Blume nahe, daß man keine Biografie über die Band wünsche. Das muß man jetzt nicht verstehen.. Al Atkins war auskunftsfreudig und so liegt ein Schwerpunkt auf der Zeit, als die Band noch kein Mensch kannte. Interessant auch das ausführliche Kapitel über bzw. die Stellungnahme von Dave Holland, der dieses Jahr seine 8-jährige Haftstrafe wegen Kindesmißbrauchs abgesessen hat (sollte das wirklich alles stimmen, was ihm zur Last gelegt wird, soll er zur Hölle fahren..). Das Buch liest sich sehr gut, ist kurzweilig und man wird verleitet, die jeweiligen Platten dazu abzuspielen. Macht Spaß und holt das Beste aus der Sache raus. Warum sich Band und Management so abweisend verhalten, würde ich die Jungs zu gerne mal direkt ins Gesicht fragen… das Buch endet nach „Nostradamus“ und leider noch bevor K.K.Downing ausgestiegen ist, aber es ist wirklich jeden Cent wert.

 

Frank