CHILDREN OF BODOM
HATE CREW DEATHROLL

Und während all die bestochenen Pfeifen der Major-Mags noch auf ihre Gratis-Promo-Exemplare warten, haben wir uns die neue Children of Bodom für 21,-US$ aus Finnland geholt, wo sie bereits seit einiger Zeit erhältlich ist (VÖ bei uns erst im März!). Nach der Pleite mit der letzten In Flames, die sich leider weitestgehend von dem verabschiedet haben, was sie groß gemacht hat und sich allerhand elektronischen Spielereien hingegeben haben, war ich ernsthaft besorgt, die Mannen um Alexi Laiho würden den gleichen Schritt weg von den bekannten und geliebten Stilmitteln machen und mit Experimenten nerven. Glücklicherweise ist nichts von all dem eingetreten - hier bekommt ihr genau das, was ihr von der Band auch erwarten konntet und sogar noch mehr! Nach wie vor begeistern die unglaublich melodische Raserei, die wahnsinnigen Leads, Keyboardeinschübe, der alles wegblasende Hammersound, punktgenaue Breaks geben stets Gelegenheit für neue Facetten innerhalb der Songs und Alexis abartiges Organ kreischt und tobt sich nach wie vor ohne irgendwelche elekronische Spielereien aus (sieht man von kurzen Einschüben beim ansonsten famosen Opener „Needled 24/7“ ab). Was ich als absolute Weiterentwicklung sehe, sind zum einen die wahnsinnigen Riffs (bessere und treibendere Riffs hat die Band nie gespielt!), die auch innerhalb der einzelnen Songs ihren Platz haben (ihr wißt schon: Song läuft, Break und dann ein Riff, welches ohne restliche Bandbegleitung aus den Boxen kracht, die pure Axt sozusagen, als Beispiele seien die aberwitzigen „Chokehold“ und „Bodom Beach Terror“ genannt) und zum anderen die weiter verfeinerten Melodien, die mit richtig geilen Chören durchsetzt werden (nein, keine süßliche Schwuchtelakrobatik, sondern gebrüllt und auf den Punkt, „Triple Corpse Hammerblow“ oder „You’re better off dead“ seien stellvertretend genannt) sowie die Tatsache, daß man mit „Angels don´t kill“ sogar etwas Langsameres am Start hat, ohne auf allerfetteste Riffattacken zu verzichten. Ich sage euch, Riffgewitter und Power der o. g. Songs bzw. wie auf „Lil’ bloodred ridin’ hood“ (absolut genial!) oder dem alles (!!!) vernichtenden Titelsong (DAS ist Metal, SO hören sich knallharte und tödlich geniale Riffs an!) findet ihr nirgendwo sonst in dieser Perfektion und schon gar nicht verpackt in einen solch mörderischen Sound. Kleines Schmankerl am Rande: Die finnische Version enthält mit „Silent Scream“ noch ein Slayer-Cover, so daß man den besten Song von „South of Heaven“ nun endlich mal mit dem entsprechenden Killersound zu hören bekommt. Daß das Tempo bei der Bodom-Version noch um einiges höher liegt, dürfte klar sein... ich weiß nicht, ob der Song auch auf der deutschen Version zu finden sein wird, in einem Interview mit der Band hieß es, dies wäre nicht der Fall, aber vielleicht erbarmen sie sich ja (eine PC-Sektion gibt es auch noch, dies nur der Vollständigkeit halber). Fazit: „HCD“ ist ein Hammer allerersten Grades geworden, der es aufgrund der Masse an fantastischen Songs, seiner rasenden Power und mit all den tödlichen Riffs geschafft hat, sich bei mir für lange Zeit auf den Thron zu setzen, daran kann auch der einzige etwas schwächere Song „Sixpounder“ nichts ändern. Die Latte liegt hoch für 2003, sie liegt sogar verdammt hoch und Children of Bodom haben sie gelegt. Absoluter Pflichtkauf für jeden (und ich meine jeden!) von euch!

Frank