STEEL PROPHET, ANGEL DUST, LEFAY,  STORMHAMMER
Heidelberg, Schwimmbadclub

Steel Prophet gaben sich die Ehre, daß wir als erklärte Fans da anwesend sein würden, war klar. Da wir viel zu früh da waren, lief uns gleich Steve Kachinsky vor dem Bandbus über den Weg und wir konnten unseren per Mail aufrechterhaltenen und durch diverse Treffen stets verbesserten Kontakt endlich wieder persönlich auffrischen. Es gab allerhand Neuigkeiten, die neue Steel Prophet ist bereits im Kasten und wird im April 2001 erscheinen; Sänger Rick (hope you got your passport back, man!) ließ mich gleich eine Kostprobe nehmen und erklärte, die Songs seien langsamer, dunkler und härter geworden, mit „Phobia“ würde es allerdings einen total thrashigen Titel zu hören geben. Ich überzeugte mich dann selbst davon, daß die Jungs hart an sich gearbeitet haben: Ein schweres, langsames Riff, heavy und metallisch, darüber dann der ein bissel Dio-esque Gesang, ein melodischer Chorus, einfach geil und immer noch 100% Steel Prophet!!! Vor dem Konzert trafen wir dann Rick alleine oben in der Bar, ich gesellte mich zu ihm und er erzählte, daß er sich Sorgen mache, weil er so dumm war, am Tag zuvor seinen Paß in Holland (bei einer Frau, klar) liegenzulassen. Er war ganz froh, daß ich da war, wir unterhielten uns sicher eine Stunde lang über alles mögliche und dann nahm ich ihn zu unserem Tisch mit, wo wir wirklich abartig geniale Kostproben seines Könnens zu hören bekamen: Von Wham! über Michael Jackson und Queen sang und schauspielerte er sich durch Songs wie „Wake me up before you go-go“ und den von mir angesprochenen Queen-Titel „The Prophet´s Song“, daß uns die Tränen herunterliefen. Remember: The best singers are gay, ha ha..... Genug davon, wir enterten die Halle, als die von mir Kritik-mäßig verschmähten Stormhammer die Bühne belegt hatten und ich dachte mit Grausen an die CD, die ich so schrecklich nichtssagend fand – und wurde überrascht, denn das, was ich zu hören bekam (darunter ein neues Stück) kam gut rüber, ein bissel Blind Guardian-Feeling (so zu “Follow the blind”-Zeiten), viele Melodien, dazu Spielfreude pur: Hm, was soll ich da sagen, mir hat´s gefallen. Ein typischer Fall einer Band, deren Metier anscheinend wirklich die Bühne ist; bringt das mal auf CD, Leute!!! Danach dann Steel Prophet und ein gelungener Mix aus „Messiah“ und „Dark Hallucinations“, wobei ich den Eindruck hatte, daß „Strange encounter“ dieses Mal noch schneller als auf CD gespielt wurde; lustig auch die Blast-Einlagen, die sich ja am Ende der Opener der beiden angesprochenen CD´s befinden, da ist so manchem die Kinnlade runtergeklappt, ha ha.....Witzig auch, daß Rick einfach die Setlist änderte und einen neuen Song ansagte; zuvor hatte er dies wohl Steve gesagt, der mißmutig das Gesicht verzog, aber wie der Rest der Band gute Miene zum bösen Spiel machte und „When 6 was 9“ (oder so ähnlich) spielte (Rick meinte dazu, daß ihn die anderen Jungs in der Band dafür hassen würden). Steve schien nicht begeistert und verließ die Bühne nach rund 40 Minuten auch sofort, während sich die anderen noch ein wenig feiern ließen. Rick kam dann später zu uns und lachte über den von mir angesprochenen Songwechsel: „Steve ist immer mal wieder sauer auf mich, ich bin quasi das Baby in der Band und mache oft Unsinn, manchmal haben wir uns richtiggehend in den Haaren, aber das legt sich wieder. Was soll´s, that´s R´n´R, warum immer jeden Abend dasselbe spielen, besser mal ein wenig abwechseln.” In den Ohren von Kontrollfreak Steve müßten diese Worte weh getan haben, ha ha.....Wir sahen uns dann noch Angel Dust an, aber nicht sehr lange, denn als ich den Sänger erblickte, kam mir das große Kotzen: In der recht warmen Halle lief er mit langem Ledermantel und Cowboyhut auf (!), da fiel uns nichts mehr ein, was für ein Poser! He Rockstar, damit hast Du genau das bestätigt, was wir mit Steve vor dem Gig besprochen hatten, daß wir den Eindruck haben, daß sich viele deutsche Bands schon als Rockstars produzieren müssen, selbst wenn sie nur vor 150 Leuten in einem kleinen Club spielen. Die Arroganz sprühte nur so von der Bühne und nach einigen langweiligen Songs hatten wir keine Lust mehr und gingen, weil uns Lefay nicht die Bohne interessierten, Adi zufolge sollen die aber sehr sympathisch rübergekommen sein und die Songs wären besser als die von Angel Dust gewesen. Wollen wir Dir mal glauben, Bruder! Wir trafen dann noch Steve und seinen dunkelhäutigen Bassisten im Dunkeln hinter dem Bus an einer Wand sitzen und sprachen noch ein bissel mit ihnen (und versuchten, Steve´s Zorn auf Rick ein wenig zu mildern, ja ja, das Mortal Sin als Schlichter, hihi), so daß wir den Abend somit perfekt abgerundet hatten. Als sie uns fragten, warum wir nicht in der Halle wären, erzählten wir ihnen vom Auftreten des AD-Sängers und meinten, daß wir auf solch ein Gepose keine Lust hätten, da würden wir uns lieber mit ihnen unterhalten und dann nachhause gehen. Gesagt getan, irgendwann gab es eine riesig nette Verabschiedung und wir entschwanden in der dunklen Nacht.......welch peotisches Ende.....

Frank