Endlich durften die Mannen um Steve Kachinsky mal bei uns spielen und so machten wir uns auf den Weg ins unheilige Schwabengebiet, um an alter Kultstätte dem Stahlpropheten zu lauschen. Zuvor trafen wir Steve noch in der RoFa zum verabredeten Gespräch und begaben uns dann Richtung Bühne, um den Beginn aus leicht erhöhter Position mitzubekommen. Zunächst mal fiel der gute Sound auf, den man Steel Prophet verpaßt hatte, die Gitarren waren gut und fett zu hören und als dann Sänger Rick Mythiasin loslegte, erfogte der Sprung in die absolute Oberliga: Auch on stage klingt er wie die kräftigere Zwillingsversion von John Arch und es war ein Ohrenschmaus, da zuhören zu dürfen. Leider nicht lange, denn nach knapp über 30 Minuten und absolut genialer Gitarrenarbeit war Schluß, dies aber immerhin mit einer überraschenden Cover-Version von „Fast as a shark“, die uns Steve vor dem Gig nicht verraten hatte. Überraschung gelungen, denn die Fans in der gut gefüllten RoFa gingen sehr gut mit und verabschiedeten die Jungs mit lautem Applaus. Auch auf Edgar waren wir sehr gespannt, leider mußte ich aber nach dem Opener „Babylon“ wieder ins Bistro, um dort Steve zu treffen und kam erst etwas später wieder zu Guido und Adrian zurück, um mir den Rest anzusehen. Edguy hatten überraschenderweise keinen sonderlich guten Gitarrensound und auch wenn sich das gegen Ende besserte, so gefielen mir die Klampfen bei Steel Prophet wesentlich besser. Dafür waren die Soli lauter als bei SP, zudem genügte auch dieser Sound, um zu erkennen, daß diese Milchbärte ihr Handwerk verstehen und auch die in Sachen Bombast live logischerweise ein wenig abgespeckten Versionen sehr kurzweilig rüberzubringen. Kult auch die dämlichen Ansagen zwischen den Songs („Geht´s euch gut?“ Die Halle brüllt zurück und als Antwort kommt „Warum?“ und es ist still, das hat JBO-Klasse!!!), die sicher nicht jedermanns Sache sind, wir haben uns aber dennoch amüsiert, denn die Jungs nehmen sich nicht allzu ernst (während der Ballade „Scarlet Rose“ meinte der Sänger „Ihr könnt ruhig klatschen, sagt keiner was“) und das lockert alles wesentlich auf. Hier wächst was verdammt Gutes heran und ich hoffe mal, die Burschen können den Standard ihrer CD´s weiterhin halten bzw. weiter ausbauen. Gamma Ray kamen danach und ich fand sie total langweilig. Ich weiß nicht, da klang alles gleich, trotz gutem Sound und absolut einwandfreier Leistung entdeckte ich an diesem Abend, daß ich Gamma Ray live absolut nicht haben muß. Absolut überflüssig z.B. ein Drum-/Bass-Solo sowie die endlos lange Mitsingerei des Chors von „Somewhere out in space“, das hörte gar nicht mehr auf, nach dem 127. Mal mitsingen haben wir mit dem Zählen aufgehört, rund 20 Minuten vollkommener Schwachsinn, über den man sich bei Manowar aufregt und Kai Hansen dafür auf die Schultern klopft. Dafür gab´s dann mit „Judas“ einen alten Helloween-Bekannten und auch „Ride the sky“ ertönte, da saßen wir dann allerdings mit Steve von Steel Prophet in deren Tourbus und machten ein Interview, das ihr bald an anderer Stelle nachlesen könnt. Für 30,--DM Eintritt aber ein völlig gelungener Abend, weil SP und Edgar die Kohle alleine rechtfertigten.
Frank