Warum
die lange Pause, werdet ihr euch fragen….es gibt nichts Schlimmeres, als wenn
eine geliebte Mama gehen muß…die man in jeder Sekunde seines Lebens vermisst…
IRON MAIDEN
The Book of Souls
„Final
Frontier“ war für mich eine Enttäuschung. Ich habe die Scheibe nie mehr gehört
und kann mich nicht an einen einzigen Song darauf erinnern. Und die meisten
Maiden-Fans sicher auch nicht. Wenigstens das beidseitig bedruckte Shirt sieht
klasse aus. Man ist ja mit wenig zufrieden heutzutage. Vorbestellt habe ich TBOS
aber trotzdem, das sind immerhin noch Maiden, verdammt, und da gebe ich die
Hoffnung auf ein tolles Album nicht auf. Und auch wenn der von mir so
sehnsüchtig erwartete Turn zu kürzeren und aggressiveren Songs nicht vollzogen
wurde (hatte ich auch ehrlich gesagt nicht mit gerechnet, aber hoffen kann man
ja mal), so ist vieles, was ich in Dauerrotation höre, seit die schön verpackte
Book-Edition bei mir eingetroffen ist, um Klassen besser als der Vorgänge, auch
wenn nicht alles Gold ist, was da so glänzend aus den Boxen kommt. Der Opener
„If eternity should fail“ ist klasse, Midtempo mit tollen melodischen Leads,
der Gesang ist klasse, ne richtig feine Sache. Das nachfolgende „Speed of
light“ gefiel mir auf Anhieb, ein wenig flotter, eingängig, wenn auch bei
weitem kein Klassiker. „The great unknown“ ist auch sehr gut, abwechslungsreich
und ein wenig düster. Mein erstes kleineres Problem taucht bei „The red and the
black“ auf – eigentlich wieder gelungen, fetter stampfender Rhythmus, klasse
Gitarrenarbeit zum Ende hin (betrachtet man die Songlänge also die letzten paar
Minuten) und dann kommt dieses dämliche
oooohhh-ooohh-oohhh-ooohh-Pseudo-Stadion-Mitsingen-nach-Zahlen und macht den
ganzen Song kaputt. Grausig, wirklich. Paßt kein bißchen zum Rest und ist so
überflüssig wie nur was. „When the river runs deep“ kommt wieder ein wenig
flotter, ohne schnell zu sein und gefällt mir wieder sehr gut, was im übrigen
auch für den Titelsong gilt, bei dem fast ein wenig Powerslave-Flair aufkommt.
Düster und atmosphärisch mit orientalisch angehauchten Riffs, Daumen hoch und
CD1 gegen CD2 getauscht. Diese beginnt mit „Death or Glory“ wieder sehr gut
(toller doppelstimmiger Gesang zwischendrin), leider wird der einfallslose
Refrain dem erstklassigen Song nicht gerecht. „Shadows of the Valley“ ist
super, auch wenn man zu Beginn recht unverschämt bei sich selbst klaut und
„Wasted years“ quer über den Gitarren geschrieben steht. Man sollte zudem
überlegen, die ganz hohen Gesangsmelodien gegen Ende einer Strophe ein wenig
zurückzufahren, der gute Bruce klingt da ein wenig angestrengt und wird diese
Passagen live wohl umgehen müssen. Trotzdem ein klasse Song mit tollem Refrain
sowie erstklassiger Gitarrenarbeit (hier sind übrigens wieder Mitsing-Passagen
am Start, die im Gegensatz zu bereits genannten Grausamkeiten bei „The red and
the black“ aber wie die Faust aufs Auge passen..). Bei vielen wird „Tears of a
Clown“ als Favorit genannt, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht – der Refrain
ist eine Katastrophe, langweilig die Musik dahinter und auch wenn die Message
(Robin Williams gewidmet) aller Ehren wert ist, mir gefällt der Song absolut
nicht. Ganz anders beim nachfolgenden „Man of sorrows“, wo die Band zwar etwas
getragener zu Werke geht, dies aber mit schönen Melodien tut und quasi auf den
Mammut-Rauswerfer hindeutet: Dieser ist mit über 18 Minuten Maidens längstes
Werk bis dato und mit „Empire of the Clouds“ auch schön betitelt. Und auch wenn
ich ein wenig Zeit gebraucht habe, mich damit anzufreunden (ich brauche jetzt
nicht wirklich Klavier und Orchester bei ner Band wie Maiden), so finde ich den
Song richtig gelungen, hier wirkt nichts zusammengeschustert oder künstlich in
die Länge gezogen, ein würdiger Abschluß unter eine feine Doppel-CD, bei der
mir das eine oder andere zwar nicht so ganz gefällt (bei so viel Musik auf
einmal auch nicht verwunderlich), die meiner Meinung nach unterm Strich aber
das Beste seit „Seventh Son…“ darstellt und alles dazwischen locker in den
Schatten stellt. Problematisch wird das Ganze nur dann, wenn live ein paar der
neuen Songs gespielt werden, denn aufgrund der extremen Länge fallen
zwangsweise einige geliebte Klassiker unter den Tisch. Egal, TBOS“ bekommt eine
Kaufempfehlung von mir, hört einfach mal in Ruhe rein und überzeugt euch
selbst.
Frank
SLAYER
Repentless
Mann,
erst jahrelang gar nichts und dann innerhalb von einer Woche Maiden und Slayer
hintereinander…nach genialem Intro knallt mit dem Titelsong das geilste Stück
Metal, welches ich von Slayer seit Ewigkeiten gehört habe mit klasse Produktion
aus den Boxen. Endlich ist dieser irgendwie muffige Klang verflogen und es hat
mal jemand durchgelüftet. Mit „Take control“ geht´s zum Glück gerade so weiter,
schnell und furios, Sachen in dem Tempo bekommen Hetfield und Co nie mehr hin,
geil!! Leider folgt mit dem langweiligen „Vices“ sowie „Cast the first stone“
eher Mittelmäßiges, bevor das bereits vorab in anderer Version veröffentlichte
„When the stillness comes“ wieder zu gefallen weiß. Nach dreieinhalb Minuten
ein geiles typisches Slayer-Riff, welches Lust auf mehr macht, das Tempo zieht
an und dann ist der Song zu Ende. Irgendwie ist das Grausamkeit am Fan, da
hätte man noch mehr bzw weitermachen müssen, Mensch!! Ich dachte echt, daß die
Version auf der Platte nach dahingehend vielfältig geäußerter Kritik da etwas
mehr bieten würde…“Chasing death“ ist wieder ein wenig direkter, flotter,
geiles Riff im Hintergrund, genau so wie sich ein Slayer-Riff anhören muß, dazu
Arayas geiler Gesang, das paßt! „Implode“ war auch vorher schon bekannt und hat
mir besonders durch sein herrliches Old-School-Slayer-Riff gefallen. Nach rund
50 Sekunden geht’s los…oh Mann, was für ein Genuß…aufdrehen, Leute!!! Hier
erinnert auch Tom Arayas Gesang etwas mehr an frühere Sachen, weil nicht
ständig in hoher Tonlage geschrien, sondern im Stile alter Glanztaten etwas
tiefer zur Sache gegangen wird. Das von Jeff Hanneman geschriebene „Piano Wire“
haut auch gut rein, „Atrocity Vendor“ dito „You against you“ war auch kurz
vorher bekannt geworden und kracht nach kurzem Anfangsgeplänkel absolut geil
aus den Boxen. Gehört für mich neben dem Titelsong, „Take control“, „Chasing
death“ und „Implode“ zu den absoluten Höhepunkten der Scheibe. Dazu „When the
stillness comes“, „Atrocity Vendor“ und „Piano Wire“, die als immer noch gut
durchgehen, da kann man die Schwachpunkte (die beiden genannten sowie den etwas
schwächeren Rauswerfer „Pride in Prejudice“) getrost verschmerzen. Mir hat die
Platte so gut gefallen, daß ich mir nachträglich noch die Box mit Pic-LP, CD,
BluRay, DVD, Live-CD, Poster usw bestellt habe. Ehrlich, ich war lange nicht
mehr so mit einer Slayer-Scheibe zufrieden wie mit dieser hier!
Frank
BULLET
FOR MY VALENTINE
Venom
Die
Jungs habe ich nach der überragenden Hand of Blood-EP und dem
guten Nachfolger
The Poison ein wenig aus den Augen verloren. „Waking the
demon“ vom Album
„Scream Aim Fire“ hab ich noch als Brecher im
Gedächtnis, der Rest ist leider
recht einförmig dahergekommen und so hat sich die Band dann in den
Weiten des
Musikuniversums für mich verloren…bis ich „You want a
Battle? (Here´s a War)“
gehört hatte. Mann, was ein Ohrwurm und gleichzeitig ein Brett vor
dem Herrn.
Noch ins famose „Raising Hell“ reingehört und nachdem
dieser Kracher nur auf
der Deluxe-Edition vorhanden ist, die wiederum nur 2,--€ mehr
gekostet hat,
diese gleich bestellt und seitdem auf Dauerrotation. Was da mit dem
brachialen
„No way out“ beginnt und mit Songs wie den genannten oder
„Army of Noise“,
„Worthless“, „Broken“, „Pariah“ und
„The harder the heart (the harder it breaks)“
mit glasklarem, fettestem Sound auf den geneigten Hörer
losgelassen wird, sucht
nach Worten. Selten so eine feine Kombination von Melodien und
Aggression
gehört, der Gesang zwischen dem einen und dem anderen variierend,
dazu die
wirklich abartige Gitarrenarbeit (hört euch mal den Speed-Part in
„Hell or High
Water“ oder das Solo in „Pariah“ an, GEIL!!) und
fertig ist eine CD, die einen
die Kinnlade runterklappen läßt. Bedenkt man dann noch,
daß jeder der
Bonus-Tracks locker auf der regulären CD hätte stehen
können (hätten sie auch,
Platz wäre ja genug vorhanden, es muß nur eben eine
Deluxe-Version zum
Kassieren sein), zeugt das vom hohen Standard der neuen BFMV und macht
den Kauf
noch berechtigter als er eh schon ist. Hätten doch viele der
sogenannten „Metal“-Bands
solche Riffs, solche Leads, solche Breaks, solche Power und vorallem
solch eine
Aggression vorzuweisen…
Frank
SORCERER
In the shadow of the inverted
cross
Meine
Fresse, ist das hier genial…beim Anblick des (sehr schönen) Covers sowie des
Titels dachte ich zuerst irgendwie an ne Black Metal Combo, stattdessen haben
wir es hier mit allerfeinstem Metal zu tun. Candlemass meets Black Sabbath zu
Tony Martin-Zeiten, wenn man ein Etikett draufkleben wollte. Was Sänger Anders
Egberg (ne schwedische Band, wer hätte es anhand des Namens gedacht?!) hier
abliefert, ist einfach zum Schwelgen schön. Wie viel Gefühl da in der Stimme
liegt und wie viel Power, abartig. Hört euch nur mal das wunderbare „Lake of
the lost souls“ an, besser geht es kaum noch, welch wunderschöne Mischung aus
Härte und Melodie….aber keine Angst, „Sumerian Script“, „Prayers for a king“
oder der Rauswerfer „Pagan’s Dance“ oder der Titelsong sind allesamt eure Kohle
wert, zudem noch fett und mit Breitwandsound produziert. Und wenn ihr euch nur
eine einzige CD diesen Monat kaufen wollt, laßt es diese hier sein!
Frank
EVIL INVADERS
Pulses of Pleasure
Die
hab ich bei youtube gefunden und mir gleich sowohl die EP als auch diese
Full-Length-CD zugelegt. Es handelt sich hier um eine junge belgische Band, die
sich dem guten alten Speed der 80er verschrieben hat. Einflüsse aus Power- und
Thrash-Metal kommen hinzu und machen Songs wie „Siren“, den Titelsong, „Venom“
oder den genialen Rauswerfer „Master of Illusion“ zu einer rasanten Abfahrt voller
Spielfreude und irgendwie naiver Euphorie. Mit Säger Joe haben sie dazu einen
Irren am Mikro, der alle extremen Stimmen von Sean Kilian (Vio-lence) über
Schmier oder Paul Baloff in sich vereint und euch mit seiner Hysterie und
Aggression garantiert vom Hocker hauen wird. Endlich mal wieder ne neue Band,
in die man getrost investieren kann. Cool!
Frank
JUDAS
PRIEST
Defenders of the faith (30th
Anniversary Edition)
Und
wieder einer der von mir so sehr geliebten Trips zurück in die gute alte Zeit.
Natürlich wieder mit ner Neuauflage, die sie, wie schon mehrfach erwähnt, für
Deppen wie mich machen, die sich das alles kaufen. In diesem Fall aber lohnt
sich der Kauf, denn neben dem bereits bekannten Remaster des Klassikers wartet
ein komplettes Konzert von ´84 aus der Long Beach Arena auf den geneigten Fan.
Man kommt hier in den Genuß von Songs wie „Rock Hard, Ride Free“, „Jawbreaker“
oder „The Sentinel“, die man bisher nicht käuflich erwerben konnte bzw nur auf
der für mich immer noch schrecklichen „Priest Live“ zu hören bekam, mit der ich
nie warm geworden bin. So wie mit dem ganzen „Turbo“-Zeug, das muß ich bis
heute nicht haben, weder live noch Studio. Verpackt ist das ganze in nem
schönen Digipack, welches sich in einem schönen Schuber mit ausgestanzter
Coverfigur befindet, dazu noch ein Booklet mit Liner-Notes und Photos, so daß
man den 20er wirklich locker investieren kann. Das waren halt noch Zeiten…
Frank
VAN
HALEN
Van
Halen (2015er Remaster)
Jetzt
haben sie mich doch erwischt, die Gauner und Betrüger, und mein Faible für
Neuauflagen ausgenutzt. Über die Musik muß man hier wahrlich keine Wort mehr
verlieren (so einen Gitarrensound kriegen sie nicht mal heutzutage mehr hin),
das Album ist Pflicht und gehört in jede Sammlung. Aber wenn ihr die CD schon
besitzt, belasst es dabei. Denn nach dem Remaster folgt nun eine weitere, 2015
Remaster betitelte Version und wenn man bedenkt, wie viel Mühe man sich
allerortens macht, um die Leute zum Kauf von etwas zu bewegen, das sie
vielleicht schon haben, dann ist das hier ein Witz. Das „Booklet“ bzw den
Einleger öffnet man und das war´s. Keine Bilder, keine Liner-Notes, kein gar
nichts. Hab leider 10,99 € dafür geblecht und auch den Mehrwert in Sachen Sound
im Vgl zum nicht remasterten Original nicht erkannt. Und das von so einer
großen Band…tja, ihr VH-Brüder, nehmt diesen Betrug am Fan einfach und schiebt
ihn euch in den Allerwertesten. Was euch die Fans wert sind, sieht man ja an
dieser Neuauflage. Nur schade, daß ich nie die Gelegenheit haben werde, das
persönlich loszuwerden. Ihr hättet verdammt angepisste 90 kg vor euch…
Frank
WHITESNAKE
Saints
& Sinners
Und
als ob man gleich darauf zeigen wollte, wie man es richtig macht, bekam ich 2
Tage danach diese für 8,99 € bestellte Neuauflage eines 80er Klassikers. SO,
ihr Van Halen-Gauner (oder wer auch immer für die lächerliche Aufmachung der
2015er Remaster-Version verantwortlich ist), sieht eine richtig gut und
liebevoll gemachte Neuauflage aus. Ein fettes 20-seitiges Booklet mit
Liner-Notes, vielen Fotos und tollem Lay-out wartet hier zur Belohnung auf all
diejenigen, die ihre Kohle in eine höherwertigere Auflage investieren wollen. 3 Bonus-Tracks on
Top! Auch hier mag man über tolle
Hardrocker wie „Young Blood“, „Bloody Luxury“ oder „Crying in the rain“ nicht
viele Worte verlieren, man kann beim Lesen im Booklet und dem Blick auf das
MOR-Plakat in seligen Erinnerungen schwelgen und sich über gut angelegtes Geld
und ein tolles Produkt freuen. Genauso wie bei allen Whitesnake-Rereleases gilt
auch hier eine absolute Kaufempfehlung.
Frank
WHITESNAKE
The Purple Album (Deluxe Version)
David
Coverdales Stimme ist kaputt. Total hinüber. Diesen Eindruck bekommt man beim
Start der CD, denn beim auch instrumental irgendwie gelangweilt und kraftlos
klingenden „Burn“ (schon mal das Glenn Hughes Cover auf dessen Solo-CD „From
now on“ Mitte der 90er gehört? Bläst das hier einfach weg..) hört sich die
Stimme schrecklich künstlich, studiotechnisch aufgemöbelt und brüchig an. Bei
anderen Songs wiederum klingt er so normal, wie man sich seine Stimme von
früher in der Gegenwart vorstellen kann. Zum Glück sind letztgenannte in der
Überzahl. Zum Glück, sonst hätte ich mir für 18,99 € sonst wohin gebissen.
„Sail away“ ist ganz große Klasse, völlig anders arrangiert als das Original
und hier wären wir auch bei einer der Stärken der Platte – es wird nicht
einfach immer nur nachgespielt, es fließen auch zeitgemäße eigene Ideen mit
ein. So wird aus „Lady Double Dealer“ oder „Might just take your life” ein
Genuß und ein im Original eher nichtssagendes Stück wie „Holy Man“ bekommt
neues Leben eingehaucht, auch wenn die genialen Glenn Hughes (Backing) Vocals
fehlen. Hier hat sich der Meister wirklich Mühe gegeben und nicht einfach die
bereits bekannten Songs nochmal hingerotzt. A propos Mühe – wenn man sich das
Booklet anschaut, so wird dieses der Verbeugung von Coverdale gegenüber seinen
alten Mentoren vollauf gerecht: Zuerst schildert er, wie es zur Idee gekommen
ist und gibt danach seine Erinnerungen zu den Jahren 1973/4/5 zum Besten und
erzählt über die Entstehungsgeschichte der Songs. Klasse! Das Beste hat sich
der gute alte David aber für den Schluß aufgehoben, wenn auch leider nur für
den Schluß der Deluxe-Ausgabe, die 2 Bonus-Tracks enthält: „Comin‘ home“ ist
nicht mehr wiederzuerkennen, ein Melodic-Metal Denkmal der Sonderklasse mit
famosen Gitarrenleads, die einem eine Gänsehaut bescheren, irre! Dazu kommt
dann noch eine DVD mit 4 Musik-Videos von der Platte und einem Making-of, aber
deswegen solltet ihr die Platte nicht kaufen, sondern damit ihr „Comin‘ home“
genießen und bei den anderen Songs wissend mit dem Kopf nicken könnt. Absolute
Kaufempfehlung!
Frank
NIGHTWISH
Endless Forms most beautiful
Imaginaerum
hat mir gefallen und von der neuen Frontfrau, der schon vorher bekannten Floor
Jansen hatte ich mir so einiges versprochen. Rausgekommen ist leider nicht
besonders viel…die Stimme klingt seltsam zurückgenommen und gebremst, was
vorallem deswegen frustrierend ist, wenn man weiß, daß Frau Jansen so viel mehr
kann. Leider werden gesanglich absolut keine Akzente gesetzt, daran ändert auch
das gute Eröffnungsduo „Shudder before the beautiful“ und „Weak Fantasy“
nichts; danach folgt mit der Single „Elan“ und Songs wie “Alpenglow“ oder
„Edema Ruh“ schrecklich nichtssagende Langeweile, da passiert nicht nur
gesanglich nicht viel, auch musikalisch wird man weder überrascht noch
mitgerissen. Gut gefallen hat mir wenigstens noch der 25-minütige (!) Rauswerfer
„The greatest show on earth“, dieser reißt aufgrund seiner extrem langen
Spielzeit dann wieder ein wenig was raus, unterm Strich bin ich aber froh, die
Scheibe von nem Kumpel bekommen zu haben. Einen Kauf ist sie meiner Meinung
nach nicht wert.
Frank
VINNIE
MOORE
Minds
Eye
Im
Classic Rock gabs neulich einen Artikel über Mike Varney und seine Armee von
Gitarristen und als ich mir daraufhin was davon anhören wollte, fiel mir auf,
daß ich kein einziges Album auf CD hatte. Wohl auf LP, wir haben seinerzeit
einiges zugeschickt bekommen, aber das bringt ohne funktionsfähigen
Plattenspieler leider nix. Ich muß zugeben, ich habe den Maestros sehr gerne
zugehört, sei das nun Tony MacAlpine, Joey Tafolla (mit dem hatten wir auch mal
ein Interview fürs MS gemacht) oder eben Vinnie Moore, auch wenn sich das alles
gerade auch aufgrund der stets gleich klingenden Varney-Produktionen mit der
Zeit recht gleichförmig angehört hat. Also flugs genannte CD bestellt und
festgestellt, daß die tollen instrumentalen Songs nach wie vor ihre Wirkung
haben, vielleicht weil man sie so lange nicht gehört hat?! Der gute Vinnie
legte bei allem Gefrickel viel Wert auf Melodien und richtige Songs, was man
feinen Titeln wie „Daydream“ oder dem über 7-minütigen „Hero without honor“ perfekt
anhört, da ist ein Künstler am Werk (und Tony MacAlpine spielt auch noch
Keyboards auf der Platte..). Die ganze Sache klingt dann wie alle
Varney-Geschichten damals, das kommt nach der langen Zeit, die ich diese Sachen
nicht mehr gehört habe, aber warum und freundlich daher, keinesfalls verstaubt
wie so manch andere Geschichten von damals. Kann man bedenkenlos kaufen, wenn
man auch mal auf Gesang verzichten kann.
Frank
KREATOR
Phantom Antichrist
Das
hier, liebe Leute, ist nichts weniger als eine der geilsten Thrash-Scheiben der
Neuzeit. Klasse produziert, tolle, abwechslungsreiche Songs, fetteste Riffs,
Milles dazu passendes Organ, tolles Artwork und fertig ist eine CD, die ihr als
anspruchsvolle Metaller nicht an euch vorüberziehen lassen dürft. Zumal sie
einem für weniger als 7,--€ nachgeschmissen wird. Absolute Kaufpflicht!!!
Frank
MASTERS OF DISGUISE
The Savage and the Grace
Einst
als Savage Grace-Reunion gedacht, stieg Mastermind und einziges verbliebenes
Originalmitglied Christian Logue wieder aus (bzw verschwand einfach, scheint
ein schräger Vogel zu sein..) und die Band machte einfach allein weiter. Was
mich beim Debut „Back with a Vengeance“ noch herzhaft gähnen ließ, hat sich
beim Nachfolger zum Glück geändert. Da ist man schon beim Opener „The Enforcer“
hellwach, auch wenn das zu lange Intro „Judgement Day“ zu sehr von „Lions Roar“
geklaut und fast schon nachgespielt wurde. Zunächst mal gilt es festzuhalten,
daß die Band einen fetten und doch irgendwie old-schoolig klingenden Sound
gezimmert hat, der insbesondere in der Autoanlage richtig reinhaut, so muß das
sein. Nicht alle Songs halten das Niveau des schnellen Openers, so manche
Midtempo-Geschichte hätte man sich sparen können („Conquering the world“ wird
nur von den geilen Doppel-Leads gerettet, das unveröffentlichte SG-Stück
„Barbarians at the gate“ macht deutlich, warum es nix auf den beiden
SG-Klassikern zu suchen hatte und die Halbballde „Scavengers Daughter“ hätts
auch nicht gebraucht). Aber genug gemeckert jetzt, mit „Heavens Fall“, „War of
the gods“ oder „Knutson II…“ stehen genügend feine Songs auf der CD, dazu kommt
ein wirklich gelungenes Remake des SG-Klassikers „Sins of the damned“ (auch
wenn die irgendwie hysterische Power gerade beim Gesang trotz toller Produktion
nicht erreicht wird) und am Ende eine kleine Überraschung mit dem Flotsam-Cover
„Hammerhead“. Da bleibt kein Auge trocken und kein Kopf hält still! Wenn ihr
mal wieder eine richtige Metal-CD im Sinne des Wortes ohne Synthie- und
Keyboardklänge und ohne weinerlichen Eunuchengesang hören wollt, dann seid ihr
hier richtig. Nach langem mal wieder gut investierte 15,--€ in eine
Neuerscheinung!
Frank
ANTHRAX
Among the living (Deluxe
Edition)
Mit
dem Sound der ATL war ich nie richtig zufrieden, das knallte nicht und klang
stattdessen ein wenig muffig. Besonders im Vgl zu den damals angesagten
Hammerscheiben „Reign in Blood“ oder „Master of Puppets“. Genau so war das
allerdings von der Band beabsichtigt (auch wenn Scott Ian das in seiner
Autobiographie „dry“ nennt, das Ergebnis bleibt dasselbe). Na dann. Immerhin
ändert das bis heute nichts an Hammersongs wie „Caught in a mosh“ oder „I am
the law“. Die neue Verpackung glänzt denn mit einem fetten Digipak, Liner-Notes
und Bonus-Tracks; warum „I’m the Man“ dann allerdings lediglich in einer
Instrumental-Version und nicht mit Gesang vertreten ist, verstehe ich nicht.
Die „different takes“ bekannter Songs der Platte sind ganz interessant, auch
wenn man nur schwerlich einen Unterschied feststellen kann (dafür kann man die
Songs dann noch einmal von vorne hören, ohne auf die betr Songs
zurückzustellen, hehe..). Den Preis für das Package rechtfertigt dann auf jeden
Fall die beiliegende Bonus-DVD mit nem Konzert aus der guten alten Zeit (London
´87) und allem, was Rang und Namen hatte. Besonders interessant z.B. „Metal
Thrashing Mad“ vom Debut mit Belladonnas Gesang, dazu Perlen wie „Medusa“ oder
„Armed and dangerous“, in richtig guter Qualität, einer Band mit unbändiger
Spielfreude und dem alles vernichtenden Abschluß „Gung-Ho“. Da werden
Erinnerungen an das Konzert in der RoFa LB wach…ist das wirklich schon so lange
her…? Wie auch immer, ich habe die 18,--€ nicht bereut, die ich für ATL
hinblättern mußte, diese Klassiker sind unsterblich!
Frank
LONEWOLF
The dark Crusade
Frank