METALLICA
72 Seasons
Guidos Lieblingsband hat wieder was Neues am Start, hahahaha!!! Na ja,
ich halte jetzt auch nicht sonderlich viel von Hetfield & Co, sind
sie doch irgendwie zu etwas geworden, über das sie in den
Anfangstagen gelacht hätten, Anzugträger und Kunstsammler,
angepaßt und nach den Regeln spielend. Nur Lars Ulrich schwallt
immer noch genauso viel wie füher. Auf der anderen Seite tun sie
viel Gutes, viele Spenden und Charity-Aktionen, das sollte auch mal
erwähnt werden. Jetzt aber zur neuen CD. Beim Vorgänger hatte
ich einige richtig gute Songs ausgemacht, die, wenn man sie auf eine
einzige CD konzentriert hätte, ein richtig gutes Album ergeben
hätten; stattdessen standen diesen guten Songs ebenso viele
Füller und Langweiler gegenüber, so daß das
Gesamturteil dann doch leider wieder eher gemäßigt ausfiel.
Mit dem Titelsong startet die in ein ebenso auffälliges wie
grelles und mich nicht sonderlich ansprechendes Artwork verpackte
Platte gut, baut sich langsam auf, um dann mit einem
NWOBHM-angehauchten Riff loszulegen. Dabei fällt mir leider der
irgendwie gezügelte Gitarrensound auf, eine Produktion ohne Ecken
und Kanten, druckloses Schlagzeug, safety first wie von einer Band
dieser Größenordnung leider zu erwarten. Schönes Break
in der Mitte, schnelles Solo, gibt hier nix zu Meckern. Eher schon bei
Sachen wie „Screaming Suicide“ oder „If Darkness had
a son“, wenn mir einer erzählt, daß das geile Songs
sein sollen, dann hat das Fanboy-Dasein leider das Gehirn vernebelt,
langweilig, nichtssagend und in dem Moment vergessen, wo man es
gehört hat. Das vorab ausgekoppelte „Lux Aeterna“
gefällt mir da besser, auch wenn mir bei der NWOBHM-Anleihe in
Sachen Riff ein wenig die Aggressivität fehlt. Liegt vielleicht
auch an der wie gesagt etwas gebremsten Produktion im Bereich der
Rhythmus-Gitarre, Solo ist wiederum sehr gut. „Shadows
follow“ hat ein langweiliges Riff, ein gutes Solo und eine
langweilige Bridge, bei „Sleepwalk my life away“ wird recht
unverhohlen bei „Enter Sandman“ geklaut, aber das
fällt den Dauerjublern sicher nicht auf, gell. „You must
burn!“ stampft total nichtssagend vor sich hin, für
„Crown of barbed wire“ gilt dasselbe und man sehnt sich
nach glorreichen „Master of Puppets“-Zeiten, als man die
ganzen langen Songs auch mit Klasse statt mit Langeweile zu füllen
in der Lage gewesen ist. Ich habe gar keine Lust, auch noch die anderen
viel zu langen (langweiligen) Sachen aufzuzählen, die noch folgen,
einzig erwähnenswert noch das schöne Doppel-Lead beim mit
über 11 Minuten ebenfalls viel zu langen „Inamorata“,
sonst ist da nicht viel. Aber ist ja auch egal, es ist wurscht,
daß wir die Platte scheiße finden, ebenso wie die Tatsache,
daß Metallica auch den Sound einer Waschmaschine hätten
aufnehmen können, um massive Verkaufszahlen zu erreichen, es wird
hysterisch aufgeheult, von Meisterwerk gefaselt und was sonst noch.
Verschwenden wir nicht noch mehr Platz und beenden das an dieser Stelle.
Frank
METAL CHURCH:
Congregation of Annihiliation
Ehrlich gesagt konnte mich nach dem glorreichen Debut sowie „The
Dark“ kein MC-Album mehr vom Hocker hauen und das obwohl mit Mike
Howe (RIP) ein gigantischer Sänger anstelle von David Wayne (RIP)
ans Mikro trat („Blessing in Disguise“ hatte einige gute
Songs am Start). Nun versucht sich Mark Lopes und wenn der nicht brutal
nach David Wayne klingt, weiß ich auch nicht… die Songs
sind härter und aggressiver und mit dem Opener „Another
Judgement Day“ oder „Pick a god and prey“ (wobei ich
die Schreibweise mal infrage stellen möchte, „prey“
für rauben paßt da doch nicht, wenn wir „pray“
(beten) haben, aber vielleicht kapier ich das auch einfach nicht). Auch
der Titelsong oder „Children of the lie“ hauen voll rein,
zünden aber nicht, da einfach nicht gut genug bzw zu beliebig.
„Me the nothing“ ist sehr geil, melodisches Riff, dazu der
geile Gesang, ein Stimmungswechsel in der Mitte des Songs, das ist mal
richtig klasse! Das nachfolgende „Making Monsters“ ist
ebenfalls auf der Habenseite zu verbuchen, „Say a Prayer with 7
Bullets“ leider nicht, „These violent Thrills“ ist
gut, aggressiv gesungen mit guten Solo, „All that we
destroy“ kommt auch gut, der Sänger ist richtig gut,
wechselt immer wieder in ultra-aggressiven Stil und hohe Screams,
deutlich auch beim Rauswerfer „My favorite Sin“. Mir
gefällt die Platte, hätte ich nicht gedacht. Zum Kauf
wird’s aber wohl nicht reichen, aber immerhin mal wieder ein
gutes und deutliches Lebenszeichen einer gebeutelten Band.
Frank
SAVAGE GRACE
Sign of the Cross
Das hab ich erst gar nicht geglaubt, endlich mal wieder was Neues von
einer der geilsten Bands ever! Na ja, der Bandname erinnert noch an
glorreiche Tage, die Besetzung eher weniger, denn außer Christian
Logue ist keiner der Original-Besetzung mehr an Bord, leider der
Normalfall, wenn sich Bands wiedervereinigen, der Anteil an
früheren Bandmitgliedern hält sich in Grenzen.
„SOTC“ hat nicht viel mit der Band zu tun, die mit
Speed-Krachern wie „Bound to be free“, „Sins of the
Damned“ oder „We came, we saw, we conquered“
(seinerzeit hatte Chris Logue den Posten hinterm Mikro übernommen)
zu begeistern wußte. Hab erstmal den Clip zu
„Automoton“ gesehen, der Sänger schaut wie ne Frau
aus, ansonsten ein gutklassiger Metal-Song mit der einen oder anderen
falschen Note beim Solo. Hm. „Barbarians at the Gate“
eröffnet das Album schnell und gut, der Titelsong baut sich
langsam auf, die Stimme des Sängers ist sehr gut, aber so richtig
mitreißend ist das irgendwie nicht, das hat man alles schon
tausendmal gehört. „Rendezvous“ ist ein bissel arg
kommerziell, „Stealing my heart away“ macht gerade so
weiter – da steht Savage Grace drauf, Mensch!!! „Slave of
Desire“ zieht den Härtegrad wieder an, „Land beyond
the Walls“ ist ebenso okay wie beliebig, bevor mit „Star
Crossed Lovers“ (Alter, was für Songtitel) wieder in
Richtung härtere Hair-Bands gezielt wird, der Rauswerfer
„Branded“ macht keinen
Unterschied….puuuhhhh….würde die Band zu gerne
fragen, ob das echt ernst gemeint ist…da dominieren Chöre,
die auch von Ratt kommen könnten (der Bonus-Track „Helsinki
Nights“ ist ein Paradebeispiel) und man möchte Chris Logue
fragen, ob er nicht mitbekommen hat, daß die Sunset Strip Hair
Metal-Zeit lange vorbei ist?! Mit Savage Grace hat das alles leider gar
nichts zu tun. Doch, halt: Das Cover schaut genauso beschissen aus wie
das des Klassikers „Master of Disguise“, immerhin! Doch
während dort ein Klassiker nach dem anderen rausgehauen wurde, ist
hier nicht viel. Schade eigentlich…
Frank
FIFTH ANGEL
When Angels kill
Schon der vorab veröffentlichte Titelsong ließ mich etwas
ungläubig zurück – das war bei aller musikalischen
Qualität einfach ein Power Metal-Song wie viele andere auch. Da
war nichts, was auch nur ansatzweise an die Band erinnerte, die ich so
liebgewonnen hatte. Einfach ein Metal-Song von vielen, gesichtslos und
in der Masse unerkannt… Massiv unterboten (!) wurde das dann mit
Vorab-Veröffentlichung Nr. 2 namens „Resist the
Tyrant“…Leute, ist das echt euer Ernst? Sowas Langweiliges
unter dem Namen Fifth Angel zu veröffentlichen? Mit peinlichem
Manowar-Background-Chor, nichtssagendem Refrain und nem totlangweiligen
Riff? Okay, weiter mit „On Wings of Steel“, ein weiterer
stinknormaler Metal-Song, der nichts, aber auch gar nichts hat, was
irgendwie erwähnenswert wäre. Und so geht es immer weiter,
die Songtitel klingen gut, die Songs selbst sind extremster
08/15-Metal, der mit nichts aus dem Wust der heutigen Zeit herausragt
und wirklich überhaupt nichts mehr mit der Band zu tun hat, die
ich so mochte. Für mich eine Riesenenttäuschung, langweilig,
austauschbar, nichtssagend.
Frank
WINGS OF STEEL
Gates of Twilight
Wer hören möchte, wie man es richtig macht, here we go
– die US-Band hatte ich schon mit ihrer EP auf dem Schirm
(Anspieltip: Der Song, der den Namen der Band trägt), GOT setzt
das nahtlos fort und steigert das Niveau weiter. Fetter US-Metal, mit
geiler Gitarrenwand, voller Melodien und Abwechslung, Doppel-Leads,
grandioser Gesang - SO klingt Metal, der nicht wie tausend andere Bands
daherkommt und dennoch erstklassig, eingängig und heavy ist.
Kracher wie „Fall in line“ (das ist ein verdammter
Klassiker!!!), „Liar in love“ (hört euch mal die
Gitarrenarbeit und das Solo neben der famosen Gesangsmelodie
an…), „She cries“ (explodiert in der Mitte des
Songs, was für geile Gitarren!!!), das hymnische „Cry of the
Damned“ sowie der Stampfer „Lady of the Lost“, das
fantastische Solo bei „Slaves of Sorrows“ oder der
abwechslungsreiche Titelsong bieten erstklassigen Metal in der
Schnittmenge von Leatherwolf, Crimson Glory, Fifth Angel oder den
genialen Hittman. Alter, was hat der gute Leo Unnermark für ein
Organ, das gibt es gar nicht. Und Parker Halub spielt nicht nur eine
der geilsten Gitarren ever (das stößt in
Leatherwolf-Dimensionen vor, Leute!), sondern hat auch noch den
Baß eingespielt. Hört bei den genannten Songs unbedingt mal
rein und unterstützt eine Band, die eure Kohle hundertmal eher
verdient hat als so manche alteingesessenen Langweiler!
P.S. Ich habe die CD beim famosen Underground Power Metal-Shop auf ebay
bekommen, aber es sind nicht mehr viele da, die Band hat auch schon
nachpressen lassen, also beeilt euch!!!
P.S.S.: In meiner Euphorie und weil ich gerade Brian Slagels zweites
Buch gelesen hatte (Review s.u.), er von neuen Bands erzählte,
nach denen er weiter Ausschau halten will, habe ich mich dazu
hinreißen lassen, mal an die US-Mailadresse zu schreiben wg Wings
of Steel incl Links zu Interview / Album etc. Dreimal dürft Ihr
raten, was zurückgekommen ist. Nichts. War irgendwie klar.
Scheiß Plattenfirmen. Mehr können wir als kleines Fanzine
leider nicht tun…. aber IHR könnt! Kauft das Album!!
Frank
CAVALERA
Morbid Visions 2023
Woooooowwwwwww….was für eine Abfahrt. Ich bin eigentlich
kein sonderlich großer Freund von Neuaufnahmen alter Songs bzw
Alben, aber das hier haut mal richtig rein. Man hört die
Arrangements viel besser raus, die Kompositionen im allgemeinen werden
verständlicher, man bekommt die alten Sachen quasi mit nem auf
Hochglanz polierten Holzhammer um die Ohren gehauen und das ist absolut
geil. Fett, aggressiv, auf den Punkt. Das schließt den neuen Song
mit ein, der sich nahtlos einreiht. Die beiden Cavalera-Brüder
sind für mich immer noch die wahren Sepultura bzw die Band in
ihrer aktuellen Besetzung nur noch eine Hülle, die diesen Namen
trägt. Hört unbedingt mal rein, auch wenn sich die ebenfalls
als Neuaufnahme präsentierende „Bestial
Devastation“-EP (bzw damals als Split mit einer Band namens
Overdose erschienene LP) zum Preis eines vollen Albums angeboten wird
(wir reden von knapp über 20 Minuten Musik). Wer wie wir gerne das
physische Produkt in Form einer CD in Händen hält, wird hier
abgezockt, während der MP3-Download für 5,99 €
erhältlich ist. Warum nicht beide Alben auf einer CD zusammen
angeboten werden, weiß nur irgend ein Marketing-Idiot, der damit
so gut wie keine CDs verkaufen wird. Und wenn das eh nicht (mehr)
gewünscht ist, warum dann überhaupt anbieten? Na ja, nicht
unser Problem. Die ganzen Scheiß Plattenfimen hängen eh am
Tropf, was wir seit Jahren mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.
Frank
TROUBLE
Run to the Light (Expanded)
Endlich wurde jetzt auch das 3. Album von Trouble neu aufgelegt –
„Run to the Light“ hatte schon von Haus aus nen besseren
und klareren Sound als die beiden Klassiker „The Skull“ und
„Psalm 9“, dem wird auch die neue Remaster-Auflage gerecht.
Die Platte klingt reifer und durchdachter, das Solo bei „Thinking
of the Past“ ist gigantisch, das Intro zu „On borrowed
time“ leitet in Eric Wagners schrill/schräge Stimme
über und der Titelsong hat ruhigere Töne zu bieten und
zählt zu den Klassikern der Band. „Peace of Mind“ ist
ebenfalls gelungen, wird nur leider etwas unmotiviert ausgeblendet.
„Born in a prison“ wird mir zu selten als klasse Song
genannt, ist abwechslungsreich und bietet zudem feinste Doppel-Leads,
Doppel-Bass-Drum, geil! Und wird auch ausgeblendet. Mensch, Leute!!!
Keine Ahnung, was das soll, aber das ist ziemlicher Mist, den ich so
gar nicht mehr im Kopf hatte. Ideen oder Zeit ausgegangen? Hmm…
„The Beginning“ beschließt die Platte hochklassig und
voller Power und läßt sie sich mühelos in die beiden
genannten Vorgänger-Klassiker einreihen. 4 Bonus-Tracks gibt es
noch, einmal „Come together“ von den Beatles
(boah….unbestritten von ihrem Einfluß kann ich die Musik
genauso wenig ab wie die der Stones), bisher nur auf ner Best of Metal
Blade-Compilation erhältlich und genauso schrecklich wie das
Original. Dazu kommen noch 3 Demos von auf dem Album vorhandenen Songs,
die ganz nett, aber verzichtbar sind. Die CD kommt in nem schicken
6-seitigen Digi-Pack daher, paar Fotos von damals, die Lyrics im
Booklet (da hätte ich gerne Liner-Notes zur Entstehung des Albums
gesehen, aber man kann nicht alles haben..), schaut schön aus und
ist aufgrund der Klasse der Scheibe auf jeden Fall eine Anschaffung
wert.
Frank
ORACLE
As Darkness Reigns
Als wir Anfang der 90er in Sachen Metal in finsterster Nacht
saßen, erreichte uns das Demo dieser Band, die sich damals noch
Prodigy nannte, bevor man sich in Oracle umbenannte. Unsere Lobeshymnen
waren nicht umsonst, die Band veröffentlichte eine CD bei Massacre
(nicht wegen uns natürlich, aber wir haben uns sehr für die
Jungs gefreut, damals war nicht viel in Sachen Metal..), auch wenn es
nur das remixte Demo gewesen ist. Songs wie „Nightmares“
(was ein geiles Solo), „Knights of the Round Table“,
„No faith for the Liar“ oder der Titelsong bieten
erstklassigen US-Metal mit viel Abwechslung, gutem Sound (auf dieser
Neuauflage hier wurde nochmal remastert) und der klasse Stimme von
William Wren (RIP). Mehr gibt es nicht zu sagen, jeder
qualitätsbewußte Anhänger von gutem US-Metal sollte die
Scheibe bei sich im Regal stehen haben. Die CD kommt im Pappschuber,
Booklet mit ausführlichem Interview sowie Lyrics und über 60
Minuten feinem US-Metal, auf was wartet ihr noch?
Frank
TOTAL THRASH – The Teutonic Story
Blu Ray
Herrlich, dachte ich mir zur Beginn, was ne geile Zeitreise zurück
in ein Jahrzehnt, in welchem in Sachen Metal ALLES passierte. Es kommen
Fans zu Wort und Musiker aller maßgebenden deutschen (und auch
weniger maßgebenden, hahaha!) Bands und geben einen tollen
Einblick, wie es damals war. Konzentriert sich dabei nicht nur aufs
Ruhrgebiet, sondern es kommen auch Leute wie Schmier (der aus unserem
gelobten Badnerland stammt) oder Gerre zu Wort und schildern ihre
Erlebnisse. Sehr sehr geil. Und dann kommt der Moment, in dem mir das
alles ziemlich sauer aufstößt und erneute Erinnerungen
weniger guter Art wieder hochkommen, wenn ein gewisser Holger Stratmann
erscheint und Leute von diversen Plattenfirmen wie Century Media
– alle gingen seinerzeit Hand in Hand, die einen gaben ihren
Kumpels gute Reviews und die anderen bedankten sich, indem sie die
ganzen „imperialistischen Schreibgehilfen“ (Copyright
Matthias Herr) mit Anzeigen am Leben erhielten. Das kotzt mich heute
noch so an wie damals. Herrlich dazu die Ansage von Mille während
eines Kreator-Gigs, wie sehr er Leute hassen würde, die an unserer
Musik ne schnelle Mark verdienen wollen. Genau das haben diese elenden
Scheiß Magazine und Fanzines getan (wo waren denn die ganzen
großkotzigen Pseudo-Fanzines Anfang der 90er, als kein Mensch
mehr Metal hören wollte?) und das überlagert den schönen
Trip in die 80er, der hier geboten wird, weil wir damals eben
dabeigewesen sind und da schon gegen diese Maschinerie gewettert haben.
Put your money where your mouth is, sagt man. Haben wir getan. Und zwar
richtig viel Geld. Und genau das gibt uns das Recht, all diese
verlogenen Penner zu verachten, die damals eben nicht mehr am Start
waren, als kein Mensch mehr Metal hören wollte bzw diejenigen, die
sich vor lauter Verzweiflung an damals gängige Trends verkauft und
verkündet haben, Metal sei tot. Heute wie damals: FUCK OFF!!!
Äußerst sympathisch sind mir die Aussagen so mancher
Protagonisten im 2. Teil der Doku, als es um die 90er geht. Wenig
überraschend die Aussage von Herrn Stratmann, daß das eine
tolle Zeit war, in welcher die Plattenfirmen viel investieren konnten.
Genau, in Dein lächerliches Blatt, damit Du den Trends
hinterherhecheln und Dein fremdfinanziertes Produkt am Leben erhalten
konntest mit all dem Müll, den es damals zu überstehen gab
und der es mir nicht wert ist, hier genannt zu werden. Jeder meinte auf
einmal, mit Crossover anfangen zu müssen, Death Metal der
grausigsten Art war angesagt und die Thrash Bands, die noch am Start
waren, ergingen sich in elektronischen Spielereien (Kreator), nahmen
auf einmal Balladen auf (Testament) oder veränderten ihren Stil
komplett wie die 4 unsäglichen Gestalten von Metallica. Übrig
blieben nur Slayer, die zwar weniger gute Platten aufnahmen, diese aber
immer noch mit rasend schnellen thrashigen Songs versahen und ihren
lieb gewonnenen Stil nie aufgaben. Ihren guten Ruf hat die Band nicht
umsonst, auch bei uns. Über richtig gute Metal-Bands vom Schlage
Oracle, Steel Prophet, Mystik oder Attika wurde von Seiten der
„Presse“ geschwiegen. F**** Euch!!!
Unterm Strich auf jeden Fall interessant, auch wenn es mit einmal Streamen getan ist und man Blu Ray/DVD nicht haben muß.
Frank
BRIAN SLAGEL
Swing of the Blade (Buch)
Den Vorgänger hatte ich gelesen und wie so viele das Gefühl,
daß man da sicher noch mehr hätte schreiben können. Das
hat der gute Brian Slagel selbst so in der Einleitung beschrieben und
nun einen Nachfolger vorgelegt, dessen erste Hälfte ich
verschlungen habe. Wo gibt es heutzutage etwas über Bands wie
Fates Warning (John Arch kommt selbst zu Wort!), Omen, Nasty Savage,
Heretic, Cirith Ungol oder Warlord zu lesen? Von einem, der
dabeigewesen ist und die Bands teilweise sogar unter Vertrag gehabt
hat? Eben. Genial. Leider schwenkt er in der zweiten Hälfte des
Buches dann auch in die Gegenwart um und die interessiert mich nicht,
keine einzige der da genannten Bands und die Geschichten drumherum auch
nicht. Brian ist ein großer NHL-Fan, auch dem Sport widmet er ein
Kapitel – ist sein gutes Recht, juckt mich aber nicht. Und ein
Kapitel über Maiden gibt es auch. What? Muß ich das haben in
einem Buch über Metal Blade? Hmmm… und
„Senjutsu“ ist eine der besten Platten der Band ever. Yo.
Und wo ich gerade am Meckern bin - sogar als
Nicht-Muttersprachler fallen einem jede Menge Fehler auf, da war es mit
dem Korrekturlesen leider nicht weit her. Höhepunkt:
„Doomsday for the Receiver“! Alter…im ersten Moment
lacht man darüber, bevor man sich fremdschämt. Dafür
gibt es am Ende noch einen Seitenhieb auf unsere „Freunde“
aus der Zeckenstadt, den ich sehr genossen habe. Verbleibt unter dem
Strich ein nur teilweise interessantes Buch für Leute, die an den
genannten Klassiker-Bands interessiert sind, man kommt dafür aber
auch bei den genannten Stories voll auf seine Kosten, so daß ich
den Kauf nicht bereut habe.
Frank
JOEL Mc IVER
Metallica – Justice for all New Revised Edition
Wo wir gerade bei teilweise interessanten Büchern sind – das
hier ist ein Extrembeispiel. Äußerst klein geschrieben bzw
gedruckt gibt es auf über 400 Seiten richtig viel zu lesen, wobei
die erste Hälfte und da insbesondere die Teile zu Beginn zum
Interessantesten zählen, die man als Thrasher der 80er zu lesen
bekommen kann (gibt ja sonst nix in Sachen Büchern darüber).
Da geht es weit über Metallica hinaus, es werden alle
Hintergründe der Entstehung der damaligen Bay Area-Szene
beleuchtet, da kommen Bands wie Death Angel, Exodus, Testament aber
auch East Coast Vertreter wie Anthrax oder Overkill zu Wort, Possessed,
Metal Church, alle finden Erwähnung. Teilweise liest sich das wie
eine US-Thrash History, das hab ich sowas von verschlungen. Klar ist
auch die Entstehungsgeschichte von Metallica interessant, wie die
einzelnen Typen so ticken (daß Mr Ulrich eine Nervensäge
ist, haben sie überall schon früh erkannt), es wird viel dem
armen Cliff Burton gewidmet (R.I.P.) und auch mit hartnäckigen
Mythen aufgeräumt. Oder glaubt jemand allen Ernstes, daß es
mit ihm (Burton) eine Platte gegeben hätte, die keinerlei
Bass-Spuren aufweist? („…And Justice for all“,
für mich nach wie vor absolut unhörbar bzw nur mit einigen
richtig guten Online-Remix-Versionen zu genießen, die die
Bass-Spuren in die Songs zurückgebracht haben). Der gute Cliff
hätte Hetfield und Ulrich in den Hintern getreten bzw das hatte er
gar nicht nötig – als bester Musiker der Band, ein wenig
älter als die anderen, hat er mit seiner ruhigen Art die Band
quasi aus dem Hintergrund geführt. So einen Mist wie Justice
wäre mit ihm unmöglich gewesen. Der Autor vertritt wie der
Verfasser dieser Zeilen die Meinung, daß „Load“ und
„Reload“ ein großer Haufen Mist sind und danach
verließ mich dann die Lust, weiterzulesen. Was kommt noch
Interessantes? „St. Anger“? Hahahaha!!! Oder
„Lulu“? Alter… oder das grausig komprimierte
„Death Magnetic“? Interessiert mich alles nicht, was there,
listened to it back then, finde das alles beschissen und meine Zeit
nicht wert. Man hat also quasi nur die Hälfte des dicken Buches,
die interessant ist, wenn man so denkt wie wir, aber das reicht zum
Kauf, weil das einfach zu gut und kompetent beschrieben und
erklärt wird. Von daher eine Kaufempfehlung.
Frank