Karlsruhe Substage


Eigentlich gehört good old Udo ja nicht mehr zu den Acts, die man unbedingt live sehen muß, doch wenn wir schon mal ein Heimspiel haben (kommt ja nicht allzuoft vor), dann wollten wir uns das auch nicht entgehen lassen und so machten sich Guido und ich auf den kurzen Weg ins unterirdische Substage, wo sich kurz nach 19.00 Uhr immerhin schon 5 Nasen versammelten... Eine halbe Stunde später waren´s schon 12 und kurz vor 8 hatte sich diese gigantische Besucherzahl gar verdoppelt. Scheiße, sollte DAS alles sein? Karlsruhe, metalfreie Zone??? Nicht ganz, denn bis zum Beginn mögen es dann doch noch 150 - 200 Leute gewesen sein, die das Substage etwa zur Hälfte füllten und das waren immerhin schon mehr, als U.D.O. auf der letzten Tour im Schnitt hatten... Eine Band namens Warhead begann gegen 21.15 Uhr, ein Trio aus Osnabrück, welches sich rund 45 Minuten durch mittelmäßige Metal-Songs quälte und mich mit einem viel zu lauten Schlagzeug nervten, welches Bass und Gitarre zudeckte. Ich weiß nicht, irgendwie taten mir die Jungs leid, denn sonderlich viel Interesse wurde ihnen nicht entgegegen gebracht und die Songs waren auch nicht dazu geeignet, in Begeisterung zu verfallen. Wir haben uns ernsthaft gefragt (und tun es immer noch), wen Warhead damit hinterm Ofen hervorlocken wollen? Sei´s drum, um 20 nach 10 betrat Udo Dirkschneider die Bühne und wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen: Da stand er wie in alten Zeiten, im Kampfanzug, klein, gedrungen und schwer arbeitend, eine richtige Kampfsau (sorry, nicht böse gemeint) eben. Und was dann folgen sollte, war ein wunderbarer Trip in alte Jugendzeiten, in Zeiten, in denen ich nur einige Meter weiter Accept ´81 in der Schwarzwaldhalle (zusammen mit Priest und Def Leppard) gesehen hatte, als sie gerade "Breaker" draußen hatten. Die großen Accept-Songs, sie waren alle da. Alle! "Restless and wild", "Son of a bitch", "Balls to the wall", "Princess of the dawn" und "Metal Heart" mit klassischem Solo heizten die Stimmung an, vor der Bühne bangten sich die Jungspunde, die ´81 noch nicht mal geplant gewesen sind, die Seele aus dem Leib und die Älteren (ähem..) machten weiter hinten auch mit, es war soooo geil.... Doch auch die U.D.O.-Songs waren okay, überraschenderweise kamen auch Songs wie "Animal House" oder "In the darkness" aus früheren Solotagen zu ihrem Recht, "Metal Eater" und einige Titel von "Solid" und natürlich dem neuen Album. Völliger Kult auch die Ansage "Der nächste Song ist steinalt, genau wie wir" und danach "I´m a rebel" , welches begeistert mitgebrüllt wurde. Zum Schluß gab´s dann noch "Lovemachine" und (jawohl!!!) "Fast as a shark", bevor sich die sympathischen und äußerst gut gelaunten Musiker dann ausführlich von der tobenden Menge verabschiedeten. Ein toller Gig, der die metallischen Anfangstage ein wenig zurückbrachte (kleiner Club, nur eine Schar Auserwählter, tolle Stimmung und mit 24,--DM ein mehr als humaner Eintrittspreis) und den Guido absolut treffend mit "Die größte kleine Metal-Party, die ich je erlebt habe" umschrieb. Klasse!

Frank                                                                                                                                                                  Zurück zum  Inhaltsverzeichnis